Jakob von Wrzessowitz

Jakob von Wrzessowitz

Jakoubek z Vřesovic, deutsch Jakob von Wrzessowitz, († um 1461) war ein mährischer Adeliger, Heerführer und Diplomat.

Der verarmte mährische Landedelmann kam in der Zeit der Hussiten-Herrschaft nach Böhmen und schlug sich nach dem Tod Wenzels IV. auf die Seite der Taboriten. Dort wurde er mit der Zeit eine der Führungspersönlichkeiten und nach dem Tod von Jan Žižka einer der Hauptmänner in Tábor und in Bilin.

Jakoubek eroberte 1426 Aussig und hielt es zehn Jahre lang. Er führte ebenfalls Eroberungszüge in Sachsen und Bayern an. 1432 nahm er an den Verhandlungen der Hussiten mit Vertretern des Basler Konzils in Eger teil. Bis zur Wahl Sigismunds zum böhmischen König stand er an der Seite der Waisen, zählte dann nach der Wahl zu den Königstreuen. Als Geschenk erhielt er die Herrschaft des Klosters in Teplitz, Ploschkowitz und Theusing.

Unter der Herrschaft Albrechts II. von Habsburg ernannte man Jakoubek zum Hauptmann des Kreises Saaz und Leitmeritz, daneben wurde er mit diplomatischen Aufgaben beauftragt. Nach 1448 unterstützte er die Wahl Georg von Podiebrad zum König und häufte ein Vermögen an, Grundstein des Geschlechts von Wrzessowitz.

Zeitgenossen sahen in ihm oft weniger einen Hauptmann der Hussiten als vielmehr den Befehlshaber von Söldnern, der nach J. Malý, „tapfer, durchtrieben und kämpferischer Natur, in seinen Ansichten jedoch unstet und zu sehr auf sein eigenes Wohl bedacht war.“ Jakoubek gehörte damit zu den Hussiten, die den Eigennutz über die ideellen Ziele der Bewegung stellten.

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