- International Reply Coupon
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Ein Internationaler Antwortschein (IAS) (CRI, französisch: Coupon-réponse international) (IRC, engl: International Reply Coupon) ist ein Kupon, der in Ländern innerhalb des Weltpostvereins (UPU) gegen den Wert des Portos eines bis zu 20 Gramm schweren Luftpostbriefes ins Ausland eingetauscht werden kann.
Der Zweck eines Internationalen Antwortscheins ist, dem Empfänger eines Briefes die Gebühren für eine Rückantwort zu erstatten. Für Briefe, die im Inland verschickt werden, genügt es üblicherweise, das Rückporto in Form von Briefmarken beizulegen. Befindet sich der Empfänger jedoch im Ausland, so ist es meist sehr schwierig, Briefmarken des entsprechenden Landes zu erhalten, um sie als Rückporto beizulegen. Ein IAS muss in jedem Land, das Mitglied im Weltpostverein ist, umgetauscht werden können. Ob das entsprechende Land auch selbst IASe verkauft, ist allerdings dem Land selbst überlassen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Auf dem Weltpostkongress in Bern (1874) hatte man die Einführung von Postwertzeichen mit Gültigkeit im gesamten Weltpostverein diskutiert, was erfolglos blieb. Auf dem Kongress in Rom 1903 wurde diskutiert, ob man nicht eine Art Vorausbezahlung der Gebühr für einen Antwortbrief ermöglichen solle. Vorgeschlagen wurden Antwortmarken, Kartenbriefe mit Antwort, Umschläge mit Antwortfreimarken oder Antwortscheine in verschiedenen Werten zur Einlage in den Brief. Am Ende entschied man sich für die Form, wie wir sie heute kennen. Ihre Gültigkeitsdauer war lange Zeit unbegrenzt. Sie werden vom Internationalen Büro des Weltpostvereins mit dem Wasserzeichen „UPU“ gedruckt.
Fremde Antwortscheine
Neben den vom Weltpostverein herausgegebenen Antwortscheinen sind auch Antwortscheine der engeren Postvereine im Verkehr. Diese Scheine haben jedoch nur im Bereich dieser engeren Vereine Gültigkeit. Sie unterscheiden sich von denen des Weltpostvereins durch Farbunterschiede und abweichende Druckanordnung, ferner haben sie weder das Wasserzeichen „UPU“ noch den Text „Coupon-Résponse-International“ noch den Wortlaut mit dem Hinweis auf die Umtauschbarkeit in den Weltpostvereinsländern.
Am 1. März 2003 erstreckte sich der Umtauschwert bis zur Höhe des Entgelts für eine Vorrang-Standardbriefsendung, bei gleichzeitiger Vorlage der Sendung, auf 1,55 €. Er änderte sich zum 1. April 2004 auf 1,80 €. Seit 1. Januar 2007 kostet der Internationale Antwortschein 2,00 €. Dieser Antwortschein ist bis zum 31. Dezember 2009 gültig.
Betrug
Berühmtheit erlangten die Antwortscheine des Weltpostvereins, als 1920 der Betrüger Charles Ponzi in Europa Antwortscheine kaufte, um sie in den USA für einen höheren Betrag zu veräußern. Später fand er es zu aufwendig, Antwortscheine überhaupt zu beschaffen, und begründete eines der größten Schneeballsysteme, die es je gab.
Preisliste für einen IAS
Der Preis pro Internationalem Antwortschein kann von Land zu Land erheblich variieren. So kostet z.B. ein IAS in Nigeria 50 NGN, was 0,32 EUR entspricht. Weitere Werte sind der Tabelle I zu entnehmen.
Tabelle I: Preise für den IAS in verschiedenen Ländern (Stand: Juli 2006) Land Landeswährung Wert in EUR Nigeria 50 NGN 0,32 Philippinen 45 PHP 0,71 Indien 44 INR 0,75 Katar 4 QAR 0,86 Türkei 2,25 YTL 1,15 Ghana 10000 GHC 0,89 Nepal 80 NPR 0,98 Malta 0,42 MTL 0,98 Japan 150 JPY 1,02 Gibraltar 0,75 GIP 1,03 Belgien 2,00 EUR 2,00 Armenien 650 AMD 1,16 China 12 CNY 1,23 Luxemburg 1,25 EUR 1,25 Slowenien 300 SIT 1,25 Schweiz 2 CHF 1,28 Österreich 1,50 EUR 1,50 Großbritannien 0,95 GBP 1,37 Hongkong 14 HKD 1,41 USA 1,85 USD 1,45 Australien 2,50 AUD 1,46 Ungarn 420 HUF 1,50 Finnland 1,55 EUR 1,55 Island 150 ISK 1,70 Deutschland 2,00 EUR 2,00 Litauen 7,30 LTL 2,11 Kanada 3,50 CAD 2,46 Seit der Portoanhebung in Deutschland für 20-g-Luftpostbriefe auf 1,70 EUR lohnt es sich, das Porto für außereuropäische Briefe mit den im Ausland erworbenen Internationalen Antwortscheinen zu begleichen.
Ansatz als alternatives Zahlungsmittel
Gelegentlich dient ein IAS auch als Zahlungsmittel für kleine Werte. Grundsätzlich ist die Bezahlung per IAS aber recht kostspielig.
Sehr häufig werden IASe zur Erstattung der Portokosten in der Korrespondenz zwischen Funkamateuren oder Kurzwellenhörern und einem Auslands-Rundfunksender verwendet, die sich ihre Empfangsbeobachtungen mit QSL-Karten bestätigen wollen.
Die seit 2002 ausgestellten IASe behielten noch bis zum 31. Dezember 2006 ihre Gültigkeit. Die UPU hat im Juni 2006 ein neues, ab Juli 2006 verkäufliches, fälschungssicheres IAS-Design vorgestellt. In den USA kann bei USPS ein IAS gegen Briefmarken im Wert von 0,94 US$ eingetauscht werden.
Eine Alternative ist, einem Brief eine Banknote beizulegen. Dies verführt allerdings Postbedienstete zum Diebstahl und verstößt zudem in manchen Ländern gegen die Devisengesetze.
Der Internationaler Antwortschein eignete sich grundsätzlich auch zur Umgehung einer Devisenbewirtschaftung, bevorzugt in Ländern, in denen die Abgabe von Fremdwährungen an die Einwohner verboten war, da der Internationale Antwortschein im Ausland eben durchaus in Devisen, wenn auch auf dem Umweg über Briefmarken, getauscht werden konnte. Daher wurden in einigen Staaten zeitweise auch nur eingeschränkt oder gar keine Internationalen Antwortscheine verkauft.
Änderung der Bezugsmethode in Deutschland seit 2006
Seit dem 1. Juli 2006 ist der IAS in Deutschland nur noch in der E-Filiale der Deutschen Post AG erhältlich. Die Post begründet dies mit dem Rückgang der Nachfrage. Man muss sich zudem vor dem Bezug bei der E-Filiale registrieren lassen. Als Zahlungsmethoden werden hierbei derzeit Kreditkarte, giropay und Kontoeinzug angeboten. Der Kontoeinzug wird aber durch zusätzliche Freischaltung erschwert, wenn man das Konto nicht bei der Postbank hat.
Siehe auch
Literatur
- Handwörterbuch des Postwesens, Hrsg. Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, 2. völlig umgearbeitete Auflage, Frankfurt am Main, 1953, S. 49
Weblinks
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