- Joachim vom Berge
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Joachim vom Berge (* 23. März 1526 in Herrendorf; † 8. März 1602 in Glogau) war Diplomat und Staatsmann.
Leben
Joachim wurde als Sohn des bereits 79-jährigen Hans von Berge geboren. Unter Valentin Trotzendorf ging er in die Schule von Goldberg. Danach studierte er 1544 an der Universität Wittenberg, ging im Wintersemester 1547 an die Universität Leipzig, kehrte 1547 zurück nach Wittenberg, besuchte 1550 das Heerlager Moritz von Sachsen vor Magdeburg und flüchte 1552 vor der Pest in Wittenberg an die Universität Frankfurt (Oder). Dem schlossen sich Reisen nach den Niederlanden, England, Italien und Frankreich an. In Wien zum Reichshofrat ernannt, diente er Maximilian II. bei diplomatischen Verhandlungen, so 1560 in Kopenhagen. Nach seiner Entlassung vom Staatsdienst 1571 beschäftigte er sich auf seinen Gütern.
Er pflegte mit den Größen seiner Zeit freundschaftlichen Kontakt. So mit Philipp Melanchthon, Caspar Peucer, Johannes Bugenhagen, Johannes Sturm und anderen. Aus seiner 1569 geschlossenen Ehe mit Dorothea gingen zehn Kinder hervor, die früh verstarben. Die zweite Ehe mit Barbara von Knobelsdorf blieb kinderlos. Testamentarisch hinterließ er eine große Summe in einer Stiftung für die Schulbildung nachfolgender Generationen. Erst nach langem Ringen konnte die Summe wieder ihrer eigentlichen Verwendung zugeführt werden.
Literatur
- Colmar Grünhagen: Berge, Joachim vom. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 365 f.
- Gustav C. Knod: Deutsche Studenten in Bologna (1289–1562). Biographischer Index zu den Acta natiois Germanicae universitatis Bononiensis. Verlag R. v. Decker, G. Schenck, 1899
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