- Johann Christian Schöttgen
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Johann Christian Schöttgen (* 14. März 1687 in Wurzen; † 16. Dezember 1751 in Dresden) war ein deutscher Pädagoge, Historiker und Lexikograph.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schöttgen wurde nach dem Tod seines Vaters, des Schuhmachers Jeremias Schöttgen, als Stipendiat in der Fürstenschule Pforta aufgenommen. 1707 nahm er an der Universität Leipzig das Studium der Theologie auf. Parallel hierzu arbeitete er bald als Herausgeber mit den Leipziger Buchhändlern Thomas Fritsch und Johann Friedrich Gleditsch zusammen und verfasste Beiträge für die Acta eruditorum sowie die Teutsche acta eduritorum, zwei Schriftenreihen, in denen hauptsächlich Buchbesprechungen publiziert wurden. 1709 erwarb er den akademischen Grad eines Magisters. Zunächst philologische Vorlesungen haltend, begann er früh, wissenschaftliche Abhandlungen zu verfassen. Zwischen 1716 und 1719 war er Rektor des Lyceums in Frankfurt (Oder). Von 1719 bis 1727 leitete er die Stadtschule in Stargard in Pommern und war zugleich Professor am dortigen Collegium Groeningianum. Während dieser Zeit galt sein besonderes Interesse der Geschichte Pommerns, über die er einige Abhandlungen verfasste. Ab 1728 bis zu seinem Tode leitete er das Dresdner Gymnasium zum Heiligen Kreuz.
Neben zahlreichen theologischen Arbeiten, u. a. auch zum Judentum, trat er vor allem als vielseitig interessierter Historiker in Erscheinung. Er war Mitherausgeber der Schriftenreihe Ausführliche Berichte von Allerhand Neuen Büchern und anderen Dingen so zur heutigen Historie der Gelehrsamkeit gehörig (1708-1710).
Werke (Auswahl)
- De sectaflagellantium commentatio, 1711.
- Historie der Chur-Sächsischen Stiffts-Stadt Wurtzen. Leipzig 1717 (Volltext).
- Altes und neues Pommerland, oder gesammelte Nachrichten von verschiedenen zur pommerschen Geschichte gehörigen Stücken. Stargard i. Pom. 1721.
- Historie derer Buchhändler wie solche in alten und mitleren zeiten gewesen, 1722.
- Diplomatische und curieuse Nachlese der Historie von Obersachsen, von Christian Schöttgen und Georg Christoph Kreysig, 2 Bände, 1730 und 1731.
- Horae Hebraicae et Talmudicae in universum Novum Testamentum. 2 Bände, 1733-1742
- Diplomatarii et Scriptores Historicæ Germanicæ, von Christian Schöttgen und Georg Christoph Kreysig, Altenburg, 3 Bände, Dresden und Leipzig 1753-1760.
- Geschichte Conrads des Großen, Graf von Wettin, Regensburg 1745.
- Historie des berühmten Helden, Graf Wiprecht von Gröitzsch, Regensburg 1749.
- Inventarium Diplomaticum historiae Saxoniae Superioris, Urkundensammlung von Ober-Sachsen von 500 bis 1747, Halle 1747.
- Opuscula minora, historiam Saxonicam illustrantia, 1767 (posthum erschienen).
Literatur
- Deutsche biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe (Rudolf Vierhaus, Hrsg.), Band 9, Saur, München 2006, S. 165.
- Georg Müller: Schöttgen, Johann Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 412–417.
- Carl Joseph Bouginé: Handbuch der allgemeinen Literaturgeschichte nach Heumanns Grundriss. Band 4, Zürich 1791, S. 693-684 (Digitalisat).
- Reinhardt Eigenwill: Schöttgen, Johann Christian. In: Sächsische Biografie. Herausgegeben vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde, bearb. von Martina Schattkowsky.
Weblinks
- Nathanael Riemer (zum Wurzener Hebraisten Johann Christian Schöttgen): „Der Rabbiner“ - Eine vergessene Zeitschrift eines christlichen Hebraisten. In: PaRDeS. Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien e. V. 2005, Nr. 11, S. 37–67.
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