Jakob Laub

Jakob Laub

Jakob Johann Laub (geb. Jakub Laub; * 7. Februar 1884 in Rzeszów; † 22. April 1962 in Freiburg) war ein aus Österreich-Ungarn stammender Physiker, welcher vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Albert Einstein in der Frühzeit der speziellen Relativitätstheorie bekannt ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war der Sohn von Abraham Laub und Anna Maria Schenborn. Laub, der vom jüdischen zum katholischen Glauben konvertierte und seinen Namen von „Jakub“ in „Jakob Johann“ änderte, besuchte zuerst das Gymnasium in Rzeszów. Nächste Stationen waren die Universität Wien, die Universität Krakau und schließlich die Universität Göttingen, wo er Mathematik u.a. bei David Hilbert, Woldemar Voigt, Walther Nernst, Karl Schwarzschild und Hermann Minkowski studierte. Danach wechselte er zur Universität Würzburg, wo er 1907 promovierte. Bald stand er in engerem Kontakt mit Wilhelm Wien, Arnold Sommerfeld, Johannes Stark, und Albert Einstein. Als er 1908 nach Bern reiste, um Einstein (mit dem er später häufig korrespondierte und befreundet war) zu besuchen und ihn dort noch immer als Patentangestellten arbeiten sah, bezeichnete er dies als einen „Treppenwitz der Geschichte“. 1909 wurde Laub Mitarbeiter von Philipp Lenard an der Universität Heidelberg.

1911 wanderte er mit seiner Frau Ruth Elisa Wendt nach Argentinien aus. Dort arbeitete er am geophysikalischen und astronomischen Observatorium in La Plata. Danach wechselte er in leitender Stellung zu einem Physikdepartment in Buenos Aires. Nach der Übernahme der argentinischen Staatsbürgerschaft (mit der spanischen Vornamensvariante „Jacobo Juan“) trat er 1920 in den diplomatischen Dienst ein. 1947 kehrte er nach Deutschland zurück. In seiner neuen Heimatstadt Freiburg geriet er in wirtschaftliche Not und verkaufte deswegen einen Teil seiner Korrespondenz mit Einstein.

Werk

Ab 1905 erforschte er zusammen mit Wilhelm Wien die Kathodenstrahlen. Danach wandte er sich der Relativitätstheorie zu und schrieb 1907 eine wichtige Arbeit über die Optik bewegter Körper. 1908 verfasste er zusammen mit Einstein mehrere Arbeiten über die elektromagnetischen Grundgleichungen, welche die vierdimensionale Formulierung der Elektrodynamik von Minkowski durch eine einfachere, klassische Formulierung ersetzen sollte. Er veröffentlichte Arbeiten über relativistische Effekte bei Gasen und verfasste 1910 einen der ersten Übersichtsartikel zur Relativitätstheorie. Auch später schrieb Laub noch viele wissenschaftliche Arbeiten zu verschiedenen Themen.

Quellen

Veröffentlichungen

Siehe auch


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