Imes

Imes Import-Export GmbH war eine Firma des DDR-Außenhandelsministeriums und unterstand dem Bereich Kommerzielle Koordinierung (KoKo). Zielsetzung der Firmengründung war die Devisenbeschaffung durch Exportgeschäfte. Insbesondere der Bereich des Handels mit militärischen Gütern, aber auch die Vermittlung und Durchführung von internationalen Handelsgeschäften prägten das Geschäftsfeld der Firma. Die Firma arbeitete eng mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR zusammen. Die Geschäftspartner der IMES GmbH wurden durch die HVA des MfS geprüft.

Geschichte

Als geheimes Waffenversand-Unternehmen entlarvten Einwohner des Landkreises Rostock in Kavelstorf die IMES-GmbH, die Handelsbeziehungen zu Ländern in Nahost, Afrika und Südamerika unterhält. Erschüttert standen Einwohner der Gemeinde vor den riesigen Kastenstapeln mit Kriegsgerät, die bis unter die Lagerdecke reichen. Das Lager befindet sich in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnungen. In der Mitte der IMES-Generaldirektor Erhard Wiechert, 2. Dezember 1989

Auf Anweisung von Günter Mittag aus dem Jahr 1981 mit einer Stammkapitaleinlage von 500.000 Mark gegründet, nahm die IMES GmbH ihre Arbeit am 1. Januar 1982 auf. Die Geschäftsadresse befand sich im Internationalen Handelszentrum (IHZ), Friedrichstraße 26, in Berlin.

Waffengeschäfte wurden in der Folgezeit vor allem mit den folgenden Ländern abgewickelt: Iran, Irak, Libyen, Argentinien, Brasilien, Peru, Ägypten, Äthiopien, Botswana, Uganda und der PLO.

1982 und 1983 belieferte die IMES den Iran mit Schützenwaffen, Munition und Treibladungsmittel, während der Irak gebrauchte DDR-Waffen von der NVA-Waffenhandelsfirma Ingenieur-Technischer Außenhandel (ITA) erhielt und von der IMES gepanzerten Fahrzeuge, Geschütze, Munition und Brückenleger.

Die IMES geriet in den Tagen der Wende in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als aufgebrachte Bürger am 2. Dezember 1989 bei Rostock ein streng geheimes Waffenlager enttarnten. Das dortige Hauptlager war strategisch gut in der Nähe des Rostocker Überseehafens in der Gemeinde Kavelstorf gelegen und ermöglichte die logistisch einfache Verschiffung der Güter in die Länder der Handelspartner.

In der Nacht auf den 3. Dezember 1989 setzte sich der Staatssekretär im Ministerium für Außenhandel und Leiter des Bereiches Kommerzielle Koordinierung (KoKo), Alexander Schalck-Golodkowski ab, nachdem die Vorgänge in Kavelstorf bekannt und somit die KoKo-Firma IMES als Drehscheibe für den internationalen Waffenhandel enttarnt wurde.

Personen

• Wolfgang Kotz, Hauptgeschäftsführer und Gesellschafter
• Hanno Schütte, Gesellschafter
• Erhard Wiechert, Geschäftsführer seit 1984
• Rainer Finck, stellv. Generaldirektor
• Kurt Hillmann, stellv. Generaldirektor