Hyderabad (Indien)

Hyderabad (Indien)
Hyderabad
హైదరాబాద్
حیدر آباد
Hyderabad (Indien) (Indien)
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Staat: Indien
Bundesstaat: Andhra Pradesh
Distrikt: Hyderabad, Rangareddy
Lage: 17° 22′ N, 78° 28′ O17.36666666666778.466666666667Koordinaten: 17° 22′ N, 78° 28′ O
Einwohner:
– Agglomeration:
6.809.970 (2011)[1]
7.749.334 (2011)[2]
Postleitzahl: 500001 - 501301
Website: www.ghmc.gov.in

d1

Hyderabad (Telugu: హైదరాబాద్ Haidarābād [ˈhai̯d̪əraːbaːd̪], Urdu: حیدر آباد Haidarābād [hɛːd̪(ə)raːˈbaːd̪], deutsch auch Haiderabad) ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Andhra Pradesh. Mit 6,8 Millionen Einwohnern in der eigentlichen Stadt und 7,7 Millionen in der Agglomeration ist sie die viertgrößte Stadt Indiens und Zentrum des sechstgrößten Ballungsraums des Landes. Hyderabad liegt im Zentrum der Hochebene Dekkan am Fluss Musi.

Hyderabad
Klimadiagramm (Erklärung)
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: WMO
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Hyderabad
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Max. Temperatur (°C) 28,8 32,0 35,5 37,9 39,0 34,5 30,8 29,8 30,5 30,6 29,1 28,1 Ø 32,2
Min. Temperatur (°C) 15,2 17,6 20,9 24,3 26,2 24,0 22,6 22,1 22,0 20,3 16,9 14,5 Ø 20,6
Niederschlag (mm) 12,8 7,7 16,1 19,8 35,6 107,3 165,4 180,2 154,8 98,0 21,6 5,7 Σ 825
Regentage (d) 0,7 0,8 1,6 3,5 4,4 12 15,3 15,5 13 6,6 3,2 1,1 Σ 77,7
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Quelle: WMO

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und heutige politische Situation

Hyderabad wurde 1590 von Muhammad Quli Qutb Shah (reg. 1565-1611), dem Herrscher des Dekkan-Sultanats Golkonda, gegründet. Von 1724 bis 1948 war sie Hauptstadt des Fürstenstaates Hyderabad unter der Asaf Jahi-Dynastie. Als solche war sie ein bedeutendes Zentrum der indisch-muslimischen Kultur, in dem traditionell gebildete Muslime, die auf direkt britisch regiertem Gebiet kaum noch Karriereaussichten hatten, hoch angesehen waren. Die Bevölkerung der Stadt war mehrheitlich muslimisch, während 88 % der Staatsbevölkerung hinduistisch waren.

Während der Kolonialzeit nahm die Bevölkerung kontinuierlich zu. Bei den jeweiligen Volkszählungen kam man auf folgende Einwohnerzahlen: 1872: 43088; 1881: 48135; 1891: 58048; 1901: 69378 davon 4588 in cantonements (Militär); 1941: 739159; 1951: 1,510 Mio. (+47%; erstmals mit dem eingemeindeten Secunderabad 161405 und 63277 im Cantonement. Hyderabad City: 802464, 57483 im Cantonement).

Nach dem Anschluss des Staates Hyderabad 1948 an Indien wanderte ein großer Teil der muslimischen Oberschicht ins pakistanische Karachi aus. Dennoch ist der muslimische Bevölkerungsanteil mit fast 40% der höchste in einer indischen Metropole. Die Muslime sprechen in der Regel Urdu, nicht Telugu die Landessprache von Andhra Pradesh. Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Hindus sind häufig.

Eigentlich ist Hyderabad eine Zwillingsstadt, mit Secunderabad, nördlich gelegen, als Schwesterstadt. Die beiden Städte werden von einem im Jahre 1562 in der Regierungszeit von Ibrahim Quli Qutb Shah (1550-1580) angelegten schönen See namens Hussain Sagar, getrennt. Sikandarabad wurde von der britischen Armee, die dort ebenso wie das Hyderabad Contingent, während der Kolonialzeit stationiert war, gegründet.

Am Ende der britischen Herrschaft 1947 wollte der Herrscher (Nizam) von Hyderabad, Mir Osman Ali (1886-1967), dass sein Land unabhängig von Indien sein sollte. Seine Armee und die Razakars, eine schlechtbewaffnete Truppe, der "militärische Flügel" der muslimischen Itihad-Partei, die auch die Landbevölkerung terrorisierten, wurde mühelos von den modern ausgerüsteten indischen Streitkräften entwaffnet. Bei den kurzen Kämpfen und anschließenden Pogromen starben etwa 200.000 Muslime.

Im Jahr 2007 kam es im Mai zu einem terroristischen Attentat auf die Mekka-Moschee, wodurch während des Freitagsgebetes elf Muslime starben. Als verantwortlich für diesen Angriff gelten Hindutva-Terroristen.[3]

Wirtschaft und Verkehr

Hyderabad ist eine Industriestadt. Mit der Gründung des Genome Valley hat sich Hyderabad zum Zentrum der Biotechnologie- sowie der Pharmaindustrie in Indien etabliert. Andere Industrien sind z.B. die Elektro- und Softwareindustrie sowie Maschinenbau. Der nordwestliche Stadtteil von Hyderabad, in dem die Hightech-Industrie angesiedelt ist, wird als „Cyberabad“ bezeichnet.[4]

Die Bahn, Universität, Straßen und Krankenhäuser wurden von dem früheren Herrscher von Hyderabad, dem Nizam, gebaut und später von der indischen Regierung erweitert. Die Stadt hat moderne Einkaufszentren und breite Straßen. Dort kann man echte Perlen, Seide und Lederwaren kaufen.

Hyderabad hat nur noch bis Oktober eine direkte Flugverbindung mit Frankfurt am Main. Der alte – mittlerweile geschlossene – Flughafen Begumpet von Hyderabad befindet sich in Sikandarabad. Der neue internationale Flughafen Rajiv Gandhi International Airport befindet sich etwa 22 km südlich von Hyderabad beim Ort Shamshabad. Er wurde von Sonia Gandhi, Witwe des früheren indischen Premierministers Rajiv Gandhi und Vorsitzende der Kongresspartei, am 14. März 2008 eröffnet.[5]

Hyderabad hat zwei große Bahnhöfe mit Verbindungen ins übrige Indien. Der Bahnhof Hyderabad ist ein Kopfbahnhof ca. 2 km nördlich der Altstadt. Der Bahnhof Sikandarabad liegt ca. 10 km nördlich in der Zwillingsstadt Sikandarabad und ist, da er näher an den Zentralen der Computerindustrie liegt, besser frequentiert.

Die kleineren Bahnhöfe von Nampally und Kacheguda befinden sich in der Altstadt.

Eine Metro-Hochbahn ist im Bau und soll im Juli 2015 ihren Betrieb aufnehmen.[6]

Bildung

Universität-Osmania

Hyderabad ist Sitz vier großer Universitäten, der Osmania University, der University of Hyderabad und der Maulana Azad National Urdu University, JNTU (Jawaharlal Nehru Technological University). Daneben gibt es auch ein International Institute of Information Technology.

Sehenswürdigkeiten

Die Stadt verfügt über viele monumentale Bauten, Tempel, Moscheen und Kirchen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind der Charminar und das Golkonda-Fort.

Der Charminar ist ein Denkmal, 56 Meter hoch mit vier Minaretten und ist das Zentrum der Altstadt, südlich gelegen vom Fluss Musi. Der Charminar wurde vom Stadtgründer, dem König Quli Qutb Shah 1591 zur Erinnerung an das Ende der Pest gebaut.

Charminar

Das Golkonda-Fort, 122 Meter über der Ebene von Hyderabad und elf Kilometer westlich des alten Hyderabad gelegen, war von 1518 bis 1590, als der Hof nach Hyderabad verlegt wurde, die Hauptstadt der sieben Qutb-Shahi-Könige. Die imposante Golkonda-Festung und die Grabmale werden häufig von Touristen besucht.

Der innere Ring von Fort Golkonda
Bauerhalt im Fort Golkonda
Klimadiagramm von Hyderabad

Das Salar-Jung-Museum enthält europäische und indische Exponate, die von dem Fürsten Salar Jung vor der Unabhängigkeit gesammelt wurden.

Gastronomie

Neben den Hotelrestaurants bieten zahlreiche Lokale in allen Teilen der Stadt hyderabadische Küche, wie authentische „Biryanis“ (ein Reisgericht), oder die berühmten, scharf mit Chili gewürzten Andhra-Spezialitäten. Die Küche von Hyderabad kennzeichnet eine einzigartige Mischung aus reichlich bemessenen nordindischen Fleischgerichten (Mogul-Spezialitäten) und traditionell südindisch-vegetarischen Speisen. Mutton Biryani und Halim sind die berühmtesten Gerichte von Hyderabad.

Sonstiges

Die Sommertemperaturen schwanken zwischen 18 und 43 Grad Celsius. Die Regenzeit ist zwischen Juni und Oktober, wobei Hyderabad meist einen weniger starken Monsun erfährt als viele weiter südlich oder in küstennähe gelegenen Orte. Im Winter schwanken die Temperaturen zwischen 9 und 26 Grad.

Die Hauptsprachen sind Telugu für die hinduistische und Urdu für die muslimische Bevölkerung. Wie überall in indischen Großstädten ist auch Englisch als Verkehrssprache gebräuchlich. Deutsch wird an der Universität Osmania und der University of Hyderabad als Fremdsprache unterrichtet.

Seit 1995 findet zweijährlich ein internationales Kinderfilmfestival in der Stadt statt.

Hyderabad war vom 14. bis 21. Oktober 2007 der Austragungsort für die alle vier Jahre stattfindenden Militärischen Weltspiele in 13 verschiedenen Disziplinen.

Im August 2008 fand im Stadion von Gachibowli der AFC Challenge Cup 2008 statt.

Im Oktober 2008 kehrte der alte Flughafen kurz für die erste große Luftfahrtmesse in Indien zurück ins Rampenlicht.

Literatur

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Census of India 2011: Provisional Population Totals. Cities having population 1 lakh and above.
  2. Census of India 2011: Provisional Population Totals. Urban Agglomerations/Cities having population 1 lakh and above.
  3. Bericht von "The Hindu" Zeitung
  4. Peter Gotsch, Susanne Kohte: Cyberabad – Landscape of Surprise. shakti-project.org
  5. Sonia inaugurates Shamshabad airport
  6. Hyderabad Metro to be ready in 5 yrs. Deccan Chronicle, 19. April 2010 (Link nicht mehr abrufbar)

Weblinks

 Commons: Hyderabad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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