- Joe Lieberman
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Joseph Isadore „Joe“ Lieberman (* 24. Februar 1942 in Stamford, Connecticut) ist ein US-amerikanischer Politiker. Er vertritt seit 1989 den Bundesstaat Connecticut im Senat. Bei der Präsidentschaftswahl 2004 war er ein Bewerber der Demokraten für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten, nachdem er bei der Präsidentschaftswahl 2000 neben Al Gore für das Amt des Vizepräsidenten kandidiert hatte.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Joe Lieberman machte 1964 seinen Abschluss an der Yale University; drei Jahre später bestand er sein juristisches Examen an der dortigen Law School. Von 1970 bis 1980 gehörte er dem Senat von Connecticut an, wobei er ab 1974 als Majority Leader der demokratischen Mehrheitsfraktion fungierte. Im Jahr 1983 sowie von 1986 bis 1988 übte er das Amt des Attorney General von Connecticut aus.
1988 gewann Lieberman die Wahl zum US-Senator gegen Amtsinhaber Lowell P. Weicker, woraufhin er am 3. Januar 1989 in den Kongress einzog. Als US-Senator ist er Mitglied des Ausschusses für die Streitkräfte. Bedeutender Höhepunkt seiner politischen Karriere war die Präsidentschaftswahl im Jahr 2000, als ihn der für das Präsidentenamt kandidierende Al Gore zu seinem Kandidaten für das Vizepräsidentenamt nominierte. Lieberman war damit der erste jüdische Kandidat, der für eine der großen Parteien bei einer Präsidentschaftswahl antrat. Bei den Präsidentschaftswahlen 2004 bewarb er sich um das Amt des Präsidenten, scheiterte aber in den Vorwahlen seiner Partei.[1] Bei den Präsidentschaftswahlen 2008 unterstützte er den republikanischen Kandidaten John McCain. Als Hauptgrund hierfür gab er die Unterstützung des Irakkrieges durch McCain an.
Senatswahl als parteiunabhängiger Kandidat
Im August 2006 unterlag Lieberman bei den Vorwahlen der Demokraten zu seiner Wiederkandidatur für den Senat seinem davor weitgehend unbekannten Herausforderer Ned Lamont, der damit für die Demokraten antrat. Diese unerwartete Niederlage Liebermans wurde als Folge seiner Pro-Irakkrieg-Politik angesehen, mit der er sich von der Basis der Demokratischen Partei entfernt hatte. In diesem Zusammenhang sorgte eine Umarmung mit dem republikanischen Präsidenten George W. Bush im Januar 2005, die als „The Kiss“ bekannt wurde, für Wirbel. Nach seiner parteiinternen Vorwahlniederlage zu den Senatswahlen trat er als parteiunabhängiger Kandidat an und schaffte den Wiedereinzug. Lieberman, der weiterhin Mitglied der Demokratischen Partei ist und im Senat der Fraktion („Caucus“) der Demokratischen Partei angehört, konnte hierbei 50% der Stimmen erringen. Seine Herausforderer Ned Lamont und Alan Schlesinger (Republikaner) kamen auf 40 % bzw. 10 % Prozent der Stimmen. Das schlechte Abschneiden des republikanischen Bewerbers Schlesinger ist darauf zurückzuführen, dass viele Anhänger der Republikaner Lieberman ihre Stimme gaben. Lieberman wurden allgemein größere Chancen als Schlesinger eingeräumt, den Demokraten Lamont zu schlagen. Außerdem gilt Lieberman als wertkonservativ und ist daher für viele Anhänger der Republikaner wählbar.
In der Folgezeit kam Lieberman im Senat nun eine entscheidende Rolle zu, denn die Demokraten verfügten hier über 50 von 100 Stimmen, die Republikaner über 49 von 100. Als unabhängiger Abgeordneter konnte er die Demokraten unterstützen (dann 51 zu 49 Stimmen) oder aber quasi ein Vetorecht ausüben und sich den Republikanern anschließen (dann 50 zu 50 Stimmen, wobei bei Stimmengleichheit der Vizepräsident, Dick Cheney, die Abstimmung entschieden hätte). Dieses „Vetorecht“ brachte ihm im Volksmund den Titel „King Joe“ („König Joe“) ein. Mit der Senatswahl im November 2008 änderten sich die Stimmenverhältnisse zu Gunsten der Demokraten, so dass Liebermans Stimme nicht mehr entscheidend war. Im Abstimmungskampf um die Gesundheitsreform ist es Lieberman Mitte Dezember 2009 wieder gelungen, sich als „Zünglein an der Waage“ in den Mittelpunkt zu stellen und die Demokraten zu zwingen, wesentliche Punkte dieser Gesetzesvorlage fallenzulassen.[2]
Seit dem 4. Januar 2007 ist Lieberman im Senat Vorsitzender des Ausschusses für den Heimatschutz. Bei der Wahl im Jahre 2012 will er nicht mehr antreten.[3] Lieberman ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Kinder. Er und seine Frau sind gläubige Juden.
Einzelnachweise
- ↑ Online News Hour Vote 2004 - PBS
- ↑ David M. Herszenhorn, David D. Kirkpatrick: Lieberman Flexes Muscle as Democrats Rethink Health Plan. New York Times, 14. Dezember 2009.
- ↑ Chris Cillizza: Joe Lieberman to retire in 2012, The Washington Post, 18. Jänner 2011
Weblinks
Commons: Joe Lieberman – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Joe Lieberman – Zitate (Englisch)Wikisource: Joe Lieberman – Quellen und Volltexte (Englisch)- Offizielle Seite beim Senat
- Joe Lieberman im Biographical Directory of the United States Congress
Klasse 1: Ellsworth | Hillhouse | Dana | Boardman | Edwards | Foot | N. Smith | Niles | Betts | Huntington | R.S. Baldwin | Toucey | Dixon | Buckingham | Eaton | Hawley | Bulkeley | McLean | Walcott | Maloney | Hart | R.E. Baldwin | Benton | Purtell | T. Dodd | Weicker | Lieberman
Klasse 3: Johnson | Sherman | Mitchell | Trumbull jr. | Tracy | Goodrich | Daggett | Lanman | Willey | Tomlinson | P. Smith | Niles | T. Smith | Gillette | Foster | Ferry | English | Barnum | Platt | Brandegee | Bingham | Lonergan | Danaher | McMahon | Purtell | Bush | Ribicoff | C. Dodd | Blumenthal
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