- Isbister Cairn
-
Der Isbister Cairn (auch Tomb of the Eagle genannt) ist eine Megalithanlage auf South Ronaldsay, einer Insel der Orkney, die zu Schottland gehören. Sie wurde von dem Landwirt Ronald Simison im Jahre 1958 entdeckt.
Inhaltsverzeichnis
Die Entdeckung
Simison stieß auf einem nahe an der Steilküste gelegenen, von Gras überwachsenen Hügel auf die Oberkante einer Mauer. Beim Nachgraben fand er drei Äxte, einen polierten Keulenkopf, ein flaches ovales wie ein Messer geformtes Stück Kalkstein, und einen runden Knopf. Die Ausgrabung des Cairns zeigte, dass dieses wertvolle kleine Depot auf dem Sockel an der Basis der äußeren Mauer gelegen hatte.
Die Ausgrabung
Trotz des Interesses, das die Entdeckung unter den Archäologen geweckt hatte, vergingen wegen Geldmangels Jahre ohne eine professionelle Ausgrabung des Standorts. In den 1970er-Jahren unternahm Ronald Simison die Ausgrabung selbst, nachdem er die professionelle Ausgrabung von Liddle Burnt Mound, einem Ancient cooking place auf seinem Land, durch John W. Hedges beobachtet hatte.
Die Anlage
Wie Unstan Cairn so ist auch Isbister architektonisch ein Hybride. Die Anlagen stellen einen Übergangstyp zwischen den älteren Stalled Cairns und den jüngeren Passage tombs des Maes Howe-Typs dar. Die Kammer ist sowohl durch aufrechte Platten in fünf Abteile geteilt und hat zusätzlich aber noch drei von der Hauptkammer aus zugängliche Nebenkammern, die ebenso wie der laterale Zugang auf den Maes-Howetyp weisen. Die Kammer wurde ursprünglich von einem Kraggewölbe und einem ovalen Cairn bedeckt. Die Endabteile sind wie beim Unstan Cairn mittels Schwellensteinen vom zentralen Teil der Kammer abgegrenzt. Die beiden Seitenzellen auf der Westseite der Kammer waren intakt und sind etwa 90 cm hoch. Die Hauptkammer war mit Erde und Steinen gefüllt worden, als das Grab aufgelassen wurde, während die Zellen unverfüllt waren.
Funde im Inneren
Die beiden intakten Zellen enthielten hauptsächlich menschliche Schädel. Auf dem Boden besonders entlang den Wänden der Hauptkammer lagen eine Menge menschlicher Knochen. Sie erweckten den Eindruck in kleinen Haufen deponiert worden zu sein, jeder mit einem Schädel. Die Analyse erwies indes, dass die Haufen aus Teilen von mehreren Individuen bestanden. Insgesamt waren es die Überreste von etwa 338 Menschen. Es fanden sich auch in der Verfüllung der Kammer Knochen. Sie gehörten zu mindestens elf Menschen. Zusammen mit den Knochen wurden die Krallen von mindestens acht Seeadlern und einigen anderen Vögeln gefunden. Dies stellt allerdings einen Einzelfall dar. Der Adler hatte jedoch bis in piktische Zeit symbolhafte Bedeutung auf den Inseln. Er findet sich in Stein geritzt auf dem Brough of Birsay und dem Knowe of Burrian.
Das Museum
Der über 80-jährige Bauer Ronald Simison betreibt mit seiner Tochter ein kleines Museum bei der Farm, wo er Funde vom Isbister Cairn zeigt und Besucher nach Liddle und Isbister begleitet. Am Cairn hat er einen seilgezogenen Rollwagen installiert auf dem der Besucher liegend durch den engen Zugang in die Kammer gelangt.
Siehe auch
Literatur
- RCAHMS: Exploring Scotland's Heritage, Orkney and Shetland (Anna Ritchie, Ed.), Edinburgh 1985 ff, ISBN 0-11-492458-9
Weblinks
58.74485-2.916674Koordinaten: 58° 44′ 41″ N, 2° 55′ 0″ WKategorien:- Archäologischer Fundplatz auf den Orkneyinseln
- Megalith
Wikimedia Foundation.