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Bílina Basisdaten Staat: Tschechien Region: Ústecký kraj Bezirk: Teplice Fläche: 3239 ha Geographische Lage: 50° 33′ N, 13° 47′ O50.54805555555613.776111111111214Koordinaten: 50° 32′ 53″ N, 13° 46′ 34″ O Höhe: 214 m n.m. Einwohner: 15.790 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 418 01 Kfz-Kennzeichen: U Verkehr Bahnanschluss: Ústí nad Labem–Chomutov
Plzeň–DuchcovStruktur Status: Stadt Ortsteile: 6 Verwaltung Bürgermeister: Josef Horáček (Stand: 2007) Adresse: Břežánská 50/1
418 01 BílinaGemeindenummer: 567451 Website: www.bilina.cz Lageplan Lage von Bílina im Bezirk Teplice Die Stadt Bílina (deutsch Bilin) liegt an der Biela im Nordwesten Böhmens zwischen den Städten Brüx und Teplitz 207 Meter über dem Meer. Derzeit zählt die Stadt 15.714 Einwohner (2005) und gehört zum Bezirk Teplitz, Ústecký kraj, Tschechien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste mittelalterliche Besiedlung erfolgte im 6. Jahrhundert durch Slawen. Bis in das 10. Jahrhundert herrschte hier das Geschlecht der Bilinian. Im 10. Jahrhundert übernahmen die Přemysliden die Macht. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich im päpstlichen Steuerbulletin von 993. Hier wird zum ersten Mal provincia Belinensis erwähnt. Im 12. Jahrhundert regierten größtenteils die Hrabisch die Gegend. Die zunächst private Kirche des Heiligen Peter und Paul aus dem Jahre 1061 übernahm nun die Funktion der Pfarrkirche. Ab dem 13. Jahrhundert war Bilin Zentrum der Provinz.
Im Jahre 1263 wurde der Ort zur Stadt erhoben. Am Platz des heutigen Schlosses ließ Hoger von Friedberg um 1470 eine Burg bauen.
Ab 1290 wurde Albrecht von Seeberg Eigentümer. Im Jahre 1302 errichtete er ein Spital des Deutschen Ritterordens. Diese errichteten 1342 eine Lateinschule in der Stadt mit überwiegend deutscher Bevölkerung. Otto von Bergow erbaute 1319 die Burg Geiersberg. Die Stadt war auch ein großes Weinanbaugebiet.
Die Ära der deutschen Herrschaft ging 1407 zu Ende, als die Herren von Colditz aus Graupen das Eigentum erwarben.
Nach den Hussitenkriegen übernahmen 1436 die sächsischen Herren von Colditz die Stadt. Ab 1513 übernahmen die Herren von Lobkowicz als Erben Burg und Ländereien. Die Stadt blühte auf. Zahlreiche Handwerksbetriebe siedelten sich an. 1568 zerstörte ein Großbrand zahlreiche Häuser und auch die Kirche; der Schaden wurde aber schnell wieder behoben. Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Schweden das Schloss und einen Großteil der Häuser. Die Stadt brauchte weitere 30 Jahre, bis die Schäden beseitigt waren. Das neue Barockschloss wurde 1675-1682 von dem italienischen Architekten Antonio della Porta gebaut. Unter der Herrschaft der Eleonora von Lobkowicz wurde der Kurbetrieb im Stadtteil Bad Sauerbrunn (Lázně Kyselka) aufgenommen.
Im 19. Jahrhundert wurde der Badebetrieb weiter ausgebaut und die Stadt berühmt. Unter anderem kurten hier der ansässige Badearzt Franz Ambrosius Reuss (1761-1830) sowie Alexander von Humboldt, Johann Wolfgang von Goethe und Ludwig van Beethoven.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts siedelte sich Industrie an. Die im Weg stehenden Mauern der Burg wurden abgetragen. Neben Kohleabbau wurde eine Zuckerfabrik erstellt; 1893 wurde die Glaserei Engels gegründet. Der Anteil der tschechischen Bevölkerung wuchs ebenfalls an. Während ihr Anteil 1880 noch 7,5 % betrug, wuchs er 1910 auf 19,5 % an, bei insgesamt etwa 9.000 Einwohnern.
Bilin war Garnisonsstadt der österreichisch-ungarischen Armee. Im Jahre 1914 war hier das I. Bataillon des Feldkanonen-Regiments Nr. 20 stationiert.
Nach dem Ersten Weltkrieg wehrte sich die deutsche Bevölkerung gegen die Eingliederung in die Tschechische Republik und gründete eine Volkswehr. Sie einigte sich aber später größtenteils mit den Tschechen und hatte großen Anteil am kulturellen Leben.
Am 1. Dezember 1930 hatte die Stadt Bilin 10688 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 9125 und am 22. Mai 1947 7915.
Zum 1. April 1944 wurde die Gemeinde Kutterschitz in die Stadt Bilin eingegliedert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde der größte Teil der Deutschen aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben.
Wirtschaft
Braunkohlentagebau, Elektrizitätswerk, Glasindustrie, Landwirtschaft, Kurgebiet Kyselka.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Bílina (1675–1682)
- Kirche des Heiligen Peter und Paul (1573–1575)
- Spitalkirche in Ujezd (1600)
- Hussitenbastei (um 1470)
- Lázně Kyselka (Bad Sauerbrunn)
- Berg Bořeň (Borschen) im Südwesten der Stadt
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Adalbert Angermayer (1674–1740), Maler
- Wenzeslaus Jorhan (um 1695–1752), Bildhauer
- Gustav Walter (1834–1910), Opern-Tenor
- August Emanuel von Reuss (1811–1873), österreichischer Geologe und Paläontologe
- Hans Watzek (1848–1903), österreichischer Photograph
- Edmund Wünsch (1894–), Lautensänger und Komponist
- Erika Streit (1910–2011), Schweizer Malerin, Grafikerin und Zeichnerin
Weitere
- Štěpán Vachoušek, tschechischer Fußballspieler spielte bei Lokomotiva Bílina
- Jakob von Wrzessowitz, mährischer Adeliger, Heerführer und Diplomat, war hier zu Hussitenzeiten Hauptmann.
- Christoph Theodor Aeby, Anthropologe
Ortsteile
- Bílina (Bilin)
- Chudeřice (Kutterschitz)
- Mostecké předměstí (Brüxer Vorstadt)
- Pražské předměstí (Prager Vorstadt)
- Teplické předměstí (Teplitzer Vorstadt)
- Újezdské předměstí (Ujester Vorstadt)
Partnerstädte
- Biłgoraj, Polen
- Dippoldiswalde, Deutschland
Weblinks
Commons: Bílina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Homepage der Stadt (tschechisch, deutsch, englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Städte und Gemeinden im Okres Teplice (Bezirk Teplitz-Schönau)Bílina | Bořislav | Bystřany | Bžany | Dubí | Duchcov | Háj u Duchcova | Hostomice | Hrob | Hrobčice | Jeníkov | Kladruby | Kostomlaty pod Milešovkou | Košťany | Krupka | Lahošť | Ledvice | Lukov | Měrunice | Mikulov | Modlany | Moldava | Novosedlice | Ohníč | Osek | Proboštov | Rtyně nad Bílinou | Srbice | Světec | Teplice | Újezdeček | Zabrušany | Žalany | Žim
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