Villa Ludwigshöhe

Villa Ludwigshöhe
Villa Ludwigshöhe

Die Villa Ludwigshöhe, vor Ort oft auch nur die Ludwigshöhe genannt, bei Edenkoben in Rheinland-Pfalz ist ein kleines Schloss und der ehemalige Sommersitz des Königs Ludwig I. von Bayern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick von der Villa Ludwigshöhe nach Rhodt hinunter
Eingangsbereich
Der für Veranstaltungen genutzte ehemalige Speisesaal

Westlich der südpfälzischen Kleinstadt Edenkoben und der Ortsgemeinde Rhodt liegt die Villa Ludwigshöhe am Ostrand des Pfälzerwaldes mit weitem Blick über die Rheinebene. Die Rietburgbahn, ein Sessellift, verläuft von der Talstation nahe der Villa, wo sich auch ein öffentlicher Parkplatz befindet, hinauf zur Rietburg am Nordosthang des Blättersberges. Erreichbar für den Kraftverkehr ist die Villa über eine ausgebaute Straße, die von Edenkoben hinauf zur Ludwigshöhe (3 Kilometer) und von dort wieder hinunter nach Rhodt (1,5 Kilometer) führt. Unterhalb der Villa betreibt der Südwestdeutsche Fußballverband seine Sportschule Edenkoben.

Baugeschichte

1843 fasste König Ludwig I. den Entschluss, sich in der damals zu Bayern gehörenden Pfalz, aus der sein Vater Maximilian I. stammte, eine Sommervilla bauen zu lassen. Sie sollte am Rande des Gebirgszuges der Haardt liegen. 1845 wurden die benötigten Grundstücke zu Füßen der Rietburg von den Gemeinden Edenkoben und Rhodt erworben.

Der Bau des Schlösschens nach italienischem Vorbild im Stil des Historismus begann mit der Grundsteinlegung 1846. Die Arbeiten nach den Plänen des Architekten Friedrich Wilhelm von Gärtner führte der Baumeister Joseph Hoffmann aus Ludwigshafen am Rhein aus. Die Vollendung des Baues zog sich bis 1852 hin. Zunächst war 1847 der Architekt verstorben, weshalb Leo von Klenze die weitere Bauleitung übernommen hatte; zudem hatte 1848 der König zugunsten seines Sohnes Maximilian II. abgedankt.

Ludwig I. weilte alle zwei Jahre in den Sommermonaten Juli und August in der Villa, wo er dann auch seinen Geburtstag feierte. Sein letzter Besuch der Villa datiert von 1866.

Gebäude

Ursprünglich gehörten zu dem Gebäudeensemble neben dem eigentlichen Schlösschen ein Kavaliersbau und ein Marstall. Der Kavaliersbau ist noch vorhanden, der Marstall nicht mehr. Die pompejanischen Wandmalereien von Joseph Schwarzmann, in verschiedenen Räumen der Villa sind bis heute erhalten; auch die Mosaikfußböden nach römischen Vorbildern haben überdauert.

Die Vorderseite des Gebäudes ist durch zwei übereinanderliegende Säulenreihen vertikal gegliedert. Während die untere Reihe dorische Säulen aufweist, besteht die obere Reihe aus Säulen ionischer Ordnung.

Nutzung

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde zur Förderung des Tourismus eine 1,8 Kilometer lange Zweigstrecke der Pfälzer Oberlandbahn errichtet, die das Edenkobener Depot der Überlandstraßenbahn mit der Villa Ludwigshöhe verband. Die Strecke wurde am 9. April 1936 eröffnet. Am 17. Mai 1954 wurde sie wieder stillgelegt, nachdem die schrittweise Einstellung der Oberlandbahn begonnen hatte.

Seit 1975 steht das restaurierte Schlösschen im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz. Es wird für die Aufführung von Konzerten genutzt, vor allem in Zusammenarbeit mit der Stiftung Villa Musica. Außerdem beherbergt die Villa die vom Landesmuseum Mainz wissenschaftlich betreute Max-Slevogt-Galerie. Daneben werden wechselnde Ausstellungen von Gemälden veranstaltet. 2007 fand im Gewölbekeller die Sammlung Hinder/Reimers mit 1588 Keramik-Exponaten des 20. Jahrhunderts ihren endgültigen Platz.[1] Seit dem gleichen Jahr ist an Wochenenden und Feiertagen bei gutem Wetter ein nach Südosten gelegenes Freiluftcafé geöffnet und bietet Ausblick auf die Oberrheinische Tiefebene.

Literatur

  • S. Paas, R. Krischke: Max Slevogt in der Pfalz. Bestandskatalog der Slevogt-Galerie. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2005, ISBN 3-422-06587-3.

Weblinks

 Commons: Villa Ludwigshöhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verein Museum für moderne Keramik Deidesheim: Moderne Keramik des 20. Jahrhunderts – Die Sammlung Hinder/Reimers des Landes Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 10. Januar 2011.
49.288.09

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