Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen

Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen

Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen (* 13. Oktober 1660 in Radmeritz; † 30. Juni 1734 in Radmeritz) stammt aus einem ursprünglich Meißnischen Adelsgeschlecht, das sich im 17. Jahrhundert auch in der Oberlausitz niederließ. Bekannt wurde er vor allem durch seine rege Bautätigkeit im Dorf Radmeritz, dessen Grundherr er war.

Nachdem Joachim Sigismund seine Kindheit und Jugend wahrscheinlich auf dem väterlichen Gut in Radmeritz verbracht hatte, begab er sich auf Kavaliersreise und hielt sich wohl 1687 und 1688 in Paris auf. 1690 wurde er bei dem späteren sächsischen Kurfürsten Johann Georg IV. Kammerjunker, in den ersten Regierungsjahren Augusts des Starken war er Kammerherr und rückte später in die erste Kammerherrenwürde ein.

Seinen Lebensmittelpunkt lag jedoch in Radmeritz. Dank seiner umfangreichen Einkünfte aus den Dörfern Radmeritz, Markersdorf, Mittellinda und Niecha war es im möglich, innerhalb von etwa 40 Jahren den Ort Radmeritz durch eindrucksvolle Barockbauwerke neu zu prägen. Hierzu konnte er namhafte Barockkünstler aus dem unmittelbaren Umfeld des polnisch-sächsischen Hofes, darunter die Oberlandbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und Johann Friedrich Karcher, gewinnen. Zentrales Bauwerk wurde das dreiflügelige Wasserschloss mit französischem Garten. Hier richtete der zeitlebens unverheiratet und kinderlos gebliebene Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen 1728 das Freie Weltadelige Evangelische Fräuleinstift Joachimstein ein, dem er sein Vermögen und seinen Grundbesitz als Stiftungskapital hinterließ.

Ein Bruder Joachim Sigismunds, Heinrich Anselm von Ziegler und Klipphausen war durch seinen bis weit in das 18. Jahrhundert hinein rezipierten Roman Asiatische Banise oder Das blutige doch mutige Pegu in historischer und mit dem Mantel einer Helden- und Liebesgeschicht bedeckten Wahrheit beruhende bekannt.

Literatur

  • Richard Jecht, Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen. Festrede, gehalten am 17. Juni 1922 in Joachimstein, in: Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 98 (1922), 64 – 97.
  • Tilo und Marita Böhmer, Stift Joachimstein. Erinnerungsschrift zum 275. Jubiläum seiner Einweihung, Bautzen 2004.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ziegler und Klipphausen — Wappen der Ziegler und Klipphausen Ziegler und Klipphausen ist der Name eines aus der Markgrafschaft Meißen stammenden Geschlechts, das noch 1372 unter den Bürgern von Dresden genannt wird. Die Stammreihe beginnt mit dem Ratsherrn zu Dresden,… …   Deutsch Wikipedia

  • Ziegler (Familienname) — Ziegler ist ein Familienname. Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Klipphausen (Begriffsklärung) — Klipphausen oder Kliphausen bezeichnet: Klipphausen, Gemeinde im Landkreis Meißen, Sachsen Klipphausen (Cunewalde), Ortsteil von Cunewalde im Landkreis Bautzen, Sachsen Ziegler und Klipphausen, Name eines aus der Markgrafschaft Meißen stammenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Radmeritz — Radomierzyce (deutsch Radmeritz) ist ein Dorf mit etwa 310 Einwohnern im östlichen Teil der Oberlausitz im Südwesten der Republik Polen. Es gehört zur Gemeinde Zgorzelec des Powiat Jeleniogórski in der Woiwodschaft Niederschlesien. Geografie… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Zi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Radomierzyce — Radomierzyce …   Deutsch Wikipedia

  • Stift Joachimstein — Ansicht um 1850 Grundriss (1923) …   Deutsch Wikipedia

  • Johann F. Karcher — Johann Friedrich Karcher (auch: Kargor) (* 8. September 1650 in Dresden, † 9. Februar 1726 ebenda) war ein deutscher Gartengestalter und Baumeister. Karcher war einer der ersten, die den klassischen französischen Gartenstil von Le Nôtre nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Friedrich Karcher — (auch: Kargor) (* 8. September 1650 in Dresden; † 9. Februar 1726 ebenda) war ein deutscher Gartengestalter und Baumeister. Karcher war einer der ersten, die den klassischen französischen Gartenstil von Le Nôtre nach Deutschland brachten. Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Karcher — Johann Friedrich Karcher (auch: Kargor) (* 8. September 1650 in Dresden, † 9. Februar 1726 ebenda) war ein deutscher Gartengestalter und Baumeister. Karcher war einer der ersten, die den klassischen französischen Gartenstil von Le Nôtre nach… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”