- Iveco Magirus
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Iveco Magirus AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1974[1] Sitz Ulm, Deutschland Leitung Roel Nizet (Geschäftsführer) Mitarbeiter 2.500 (2009) Umsatz 2,4 Milliarden Euro (2008) [2] Branche Brandschutztechnik Website www.iveco-magirus.de Die Iveco Magirus AG ist ein Unternehmen, das Nutzfahrzeuge entwickelt, herstellt und vertreibt.
An seinem Sitz in Ulm entwickelt und fertigt das Unternehmen schwere Lastkraftwagen.[3] Es besitzt Tochtergesellschaften in Deutschland[4], Frankreich[4], Österreich[5] und Rumänien[5], die Drehleitern und andere Feuerwehrfahrzeuge entwickeln, herstellen und vertreiben sowie Tochtergesellschaften, die das Sortiment der Muttergesellschaft Iveco in Deutschland vertreiben.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Die Iveco Magirus AG hat ihren Ursprung in dem Lkw-, Omnibus- und Feuerwehrfahrzeug-Hersteller Magirus, der 1865[6] gegründet und 1936 von Humboldt-Deutz (heute: Deutz AG) übernommen[7] wurde. Deutz führte die Nutzfahrzeugproduktion unter der Marke Magirus-Deutz weiter. 1974 gründete Deutz das Unternehmen Magirus-Deutz AG, um den Geschäftsbereich zum nächsten Jahreswechsel auszugliedern und in die neue Gesellschaft Iveco einzubringen.[1] Ab Januar 1975 gehörte das Unternehmen Magirus-Deutz AG zu 100 Prozent der Iveco AG, die wiederum zu 80 Prozent zu Fiat gehörte[6]. Die restlichen 20 Prozent an Iveco hielt bis 1980 Deutz, danach war Fiat Alleineigentümer von Iveco und damit auch der Magirus-Deutz AG. 1983 wurde die Magirus-Deutz AG in Iveco Magirus AG umbenannt und heißt seitdem Iveco Magirus.[6]
Brandschutztechnik
Iveco Magirus bietet auch Feuerwehrfahrzeuge auf Basis von Nutzfahrzeugen anderer Hersteller an. Als einziger Hersteller von Brandschutzfahrzeugen weltweit kann Iveco Magirus Feuerwehrfahrgestelle und -aufbauten, also komplette Fahrzeuge, aus einer Hand liefern. Eigenen Angaben zufolge ist die Firma weltweiter Marktführer beim Bau von Drehleitern. Produziert wird in sechs Werken unter den Markennamen
- Magirus (in Ulm, Görlitz und Weisweil in Deutschland sowie in Brescia in Italien),
- Lohr Magirus (in Kainbach in Österreich) und
- Camiva (in Chambéry in Frankreich).
Bis 2005 gehörten auch die Markennamen Iveco Mezzi Speciali und Eurofire zu den Brandschutzaktivitäten von Iveco; beide Namen wurden jedoch aufgegeben und im Falle von Iveco Mezzi Speciali durch Magirus und im Falle von Eurofire durch Iveco Magirus ersetzt.
Von den Kühlergrills der regulären, nicht für Feuerwehrzwecke gebauten Lastwagen verschwand der Name Magirus dagegen schrittweise nach der Übernahme von Magirus-Deutz durch Iveco. Die im Ulmer Werk nun unter Regie von Iveco hergestellten Lastwagen tragen seit Ende der 1980er Jahre nur noch den Markennamen Iveco. Das Brandschutztechnik-Werk von Iveco Magirus wurde Anfang 2007 von dem alten Standort in der Ulmer Magirusstraße in das Iveco-Werk im Industriegebiet Donautal verlagert.
2011 verhängte das deutsche Bundeskartellamt eine Kartellstrafe von 17,5 Mio Euro gegen den Iveco Magirus[8]. Die Mitbewerber Rosenbauer, die Schlingmann GmbH & Co. KG sowie die Albert Ziegler GmbH & Co. KG mussten bereits zuvor wegen verbotener Preis- und Quotenabsprachen seit 2001 im Feuerwehrsektor Bußgelder in Höhe von insgesamt 20,5 Mio Euro[9] zahlen.
Quellen
- ↑ a b Deutz Aktiengesellschaft - Börsenzulassungsprospekt (PDF; 878 KB) S. 48 (Nr. 47). Börse Düsseldorf. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ Iveco Magirus Aktiengesellschaft - Jahresabschluss zum 31. Dezember 2008 (PDF; 86 KB) S. 2. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ Clusteranalyse 2006/2007 (PDF; 7,15 MB) S. 31. Stadtentwicklungsverband Ulm/Neu-Ulm. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ a b Iveco Magirus Fire Fighting GmbH - Jahresabschluss zum 31.12.2008 (PDF; 24 KB) S. 6. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ a b Iveco Magirus Brandschutz-Technik GmbH - Jahresabschluss zum 31.12.2008 (PDF; 71 KB) S. 17. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ a b c Iveco: Über 30 Jahre Erfolgsgeschichte. Iveco Magirus AG. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ Deutz Aktiengesellschaft - Börsenzulassungsprospekt (PDF; 878 KB) S. 70 (Nr. 69). Börse Düsseldorf. Abgerufen am 4. Oktober 2009.
- ↑ muss 17,5 Millionen Euro Kartellstrafe zahlen, Business-Wissen.de, abgerufen am 27. Juli 2011
- ↑ Pressemeldung, Bundeskartellamtes, 10. Februar 2011
Literatur
- Dieter Augustin: Iveco Magirus - Alle Lastwagen aus dem Werk Ulm seit 1917, Motorbuch Verlag, 2006, ISBN 3-613-02600-7
Weblinks
Commons: Iveco Magirus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Iveco Magirus AG
- Iveco Magirus AG - Das Unternehmen (Fachhochschule Ulm 1997)
- Magirus „Ahnengalerie“ von 1864 bis 2010
- Oldtimerclub Magirus Iveco e.V.
48.3560494094449.9349665641667Koordinaten: 48° 21′ 22″ N, 9° 56′ 6″ OKategorien:- Nutzfahrzeughersteller
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