Investmentfondskaufmann

Investmentfondskaufmann

Der Investmentfondskaufmann ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, der in einer dreijährigen dualen Ausbildung in einem Kreditinstitut, in einer Sparkasse oder Kapitalanlagegesellschaft mit einer Abschlussprüfung gemäß § 34 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgeschlossen wird. Der Investmentfondskaufmann ist kein Kaufmann im Sinne des Handelsgesetzbuches (HGB), sondern ein Kaufmannsgehilfe.

Die Ausbildung ist modular gestaltet. Einzelne Ausbildungsabschnitte können auch außerhalb des Ausbildungsbetriebs absolviert werden. Aufbauend auf die Ausbildung zum Investmentfondskaufmann bieten verschiedene Akademien berufsbegleitende Studiengänge zum Investment-Fachwirt an. Mittlerweile hat der Investmentfondskaufmann auch seine eigene Weiterbildungsmöglichkeit nach der Ausbildung, denn mittlerweile wird auch der Investment-Fachwirt angeboten.

Ausbildungsstart und -inhalt

Seit September 2003 gibt es den Ausbildungsberuf zum Investmentfondskaufmann. Auf Initiative des Branchenverbands BVI wurde ein eigener Ausbildungsberuf im Investmentwesen geschaffen. Hintergrund war der seit längerem stetig steigende Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften. Die Auszubildenden erhalten einen kompletten Überblick über die Tätigkeiten von Kapitalanlagegesellschaften. Die Schwerpunkte liegen im Bereich Fondsbuchhaltung und Fondscontrolling, Depotservice, Research- und Fondsmanagement sowie Immobilien und Marketing.

Der neue Ausbildungsberuf startete am 1. September 2003 in Frankfurt am Main (an der Bethmannschule) mit 2 Berufsschulklassen und 37 Auszubildenden. Die Mehrheit kam aus vier BVI-Mitgliedsgesellschaften. Die Ausbildungsplätze waren innerhalb kürzester Zeit besetzt, obwohl der neue Ausbildungsberuf erst kurz zuvor in der Öffentlichkeit bekannt wurde.

Schon ein Jahr später gingen in Frankfurt am Main 42 Investmentkaufleute an den Start. Im Sommer 2005 war es dann auch in München soweit: Das Kultusministerium stimmte der Errichtung einer Berufsschulklasse von 15 Azubis zu. Im Ausbildungsjahr 2008/2009 bilden sieben Münchener Investmentgesellschaften aus. Weitere Unternehmen, darunter auch Depotbanken, ziehen ein Ausbildungsangebot in Erwägung.

Am 31. Januar 2006 erhielten die ersten 36 Absolventinnen und Absolventen des 1. Ausbildungsjahrgangs ihre Zeugnisse. Alle haben einen Job gefunden oder ein Studium angefangen.[1]

Investmentfondskaufleute arbeiten schwerpunktmäßig in der Fondsbuchhaltung und dem Fondscontrolling sowie im Depotgeschäft. Sie leisten zudem bei der Auflegung und Verwaltung von Fonds sowie für das Fondsmanagement entscheidungsvorbereitende und unterstützende Arbeit. Hierfür analysieren sie Wertpapiere und Märkte. Investmentfondskaufleute sind in allen Bereichen einer Kapitalanlagegesellschaft einsetzbar. Sie sind aber auch in Kreditinstituten, Versicherungsgesellschaften und Wertpapierabwicklungsgesellschaften tätig.

Einzelnachweise

  1. Die ersten Investmentfondskaufleute beenden ihre Ausbildung - IHK-Meldung

Weblinks


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