Iwan Issajewitsch Bolotnikow
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Iwan Issajewitsch Bolotnikow (russisch Иван Исаевич Болотников; † 1608) war Leibeigener und Führer des großen russischen Bauernaufstands von 1606 bis 1607.
Leben
Iwan Bolotnikow war ein aus der Leibeigenschaft geflohener Kosak, der im Kampf mit den Tataren in Gefangenschaft geriet. Die Tataren verkauften ihn als Galeerensklaven in die Türkei. Im Mittelmeer gelang ihm die Flucht von einer türkischen Galeere nach Venedig, wo er von der zwischenzeitlichen angeblichen Wiederkehr des Zarewitsch Dmitri erfuhr. In Wirklichkeit war Dmitri, der vom Volk als Erlöser aus der "Zeit der Wirren" ersehnt und verehrt wurde, ein Hochstapler, der soziale Reformen versprach und als Pseudodimitri I. in die Geschichte einging. Iwan Bolotnikow kehrte über Deutschland und Polen nach Russland zurück, um für den Zaren Dmitri zu kämpfen. In der ukrainischen Stadt Putivl im heutigen Oblast Sumy sammelte er 1606 sein erstes Kosaken-Regiment zur Unterstützung und Befreiung des angeblichen Zarewitsch. Seine Armee wuchs sehr rasch und rekrutierte sich überwiegend aus entflohenen Leibeignen, Bauern und Kosaken. Aber auch einige Bojaren und Fürsten schlossen sich seinem Aufstand an. Eine der wichtigsten Forderungen Iwan Bolotnikows war die Abschaffung der Leibeigenschaft.
Auf der Höhe seiner Macht hatte Iwan Bolotnikow die militärische Kontrolle über 70 Städte im Südwesten und Süden Russlands und in der Ukraine. Von Oktober bis Dezember 1606 belagerten seine Truppen Moskau, mussten sich im Winter aber nach Kaluga zurückziehen. 1607 wurde seine Armee besiegt. Nahe der Stadt Tula geriet Iwan Bolotnikow in Gefangenschaft und wurde 1608 geblendet und ertränkt.
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