- J. J. Cale
-
J. J. Cale (* 5. Dezember 1938 in Oklahoma City[1], Oklahoma als John Weldon Cale) ist ein US-amerikanischer Musiker und Komponist. Er zählt zu den Begründern des Tulsa Sounds, stilistisch zwischen Rockabilly, Blues, Jazz und Country einzuordnen. Er spielt oftmals alle Instrumente seiner Aufnahmen selbst.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cale wuchs in Tulsa im US-Staat Oklahoma auf.[2] Der Name J. J. ist ein Künstlername, der ihm in seinen Anfangsjahren als Musiker von einem Clubbesitzer („Whisky a Go-Go“ in Los Angeles) gegeben wurde, da es bereits den Musiker John Cale (ex-Velvet Underground) gab. Fälschlicherweise wird selbst in seriösen Quellen (zum Beispiel im All Music Guide to the Blues) der Geburtsname von J. J. Cale mit Jean Jacques angegeben. Diesen Namen hatte ein französischer Journalist ins Spiel gebracht, worauf er dann in einigen Biografien von J. J. Cale genannt wurde.
Cales Markenzeichen sind seine meist kurzen, eher sparsam instrumentierten Songs. Die Texte sind oft lakonisch und werden ohne jedes Pathos vorgetragen, so dass seine Musik für typischen Rock zu ruhig ist. Dafür sind die Details der Musik sehr sorgfältig ausgearbeitet. Eric Clapton beschrieb in einem Interview diesen Stil: „… really, really minimal…, it’s all about finesse.“ (etwa: … wirklich sehr minimalistisch; das Wesentliche sind die Feinheiten.)[3] Cale lässt sich für die Produktion einer Platte oft mehrere Jahre Zeit. Er hat den sogenannten laid back-Stil (zurückgelehnt, entspannt) geprägt. Das bedeutet, dass er seine wohldosierten Soli immer leicht hinter dem eigentlichen Beat des jeweiligen Stückes spielt. Dadurch entsteht der coole Sound, der Cales Werk prägt. Dieser laid back-Stil erinnert an den Stil von Billie Holiday, die ihn nach eigenen Aussagen inspirierte.
J. J. Cale, der die Öffentlichkeit eher meidet und nur einen eigenen großen Hit hatte (Cocaine, 1977 Nr. 22 in der Bundesrepublik Deutschland, Nr. 2 in der Schweiz, Nr. 5 in Österreich), ist in Musikerkreisen wegen seiner Kompositionen hoch angesehen und hat eine kleine, aber treue Anhängerschaft. Er ist insbesondere durch zahlreiche Interpretationen seiner Songs durch andere Musiker bekannt, wie die Coverversionen von After Midnight und Cocaine durch Eric Clapton. Er ist einer der meistgecoverten Interpreten der Musikbranche.
J. J. Cale und Eric Clapton veröffentlichten im November 2006 das gemeinsame Album The Road to Escondido. Clapton hatte sich bis dahin schon lange ein gemeinsames Projekt mit Cale gewünscht.
Diskografie
Chartplatzierungen Erklärung der Daten Singles [4][5] Crazy Mama US 29 05.02.1972 (12 Wo.) After Midnight US 45 27.05.1972 (9 Wo.) Lies US 47 11.11.1972 (6 Wo.) Cocaine DE 22 17.10.1977 (29 Wo.) - Naturally (1971)
- Really (1973)
- Okie (1974)
- Troubadour (1976)
- 5 (1979)
- Shades (1980)
- Grasshopper (1982)
- #8 (1983) mit Jim Keltner und Steve Ripley
- Special Edition (1984)
- Travel-Log (1990)
- Number 10 (1992)
- Closer to You (1994)
- Guitar Man (1996)
- Anyway the Wind Blows: The Anthology (1997)
- The Very Best of J. J. Cale (1998)
- Universal Masters Collection (1999)
- Live (2001)
- To Tulsa and Back (2004)
- The Road to Escondido (2006) mit Eric Clapton (Grammy 2008 Best Contemporary Blues Album)
- Rewind: Unreleased Recordings (2007)
- Roll On (2009) (DE: #32)
Bekannte Coversongs
- The Allman Brothers Band: „Call Me the Breeze“
- Asha Puthli: „Lies“, „Right Down Here“
- Chet Atkins: „After Midnight“
- The Band: „Crazy Mama“
- Bill Wyman’s Rhythm Kings: „Anyway the Wind Blows“
- Bobby Bare: „Call Me the Breeze“
- Bobby „Blue“ Bland: „Same Old Blues“
- Clarence Gatemouth Brown: „Don’t Cry Sister“
- Captain Beefheart: „Same Old Blues“
- Francis Cabrel: „Madame n’aime pas (Mama don’t)“
- Larry Carlton: „Crazy Mama“
- Johnny Cash: „Call Me the Breeze“
- Eric Clapton: „After Midnight“, „Cocaine“, „I’ll Make Love to You Anytime“, „Travelin’ Light“
- David Allan Coe: „Call Me the Breeze“
- Randy Crawford: „Cajun Moon“
- Deep Purple: „Magnolia“
- Dr. Feelgood: „No Time“
- Dr. Hook: „Call Me the Breeze“
- José Feliciano: „Magnolia“
- Bryan Ferry: „Same Old Blues“
- Waylon Jennings: „Call Me the Breeze“, „Clyde“, „Louisiana Woman“
- Kansas: „Bringing It Back“
- Freddie King: „Same Old Blues“
- David Kitt: „Magnolia“
- Lynyrd Skynyrd: „Bringing It Back“, „Call Me the Breeze“, „Same Old Blues“
- Herbie Mann: „Cajun Moon“
- John Mayall: „The Sensitive Kind“
- Sérgio Mendes: „After Midnight“
- Maria Muldaur: „Cajun Moon“
- Nazareth: „Cocaine“
- Brother Phelps: „Anyway the Wind Blows“
- Poco: „Cajun Moon“, „Magnolia“
- Redbone: „Crazy Mama“
- Johnny Rivers: „Crazy Mama“, „Don’t Go to Strangers“
- Carlos Santana: „The Sensitive Kind“
- Merl Saunders with Jerry García: „After Midnight“
- Reiner Schöne: „So um Mitternacht (After Midnight)“
- The Seldom Scene: „After Midnight“
- Chris Smither: „Magnolia“
- Spiritualized®: „Call Me the Breeze“
- Pat Travers: „Magnolia“
- Widespread Panic: „Ride Me High“, „Travelin’ Light“
- The Yardbirds: „After Midnight“
- ZZ Top: „Cocaine“
Siehe auch
Literatur
- The Very Best of J. J. Cale. Guitar, Tablature, Vocal. IMP, Woodford Green 1997, ISBN 1-85909-518-6.
Dokumentarfilm
- To Tulsa and back – On Tour with J. J. Cale – Dokumentarfilm über J. J. Cale
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- J. J. Cale Fan Network (englisch)
- Dokumentarfilm über J. J. Cale
- Biografie auf laut.de
- Laid Back – Ein Porträt bei einseitig.info
Einzelnachweise
- ↑ Biographie auf J. J. Cales offizieller Website
- ↑ Biografie auf laut.de, abgerufen am 14. April 2011
- ↑ To Tulsa And Back: On Tour With J. J. Cale
- ↑ HIT-BILANZ, deutsche Chart Singles 1956-2001 auf CD-ROM; Verlag: TAURUS PRESS Verlag populärer Musik-Literatur GmbH
- ↑ HIT-GUIDE, US Chart Singles 1950-1999 auf CD-ROM; Verlag: TAURUS PRESS Verlag populärer Musik-Literatur GmbH
Kategorien:- US-amerikanischer Musiker
- US-amerikanischer Komponist
- Blues-Musiker
- Songwriter
- Geboren 1938
- Mann
Wikimedia Foundation.