Jan Hendrik Scholten

Jan Hendrik Scholten
Johannes Henricus Scholten

Johannes Henricus Scholten (* 17. August 1811 in Vleuten bei Utrecht; † 10. April 1885 in Leiden; auch: Joannes Henricus Scholten) war niederländischer Theologe.

Scholten, das Haupt der kritischen Theologie in Niederlande, nahm 1831 an dem Feldzug gegen Belgien teil, studierte 1832-36 in Utrecht, wurde 1838 reformierter Pfarrer in Meerkerk, 1840 Professor am Athenaeum in Franeker und 1843 an der Universität Leiden, wo er, seit 1881 emeritiert, auch am 10. April 1885 starb.

Der erste Teil seiner Wirksamkeit war der Dogmatik und der Religionsphilosophie gewidmet. Die bezüglichen Schriften sind:

  • Leer der hervormde kerk in hare grondbeginselen (Leiden 1848-50, 4. Ausg. 1861-62; deutscher Auszug von Nippold in der Zeitschrift für historische Theologie 1865) und die auch deutsch erschienenen Werke:
  • Geschichte der Religion und Philosophie (Leiden 1853, 3. Aufl. 1863; deutsch von Redepenning, Elberfeld 1868) und
  • Der freie Wille (Leiden 1859; deutsch von Manchot, Berlin 1874).

Der Grundgedanke ist die Abhängigkeit des Menschen von Gott, der ihn determiniert, so daß der Mensch die eigene Kraft als eine ihm innewohnende Gottesmacht, das eigene Denken und Wirken als inneres Offenbaren, Rufen und Ziehen Gottes betrachten und darin seine persönliche Würde finden darf. Die zweite Hälfte seiner Wirksamkeit war der neutestamentlichen Kritik gewidmet, in welcher Beziehung er in der Niederlande eine ähnliche Stellung einnimmt wie einst der Tübinger Baur in Deutschland.

Werke (Auswahl)

  • Historisch-kritische inleiding tot de schriften des Nieuwen Testaments (Leiden 1855, 2. Aufl. 1856);
  • Geschiedenis der christelijke godgeleerdheid gedurende het tijdperk des Nieuwen Testaments (Leiden 1856, 2. Aufl. 1857);
  • Het evangelie naar Johannes (Leiden. 1864; deutsch von Lang, Berlin 1867);
  • De oudste getuigenissen aangaande de schriften des Nieuwen Testaments (1866; deutsch von Manchot, Bremen 1867);
  • Het oudste evangelie (Leiden 1868; deutsch von Redepenning, Elberfeld 1869);
  • Het Paulinisch evangelie (Leiden 1870; deutsch von Redepenning, Elberfeld 1881);
  • „De apostel Johannes in Klein-Azië (Leiden 1871; deutsch von Spiegel, Berlin 1872);
  • Historisch- critische bijdragen naar aanleiding van de nieuwste hypothese aangaande Jezus en Paulus (Leiden 1882). Eine Übersicht über seine theologische Entwickelung gibt seine Schrift Afscheidsrede bij het neerleggen van het hoogleeraarsambt (Leiden. 1881).

Literatur

  • Hans Hohlwein: Scholten, Johann Heinrich. In: RGG3 Bd. 5, S. 1499
  • Abraham Kuenen: Levensbericht van Joannes Henricus Scholten. In: Jaarboek der Kon. Academie van Wetenschappen voor 1885 Online-Ressource

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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