- Angrivarierwall
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Schlacht am Angrivarierwall Teil von: Römisch-Germanische Kriege Datum 16 n. Chr Ort nach Tacitus in der Nähe der Weser Ausgang römischer Sieg Konfliktparteien Römisches Reich Germanen
(Cherusker)Befehlshaber Germanicus Arminius Truppenstärke 4-8 Legionen, plus 30,000 auxiliaries and 5,000 Bataver: insgesamt 71,500 55.000 Der sogenannte Angrivarierwall wurde im Zusammenhang mit dem Feldzug des Germanicus 16 n. Chr. durch Tacitus (Annalen II, 19) erwähnt, als es zu der Schlacht am Angrivarierwall kam. Hier lieferten sich die Legionen des Germanicus und das Heer des Arminius ihre letzte kriegerische Auseinandersetzung. Laut Tacitus soll Germanicus die Schlacht zu seinen Gunsten entschieden haben, dennoch zogen sich die römischen Streitkräfte nach der Schlacht wieder hinter den Rhein zurück und Tiberius ging zu einer defensiveren Politik in Germanien über.
Die betreffende Textstelle in den Annalen lautet folgendermaßen:
- "Zuletzt suchten sie sich einen Kampfplatz aus, der vom Fluss und Wald umschlossen war und in dem sich eine schmale sumpfige Fläche befand. Auch um das Waldgebiet zog sich ein tiefer Sumpf, nur eine Seite hatten die Angrivarier durch einen breiten Damm erhöht, der die Grenzlinie zu den Cheruskern bilden sollte."
Über den Zweck dieses Bauwerkes gibt es heute widersprüchlichliche Ansichten. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um eine frühgeschichtliche Grenzbefestigung zwischen Angrivarier und Cherusker gehandelt hat. Allerdings wäre dieser Wall dann die einzig bekannte, wallartig geschützte Grenze, die zwischen zwei Germanenstämmen zu dieser Zeit existiert hätte. Unter diesem Gesichtspunkt wäre es aber auch denkbar, dass dieser Wall einzig in Verbindung mit dem Feldzug des Germanicus errichtet wurde, um innerhalb der Taktik des Arminius eine strategische Funktion zu erfüllen.
Die exakte Lage des Angrivarierwalls konnte bis heute nicht geklärt werden, da bisher archäologische Nachweise fehlen. Zu seiner Position gibt es unter anderem folgende Vorschläge:
- ein Wall an der Deisterpforte bei Springe (Schünemann/Broszeit),
- ein Wall bei Leese/Stolzenau (Schuchhardt),
- eine Gruppe kleinerer Wallburgen im Raum Nienburg (Bökemeier) oder
- ein Grassodenwall in der Kalkrieser-Nieweder-Senke (Schoppe)
Literatur
- Gerhard Bersu, G. Heimbs, H. Lange, Carl Schuchhardt: Der Angrivarisch-Cheruskische Grenzwall und die beiden Schlachten des Jahres 16 n. Chr. zwischen Arminius und Germanicus. In: Prähistorische Zeitschrift, 17, 1926, S. 100-131
Kategorien:- Niedersächsische Geschichte
- Prähistorische Befestigung
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