Johann Baptist Schad

Johann Baptist Schad

Johann Baptist Schad (* 1758 in Mürsbach; † 1834 in Jena) war ein Benediktiner im Kloster Banz, Konvertit und Professor in Charkiv.

Leben

1768 kam er als Chorknabe (d.i. Ministrant) zum Kloster Banz, 1772 erhielt er schulische Ausbildung bei den Jesuiten in Bamberg; 1778 trat er als Novize ins Kloster Banz ein. Er schloss sich jedoch bald der zu jener Zeit herrschenden Aufklärung an und wurde ein leidenschaftlicher Gegner des Klosterwesens, verblieb jedoch im Kloster. Er musste nach einer von ihm verfassten anonymen Schrift 1798 aus dem Kloster fliehen, fand Unterkunft in Ebersdorf und trat zur Evangelischen Kirche über. Anschließend ging er nach Jena, und ehelichte eine Coburgerin.

1803 folgte Johann Baptist Schad einem Ruf nach Russland und war einer von 28 deutschen Dozenten und Professoren, die am 17. Januar 1805 in die neu eröffnete Universität Charkiv (russisch Char’kov) eingeführt wurden. In Charkiv verstarb seine Ehefrau und er heiratete nochmals. Aus Russland 1816 wurde Schad wegen anstößiger Stellen in seinen Schriften ausgewiesen, er kehrte nach Jena zurück. Er verstarb in Jena 1834.

Erinnerungsmale

Denkmal in Mürsbach seit 1991

Literatur

  • Abaschnik, Vladimir Alekseevic: Kant und der Deutsche Idealismus in der Ukraine im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Schwerpunkt: Johann Baptist Schad (1758-1834). Jena 2002, 504 Seiten.
  • Abašnik, Volodymyr O.: Johann Baptist Schad (1758-1834), Professor der Philosophie an den Universitaeten Jena und Charkov, in: Europa in der Fruehen Neuzeit. Festschrift fuer Guenter Muehlpfordt. Bd. 6: Mittel-, Nord- und Osteuropa. Hg. von Erich Donnert. Koeln-Weimar-Wien: Boehlau Verlag, 2002, S. 349-380.
  • Abaschnik, Wladimir Alekseevic: Lebensgeschichte des vormaligen Banzer Konventualen Roman Schad, in: Bamberg wird bayerisch. Die Saekularisation des Hochstifts Bamberg 1802/03 Hg. von Renate Baumgaertel-Fleischmann. Bamberg: Druckerei Fruhauf, 2003, S. 94-98.
  • Abaschnik, Vladimir: Johann Baptist Schad, in: Naturphilosophie nach Schelling. Hrsg. von Thomas Bach u. Olaf Breidbach (=Schellingiana 17). Stuttgart-Bad Cannstatt: Frommann-Holzboog, 2005, S. 563-593.
  • Abaschnik, Vladimir Alekseevic: J.B. Schads und Hegels Positionen um 1801, in: Hegel-Jahrbuch 2005, Dritter Teil. Glauben und Wissen. Hrsg. von Andreas Arndt, Karol Bal, Henning Ottmann in Verbindung mit Klaus-M. Kodalle und Klaus Vieweg. Berlin: Akademie Verlag, S. 252-257.

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