- Magirus-Deutz MK-Reihe
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Magirus-Deutz Magirus-Deutz 130M8 als Pulverlöschfahrzeug
MK-Reihe Hersteller: Magirus-Deutz Verkaufsbezeichnung: MK Produktionszeitraum: 1975–1992 Leergewicht: 3,1–4,8 t Zul. Gesamtgewicht: 6,6–13,0 t Vorgängermodell: Magirus-Deutz Eicher-Typen Nachfolgemodell: Iveco Eurocargo Die MK-Reihe ist eine Familie von Nutzfahrzeugen, die 1975 von dem deutschen Nutzfahrzeughersteller Magirus-Deutz im Rahmen des sogenannten Vierer-Clubs im unteren bis mittleren Nutzlastbereich auf den Markt gebracht wurde. Im selben Jahr 1975 wurde Magirus-Deutz in den neu geschaffenen Iveco-Konzern eingegliedert, der die Marke Magirus-Deutz Anfang der 1980er-Jahre einstellte, die MK-Reihe aber (dann unter dem Namen Iveco) bis 1992 weiterbaute. MK ist die Abkürzung für Mittelklasse. Die Fahrzeuge der MK-Baureihe werden von luftgekühlten Deutz-Motoren angetrieben. Die erhältlichen Motorleistungen lagen zwischen 87 und 169 PS, die Nutzlasten zwischen 3,21 und 9,07 Tonnen.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung und Markteinführung bei Magirus-Deutz
Weil die seit 1967 gebauten Eicher-Typen von Magirus-Deutz schon vor dem Ende ihrer Produktion anno 1976 im Verkauf schwächelten, fehlten Magirus-Deutz Anfang der 1970er-Jahre konkurrenzfähige leichte bis mittelschwere Lkw im Angebot. Daher arbeitete Magirus-Deutz ab 1971 mit DAF, Saviem und Volvo im sogenannten Vierer-Club zusammen, um gemeinsam eine Neukonstruktion mit Frontlenker-Fahrerhaus zu entwickeln.
Anfang 1975 kamen die Fahrzeuge von Magirus-Deutz auf den Markt, nachdem die von den vier Partnern gemeinsam entwickelten Lkw auf dem Brüsseler Autosalon der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren. Wichtige Bauteile waren herstellerübergreifend identisch, insbesondere die Fahrerkabine. Kühlergrillgestaltung und Motorisierung waren individuell. Als einziger der beteiligten Hersteller baute Magirus-Deutz in seine Fahrzeuge luftgekühlte Motoren ein (siehe dazu auch Liste der Deutz-Motoren). Die Vierer-Club-Fahrzeuge waren die ersten Lkw der leichten Gewichtsklasse in Deutschland mit Kippkabine. MAN brachte ein kippbares Fahrerhaus in dieser Gewichtsklasse in Kooperation mit VW 1979 heraus, Mercedes-Benz erst 1983.
1980 wurden die Vierer-Club-Fahrzeuge von Magirus-Deutz einem Facelift unterzogen, bei dem der Kühlergrill eine feinere Rippung erhielt. Die MK-Lkw waren am Markt sehr beliebt und zogen auch Stammkunden anderer Marken zu Magirus-Deutz ab (insbesondere von Mercedes-Benz, wo es bis 1983 keine Kippkabine in der leichten Gewichtsklasse gab). Eine Allrad-Variante der Vierer-Club-Fahrzeuge sollte auch in den Markt des Mercedes-Benz Unimog eindringen, was aber nur mit mäßigem Erfolg gelang. Ein großes Kontingent von rund 7000 Stück vom Typ 168M11 bzw. 110-17 ging jedoch als „Lkw 5t tmil“ ab 1980 an die Bundeswehr. Allerdings ließen die MK-Lkw erstmals die sonst von Magirus-Deutz gewohnte Robustheit und Stabilität vermissen: Viele Bauteile, die beim Vorgängermodell noch aus Metall waren, wurden durch Plastik ersetzt und das Blech war insbesondere im Bereich des Türeinstiegs sehr rostanfällig, was sich jedoch erst im Laufe der Nutzungszeit der Fahrzeuge erwies.
Neoplan baute einen Omnibus vom Typ N311 auf Basis des Magirus-Deutz 130M11FL zum Einsatz in tropischen Ländern.
Produktionsfortführung und -ende bei Iveco
Die MK-Modelle wurden nach der Eingliederung von Magirus-Deutz in den Iveco-Konzern und dem Ende der Marke Magirus-Deutz Anfang der 1980er-Jahre (siehe dazu Magirus-Deutz) noch lange Zeit von Iveco weiter gebaut; Produktionsende bei Iveco war 1992. Der Markenname auf den Fahrzeugen wechselte von „Magirus-Deutz“ über „Magirus Iveco“ und „Iveco Magirus“ im Laufe der 1980er-Jahre schließlich zu „Iveco“. Auch optisch wurden die Modelle überarbeitet, z. B. wanderten die Blinker im Laufe der 1980er-Jahre in die Stoßstange, die dann aus Kunststoff bestand. Nachfolger wurde der erste Iveco EuroCargo. Für THW- und Feuerwehrfahrzeuge wurde die Vierer-Club-Kabine (in einer verlängerten Variante mit bis zu 10 Sitzplätzen) auch noch über das Jahr 1992 hinaus angeboten.
Heute ist die MK-Reihe im deutschen Straßenbild schon ein seltener Anblick. Die letzten Baujahre von Iveco sind noch relativ häufiger anzutreffen. Fahrzeuge der ersten Baujahre (die noch den Namen Magirus-Deutz tragen) sind dagegen schon sehr selten geworden und erreichen gerade Oldtimerstatus.
In Deutschland angebotene Modelle
Typbezeichnungen von Magirus-Deutz (bis 1982) a Typbezeichnungen von Iveco (ab 1982) b Varianten Motor PS GGw (t) Bauzeitraum 90M6 Fahrgestell, Kipper F4L913 87 6,6 1975–1978 90M7 75-9 Fahrgestell, Kipper, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen F4L913 87 7,5 1975–1983 90M8 Fahrgestell, Kipper F4L913 87 7,5 1977–1982 90M9 90-9 Fahrgestell, Kipper F4L913 87 9,4 1975–1983 130M7 75-13 Fahrgestell, Kommunalfahrzeug, Militärfahrzeug F6L913 130 7,5 1979–1992 130M8 80-13 Fahrgestell, Kipper, Sattelzugmaschine, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen, Kommunalfahrzeug F6L913 130 7,5 1975–1983 130M8 Turbo 80-13 Turbo Fahrgestell, Kipper, Sattelzugmaschine, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen, Kommunalfahrzeug BF6L913T 130 7,5 1980–1992 130M9 90-13 Fahrgestell, Kipper, Sattelzugmaschine, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen F6L913 130 9,4 1975–1983 90-13 Turbo Fahrgestell, Kipper, Sattelzugmaschine, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen BF6L913T 130 9,4 1983–1991 130M11 110-13 Fahrgestell, Kipper, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen F6L913 130 11,0 1975–1983 110-13 Turbo Fahrgestell, Kipper, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen BF6L913T 135 11,0 1983–1991 130M13 130-13 Fahrgestell, Kipper, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen F6L913 130 13,0 1975–1983 130-13 Turbo Fahrgestell, Kipper, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen BF6L913T 130–135 13,0 1983–1991 160M8 80-16 (Turbo) Fahrgestell, Kipper, Sattelzugmaschine, Kommunalfahrzeug BF6L913 160–169 7,5 1981–1992 160M11 110-16 (Turbo) Fahrgestell, Kipper, Sattelzugmaschine, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen BF6L913 160–169 11,0 1975–1991 160M13 130-16 (Turbo) Fahrgestell, Kipper, Sattelzugmaschine, Getränketransporter mit Zentralrohrrahmen BF6L913 160–169 13,0 1975–1991 168M11 110-17 Fahrgestell, Kipper, Kommunalfahrzeug, Militärfahrzeug BF6L913 168 11,0 1980–1992 a) Die Typbezeichnung gibt die Motorleistung in PS (vor dem „M“) und das zulässige Gesamtgewicht in Tonnen (nach dem „M“) an.
b) Die Typbezeichnung gibt die Motorleistung in PS geteilt durch 10 (nach dem „-“) und das zulässige Gesamtgewicht in Tonnen mal 10 (vor dem „-“) an.
Derivate
Rhein-Bayern verwendete Vierer-Club-Fahrerkabinen von Magirus-Deutz und dann Iveco für einen selbstfahrenden landwirtschaftlichen Ladewagen, das sogenannte Agrobil. Ab 1978 wurden MK-Fahrzeuge von Iveco unter dem Namen „Magirus“ (ohne Zusatz) und mit wassergekühlten Fiat- und UNIC-Motoren ausgestattet auch in den USA angeboten. Das war der Versuch, auf den amerikanischen Markt zu treten, auf dem bis dahin weder Magirus-Deutz noch Iveco aktiv waren. Der Erfolg war allerdings nur gering, so daß das Angebot schon nach kurzer Zeit wieder eingestellt wurde.
Zeitleiste der Iveco-Modelle
Zeitleiste der in Deutschland angebotenen Lastkraftwagen von Iveco von 1975 bis heute Gewichtsklasse 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 Geländewagen Massif Transporter
und KleinlasterDaily I Daily II Daily III Daily IV X-Reihe, (Turbo-)Zeta Leichte bis
mittelschwere LkwEuroCargo I Eurocargo II Eurocargo III MK-Reihe (Vierer-Club-Fahrzeuge) Mittelschwere bis
schwere LkwD-Reihe M- und T-Reihe, TurboTech, TurboStar EuroStar, EuroTech Stralis I Stralis II Baufahrzeuge P-Reihe EuroTrakker Trakker I Trakker II „Baubullen“-Haubenwagen, PA-Reihe In Iveco gingen 1975 die Nutzfahrzeughersteller Fiat, Lancia, OM, UNIC und Magirus-Deutz auf. In der Tabelle stehen folgende Farben für: von Magirus-Deutz übernommene Modelle von OM übernommene Modelle von Fiat-Modellen abgeleitete Modelle von Santana-Modellen abgeleitete Modelle von Iveco selbst entwickelte Modelle Weblinks
Commons: Magirus-Deutz MK – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien1. Generation: DKW Munga | Faun L 912/45 A | Ford G398 | Hercules K 125 BW | Kraftkarren (KraKa) | Magirus-Deutz Jupiter 6x6 | MAN 630 | Mercedes-Benz LG 315/46 | Mercedes-Benz Unimog (S404) | VW Typ 2 | VW Typ 181
2. Generation: Hercules K 125 BW | LARS Raketenwerfer | Magirus-Deutz 168M11/Iveco-Magirus 110-17 | MAN gl | Mercedes-Benz NG | Mercedes-Benz Unimog (U 1300 L) | SLT 50-2/3 Elefant | Spähpanzer Luchs | TPz Fuchs | VW Iltis | VW Typ 3
Ungepanzerte Radfahrzeuge der 3. Generation: Hercules K 180 BW | KTM 400 LS-E Military | MAN gl | Mercedes-Benz Unimog (U3000/U4000/U5000) | SLT 56 Franziska | Wechselladersystem Multi | Wolf
Geschützte Radfahrzeuge der 3. Generation: Eagle IV | Enok | ATF Dingo (1&2) | Duro 3 | GTK Boxer | Mungo ESK | Serval/Wolf AGF | Spähwagen Fennek | Wolf MSA und FSA
Truppenversuche: APE | Goliath Jagdwagen (Ausschreibung Lkw 0,25 gl 4×4) | Porsche Jagdwagen (Ausschreibung Lkw 0,25 gl 4×4) | Sonderwagen 4 (TM-170) (nur zur Erprobung, nicht realisiert) | Panzerspähwagen Zobel (Projektstudie zum Fennek)
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