Jakob Hubert Blenk

Jakob Hubert Blenk
Jakob Hubert Blenk, Erzbischof von New Orleans

Jakob Hubert Blenk, auch James Hubert Blenk, (* 6. August 1856 in Edenkoben; † 20. April 1917 in New Orleans) war 1899-1906 Bischof von San Juan, Puerto Rico und 1906-1917 Erzbischof von New Orleans. Er gehörte dem Maristenorden an.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lebensweg vor Ernennung zum Bischof

Er war geboren in dem pfälzischen Winzerort Edenkoben, einer Sommerresidenz der Bayerischen Könige, als Sohn protestantischer Eltern. Die Familie übersiedelte bald ins nahe Neustadt und wanderte, als der Junge 10 Jahre alt war, nach New Orleans, USA aus. Schon nach wenigen Wochen starben dort die Eltern und der kleine Jakob Hubert wurde von einer katholischen Familie als Pflegesohn aufgenommen. Er konvertierte mit 12 Jahren zum katholischen Glauben und trat 1878 in die Gemeinschaft der Maristenpatres ein. Am 16. August 1886 erhielt er in Dublin, Irland, die Priesterweihe. Danach unterrichtete er als Professor am ordenseigenen Jefferson College, New Orleans und wurde schließlich Leiter der Hochschule. Dann bestellte man ihn zum Pfarrer der „Holy Name of Mary“-Pfarrei, in Algiers bei New Orleans.

Bischof und Erzbischof

Erzbischof Blenk
Emblem der nach Erzbischof Blenk benannten High School, in Gretna, Louisiana, mit Blenks Bischofswappen

Am 12. Juni 1899 wurde Blenk zum Bischof von San Juan de Puerto Rico ernannt und am 2. Juli, in New Orleans vom dortigen Erzbischof Louis Chapelle konsekriert. Von 1899 bis 1906 amtierte der Pfälzer als Bischof von San Juan, Puerto Rico, bevor er am 20. April 1906 zum Erzbischof von New Orleans ernannt und am 1. Juli gleichen Jahres installiert wurde. Jakob Hubert Blenk war ein eifriger und tatkräftiger Oberhirte. Er engagierte sich – als ehemaliger Lehrer – besonders im Schul- und Erziehungswesen. Der Seelsorge für die farbige, damals noch stark benachteiligte Bevölkerung galt seine besondere Liebe. Er hatte in seiner Diözese sogar eigene Ordenshäuser, die sich nur mit der Betreuung dieser Bevölkerungsgruppe befassten. Laut Jakob Bisson „Sieben Speyerer Bischöfe und ihre Zeit“, kleidete Erzbischof Blenk im August 1906 persönlich mehrere farbige Schwestern des „Negerordens“ der Hl. Familie ein, die damals sein Pfälzer Landsmann Prälat Philipp Keller, aus Roxheim betreute. Bei der Einkleidung habe Prälat Keller in Anwesenheit Blenks die Hl. Messe gefeiert. Erzbischof Jakob Hubert Blenk starb am 20. April 1917 in New Orleans an einem Herzinfarkt. Die Web-Seite der Kathedrale von New Orlans konstatiert, dass der Leichenzug von Erzbischof Blenk 3 Meilen lang gewesen sei und aus mehr als 30.000 Trauernden bestanden habe. Er ist in der Kathedrale St. Ludwig von New Orleans beigesetzt. In Gretna, Louisiana, gibt es im Gedenken an den Pfälzer Bischof die „Archbishop Blenk High School“ (firmiert seit 2007 mit einem anderen Institut zusammen unter dem Namen "Westbank Catholic High School").

Jakob Hubert Blenk erteilte als Hauptkonsekrator den Bischöfen John William Shaw (1863-1934), Joseph Patrick Lynch (1872-1954), John Edward Gunn S.M. (1863-1924) und John Marie Laval (1854-1937) die Bischofsweihe. John William Shaw wurde sein Nachfolger als Erzbischof von New Orleans.

Literatur

  • John Kendall, „History of New Orleans“, Kapitel 44, Lewis Publishing Company, Chicago and New York, 1922
  • Jakob Bisson, „Sieben Speyerer Bischöfe und ihre Zeit“, Pilger Verlag Speyer, 1956
  • Sister Mary Bernardine Hill, „The influence of James Hubert Blenk on Catholic education in the archdiocese of New Orleans, 1885-1917“, Dissertation, Louisiana State University and Agricultural and Mechanical College, 1964.

Weblinks


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