- InterAction Council
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Das InterAction Council (kurz IAC) ist eine 1983 vom zwischenzeitlich verstorbenen japanischen Premierminister Takeo Fukuda gegründete lose Verbindung früherer Staats- und Regierungschefs. Nach den Angaben von Loki Schmidt haben sich Takeo Fukuda und der deutsche Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt das InterAction Council zusammen ausgedacht und geplant.[1]
Inhaltsverzeichnis
Zweck
Die Mitglieder, ausschließlich ehemalige Inhaber höchster Staatsämter, sollen ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben können. Die internationale Zusammenarbeit in den Bereichen Frieden und Sicherheit, Weltwirtschaft sowie Entwicklung und Umwelt soll durch Problemanalysen und Lösungsempfehlungen, die direkt hochrangingen Entscheidungsträgern übermittelt werden, gestärkt werden. Jährlich findet eine Versammlung statt, die eine Abschlusserklärung verfasst.
1987 fand auf Anregung Fukudas zum ersten Mal ein Treffen politischer mit religiösen Führern der fünf großen Weltreligionen in Rom statt. Dort wurde das sogenannte Statement zu globalen Fragen verfasst, welches vier grundlegende Folgerungen zog:
- Die neu geknüpften Kontakte sollten weiter gepflegt werden,
- echter Friede sei auf Grund der gemeinsamen Werte nur durch Dialog zu erreichen,
- die Menschheit solle eine „ausgewogene Wirtschaftsstruktur“ zur Beseitigung der globalen Armut anstreben und
- die gemeinsame Verantwortung von Frauen und Männern für Entwicklung, Umwelt und Familienplanung betont werden.[2]
1997 schlug das InterAction Council eine „Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten“ als Ergänzung zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor.[3] Der Entwurf wurde von Hans Küng in Zusammenhang mit seinem Projekt Weltethos formuliert.[4]
Mitglieder[5]
Aktive Mitglieder
- Helmut Schmidt, Ehrenvorsitzender und Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland (1974-1982)
- Malcolm Fraser, Ehrenvorsitzender und Ministerpräsident von Australien (1975-1983)
- Ingvar Carlsson, Vorsitzender und Ministerpräsident von Schweden (1986-1991, 1994-1996)
- Andreas van Agt, Ministerpräsident der Niederlande (1977-1982)
- Esko Aho, Ministerpräsident von Finnland (1991-1995)
- James Bolger, Ministerpräsident von Neuseeland (1990-1997)
- Jimmy Carter, Präsident der USA (1977-1981)
- Jean Chrétien, Ministerpräsident von Kanada (1993-2003)
- Bill Clinton, Präsident der USA (1993-2001)
- Vigdis Finnbogadóttir, Präsident von Island (1980-1996)
- Valéry Giscard d’Estaing, Präsident von Frankreich (1974-1981)
- Goh Chok Tong, Ministerpräsident von Singapur (1990-2004)
- Bacharuddin Jusuf Habibie, Präsident von Indonesien (1998-1999)
- Kostas Simitis, Ministerpräsident von Griechenland (1996-2004)
- Abdelsalam al-Majali, Ministerpräsident von Jordanien (1993-1995, 1997-1998)
- Nelson Mandela, Präsident von Südafrika (1996-2000)
- Andrés Pastrana, Präsident von Kolumbien (1998-2002)
- Jerry John Rawlings, Staatsoberhaupt von Ghana (1986-2000)
- Mary Robinson, Präsident von Irland (1990-1997)
- José Sarney, Präsident von Brasilien (1985-1990)
- Hanna Suchocka, Ministerpräsident von Polen (1992-1993)
- Georges Vassiliou, Präsident der Republik Zypern (1992-1993)
- Franz Vranitzky, Bundeskanzler von Österreich (1986-1997)
- Richard von Weizsäcker, Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland (1984-1994)
- Ernesto Zedillo Ponce de Léon, Präsident von Mexiko (1994-1999)
Beurlaubte Mitglieder
- Oscar Arias Sanchez, Präsident von Costa Rica (1986-1990)
Verstorbene Mitglieder
- Takeo Fukuda 1905–1995, Gründer und Ministerpräsident von Japan (1976-1978)
- Pierre Elliott Trudeau 1919–2000, Ministerpräsident von Kanada (1968-1979, 1980-1984)
- Kalevi Sorsa 1930–2004, Ministerpräsident von Finnland (1972-1975, 1977-1979, 1982-1987)
- Maria de Lourdes Pintasilgo 1930–2004, Ministerpräsident von Portugal (1979-1980)
- Lord Callaghan of Cardiff 1912–2005, Ministerpräsident von Großbritannien (1976-1979)
- Kiichi Miyazawa 1919–2007, Ehrenvorsitzender und Ministerpräsident von Japan (1991-1993)
- Shin Hyeon-hwak 1920–2007, Ministerpräsident von Südkorea (1979-1980)
- Kurt Furgler 1924–2008, Schweizer Bundesrat (1971-1986)
Literatur
- Küng, Hans (Hg.), Dokumentation zum Weltethos, München 2002.
Weblinks
- Internetpräsenz des IAC (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ Erzähl doch mal von früher, Loki Schmidt im Gespräch mit Reinhold Beckman, Hoffmann und Campe Verlag, 2008, S. 211, ISBN 978-3-455-50094-3
- ↑ Frühbauer, Johannes, „Von der Erklärung der Religionen zur Erklärung der Staatsmänner“, in: Küng, Hans (Hg.), Dokumentation zum Weltethos, München 2002, 118f.
- ↑ Abgedruckt in: Küng, Hans (Hg.), Dokumentation zum Weltethos, München 2002, 98-104.
- ↑ Frühbauer, Johannes, „Von der Erklärung der Religionen zur Erklärung der Staatsmänner“, in: Ebd., 130.
- ↑ [1] Mitgliederliste des InterAction Council. Abgerufen am 11. November 2010
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