- Aluminiumtriethyl
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Strukturformel Allgemeines Name Triethylaluminium Andere Namen - Aluminiumtriethyl
- TEA
Summenformel C6H15Al CAS-Nummer 97-93-8 Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit Eigenschaften Molare Masse 114,165 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 0,837 g·cm-3[1]
Schmelzpunkt -50,7 °C[2]
Siedepunkt 185 °C[1]
Dampfdruck 0,04 hPa (bei 20 °C)[2]
Löslichkeit in Diethylether, in Ethanol und Aminen unter Komplexbildung
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Leicht-
entzündlichÄtzend (F) (C) R- und S-Sätze R: 14-17-34 S: (1/2)-16-43-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Triethylaluminium, auch als TEA oder Aluminiumtriethyl bezeichnet, ist eine metallorganische Verbindung des Aluminiums. Die Verbindung ist pyrophor und kann sich bei Kontakt mit der Luft selbst entzünden. Auch mit Wasser reagiert TEA äußerst heftig zu Aluminiumhydroxid und Ethan. TEA ist aufgrund der Elektronenlücke, es besitzt nur sechs Valenzelektronen, eine Lewis-Säure.
Verwendung
Triethylaluminium ist als Bestandteil von Ziegler-Natta-Katalysatoren ein in großtechnischem Maßstab verwendeter Cokatalysator für die Polyolefinherstellung; vor allem von Polyethylen und Polypropylen. Im sogenannten Alfol-Prozess wird TEA zur Synthese von höherer unverzweigter primärer Alkohole („Fettalkohole“) aus Ethen verwendet.
In MOCVD- und MBE-Anlagen wird Triethylaluminium als Reaktionsmedium zur Abscheidung von III-V-Halbleiterschichten, beispielsweise für LEDs, verwendet.
In Kriegswaffen, wie beispielsweise Flammenwerfern, wird Triethylaluminium als flüssiges Brandmittel oder mit Verdickern, wie Polyisobutylen als Gelbrandstoff (TPA, engl. thickened pyrophoric agent) eingesetzt. Prinzipiell können solche Waffen als Nachfolger des Napalms betrachtet werden. Bezüglich der Abbrandtemperatur und der brandstiftenden Wirkung übertreffen sie dieses. Mit Wasser können die Brände nicht gelöscht werden, da TEA explosionsartig mit Wasser reagiert. Wird es mit anderen Löschmitteln bekämpft, so kann jederzeit durch Luftkontakt wieder eine Selbstentzündung einsetzen.
Sicherheitshinweise
Die Dämpfe von Triethylaluminium sind stark reizend und verätzen die Schleimhäute. Mit bis zu zwei Tagen Verzögerung kann ein Lungenödem eintreten. Häufig wird auch das sogenannte Gießerfieber beobachtet. Bei Einwirkungen auf die Haut können sehr schmerzhafte und schwer heilende Wunden entstehen.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Roempp Chemielexikon, Triethylamin, 9. Auflage
- ↑ a b Eintrag zu Triethylaluminium in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 22.02.2008 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Aluminiumalkyle“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 31. März 2009 (JavaScript erforderlich)
- ↑ W. Baumann, B. Herberg-Liedtke, Chemikalien in der Metallbearbeitung: Daten und Fakten zum Umweltschutz., Springer, 1996, S.462–3. ISBN 3-540-60094-9
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