- Jacques Loussier
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Jacques Loussier (* 26. Oktober 1934 in Angers) ist ein französischer Pianist und Arrangeur.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bereits mit zehn Jahren nahm er Klavierunterricht. Sein erstes Bach-Stück, ein Präludium aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, spielte er zum Verdruss seiner Familie vierzig-, fünfzigmal hintereinander. „Und dann ist es passiert; ich habe kleine Änderungen ausprobiert, das Thema umspielt.“ Diese Eigenart sowie die große Liebe zu Bach behielt Jacques Loussier auch bei, als er seine Geburtsstadt Angers verließ, um am Pariser Konservatorium beim berühmten Yves Nat zu studieren.
Nach dem Konservatorium tourte er mit rumänischen Zigeunern im Kuba Batistas, leistete seinen Wehrdienst in Algerien, wobei er nebenbei im algerischen Rundfunk auftrat, und schrieb für TV, Film, Chansons u. a.
Bekannt wurde er mit seinen verjazzten Interpretationen vieler Werke von Johann Sebastian Bach. Auf diese ungewöhnliche Kombination kam Loussier 1959 während seines Studiums, als er unter seinen Kommilitonen schon weitreichenden Ruhm genoss, worauf er das Play Bach Trio gründete, mit dem er diese modernen Interpretationen aufführte und auf Schallplatten einspielte. Zum Ensemble, instrumentiert wie ein Klaviertrio im Jazz, gehörten Bassist Pierre Michelot und Schlagzeuger Christian Garros. Die vier Decca-Alben verkauften sich allein bis 1999 sechs Millionen Mal.
1978 löste Loussier das Trio aufgrund zu hoher Tournee-Belastung („Ich bin reisemüde“) und dem Willen, sich eigenen Kompositionen und dem Weinbau zu widmen auf. Er zog sich in sein Chateau Miraval in der Provence zurück. Kurz darauf richtete Loussier ein eigenes Aufnahmestudio ein, wo er an Kompositionen für akustische und elektrische Instrumente arbeitete. In dieser Zeit entstand u. a. seine "Barocke Messe des 21. Jahrhunderts" namens Lumières. Er arbeitete auch mit Musikern wie Pink Floyd, Elton John, Sting, Muse, Sade, Steve Winwood und Yes zusammen.
1985, dreihundert Jahre nach Bachs Geburt, gründete er das „Play Bach Trio“ erneut mit zwei im Jazz ausgewiesenen Partnern. Seine Begleiter in diesem zweiten „Play Bach Trio“ waren zunächst Vincent Charbonnier (Bass) und André Arpino (Schlagzeug). Als Charbonnier 1997 einen Schlaganfall erlitt, trat der Jazz-Bassist Benoît Dunoyer de Segonzac an seine Stelle. In jüngerer Zeit nahm Loussier Interpretationen von Kompositionen von Erik Satie, Claude Debussy, Maurice Ravel, Antonio Vivaldi und anderen auf.
Am 28. Juli 2004 spielte das Trio im Rahmen des MDR-Musiksommers ein Konzert ausgewählter Stücke von Bach, Debussy etc. in der Thomaskirche zu Leipzig.
Film
Loussier komponierte für über 67 Filme und Serien den Soundtrack, unter anderem die Titelmusik für die populäre französische Serie Thierry La Fronde und den Score für den Film Katanga.[1]
Auszeichnungen
2010 erhielt Jacques Loussier für sein Lebenswerk den German Jazz Trophy. A Life for Jazz.
Sonstiges
Glenn Gould, der legendäre Bachinterpret, soll einmal über Loussier gesagt haben: „Play Bach is a good way to play Bach”.
Diskografie
- 1959: Play Bach No 1/Play Bach No 2/Play Bach No 3
- 1962: Jacques Loussier joue Kurt Weill
- 1963: Play Bach No 4
- 1964: Play Bach No 5
- 1965: Play Bach aux Champs Elysees
- 1972: Dark of the Sun
- 1974: Jacques Loussier at the Royal Festival Hall/Jacques Loussier et le Royal Philharmonic Orchestra
- 1979: Pulsion/Pulsion sous la Mer
- 1980: Frédéric Chopin par Jacques Loussier (Prod. Octave Monte Carlo) Valse No1 op18, No3 op34, No5 op42, no14 posthume, No6 op64,No1 op69, No10 op34, No2 op64
- 1982: Pagan Moon
- 1985: The Best of Play Bach
- 1986: Bach to the Future (Start Records 1986 / Teldec 1987); Reflections of Bach (Start Records 1986 / Teldec 1987)
- 1987: Jacques Loussier Trio : Bach to Bach (25 years Play Bach) live recorded Nov 4th 1986 at Nakano Sunplaza Hall, Tokyo
- 1987: Lumières - Messe baroque du 21e siècle
- 1988: Brandenburg Concertos
- 1990: Lumieres
- 1993: Play Bach 93 Volume 1/Play Bach 93 Volume 2
- 1994: Play Bach aujourd'hui
- 1995: Jacques Loussier plays Bach
- 1997: Jacques Loussier plays Vivaldi
- 1999: Ravel's Boléro/The very best of Jacques Loussier Air on a 'G' string
- 2000: Bach Book Anniversary/Bach's Goldberg Variations/Plays Debussy
- 2001: Baroque Favourites
- 2004: Impressions of Chopin's Nocturnes
Jacques Loussier Trio
- 1973: Jacques Loussier Trio „6 Master Pieces“
- 1975: Jacques Loussier Trio "Play Bach"
- 1996: Jacques Loussier Trio Plays Bach
- 1998: Jacques Loussier Trio Satie
- 2000: Take Bach. Jacques Loussier Trio mit Güher und Süher Pekinel
- 2002: Jacques Loussier Trio Handel
- 2003: Jacques Loussier Trio Beethoven
- 2005: Jacques Loussier Trio Mozart Piano Concertos 20–23
- 2006: Jacques Loussier Trio The Brandenburgs
Weblinks
- Jacques Loussier in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Webpräsenz
- Porträt von Jacques Loussier im Magazin NZZ Folio
Belege
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