- Johann II. (Schleswig-Holstein-Hadersleben)
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Johann (Hans) der Ältere (* 29. Juni 1521 in Hadersleben; † 1. Oktober 1580 in Hadersleben) war der einzige Herzog von Schleswig-Holstein-Hadersleben. Die Bezeichnung der Ältere führt er zur Unterscheidung von seinem Neffen Johann dem Jüngeren, der ab 1564 als abgeteilter Herzog in Sonderburg regierte.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Johann war der Sohn von König Friedrich I. von Dänemark und dessen zweiter Frau Sophia von Pommern. Als möglicher Thronfolger genoss er eine aufmerksame Erziehung und verbrachte einige Jahre am Hof seines Schwagers Albrecht von Brandenburg in Königsberg. Dieser hatte den Staat des Deutschen Ordens, der sich unter Lehnshoheit der polnischen Krone befand, zu einem weltlichen Herzogtum modernisiert. Diese erfolgreiche Politik sollte für das Politik- und Staatsverständnis Johanns als ebenfalls niemals völlig souveräner Fürst prägend sein.
Herrschaft als Herzog (1544–1580)
Von 1544 an teilte er mit seinem Bruder Adolf und seinem Halbbruder König Christian III. von Dänemark die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Er regierte von der Burg Haderslevhus aus und errichtete in seiner Geburtsstadt später die Hansburg, ein prächtiges Renaissanceschloss östlich der Stadt.
Zum Herrschaftsbereich Johanns des Älteren gehörten die Ämter Hadersleben einschließlich Törninglehn, Tondern und Lügumkloster sowie die Insel-Landschaften Nordstrand und Fehmarn in Schleswig sowie in Holstein das Amt Rendsburg und einige kleine Gebietskörperschaften.
Während seiner Herrschaft engagierte Johann sich für die Reformation und gründete verschiedene Sozial- und Bildungseinrichtungen, unter anderem das Haderslebener Hospital. Auch im Rechtswesen setzte er sich für zahlreiche Reformen ein und galt als engagierter Richter. Als einer der ersten Landesherren zwischen den Meeren setzte er sich aktiv für Eindeichung und Küstenschutz ein, war er doch Landesherr über die am stärksten vom Meer gefährdet Küstenstrecke in Schleswig. Mit Christians Nachfolger auf dem dänischen Thron, Friedrich II., besetzten Adolf und er 1559 in der Letzten Fehde auch die unabhängige Bauernrepublik Dithmarschen und teilten sie unter sich auf. Nach seinem Tode - er starb kinderlos - fielen seine Gebiete an Adolf und Friedrich.
Nachwirkungen
Im Gegensatz zu den meisten Herzögen von Schleswig und Holstein hat Johann der Ältere in der Nachwelt ein ausgesprochen positives Geschichtsbild hinterlassen. Dies gilt vor allem für seine Residenzstadt Hadersleben, die nur zu seiner Zeit Residenzstadt war und von diesem Status nachhaltig profitierte. Noch heute ist er als eine Art Stadtpatron beliebt. Das größte alljährliche Sommerfest in Hadersleben heißt nach ihm Hertug-Hans-Fest, und die örtliche Brauerei Fuglsang hat eine Biersorte nach ihm benannt (Hertug Hans Pils). Auch das reformationszeitliche Hospital trägt bis heute seinen Namen. Seine Gerichtsurteile wurden komplett in Buchform herausgegeben (De Hansborgske Dømme).
Abstammung
Dietrich von Oldenburg (1390–1440)
Graf von Oldenburg und DelmenhorstChristian I. (Dänemark, Norwegen und Schweden) (1426–1481)
König von Dänemark, Norwegen und SchwedenHeilwig von Holstein (1400–1436)
Gräfin von OldenburgFriedrich I. (Dänemark und Norwegen) (1471–1533)
König von Dänemark und NorwegenJohann (Brandenburg-Kulmbach) (1406−1464)
Markgraf von Brandenburg-KulmbachDorothea von Brandenburg-Kulmbach (1430–1495) Barbara von Sachsen-Wittenberg (1405−1465) Johann II. (1521–1580)
Herzog von Schleswig-Holstein-HaderslebenErich II. von Pommern (1425–1474) Bogislaw X. (Pommern) (1454–1523) Sophia von Pommern-Stolp Sophia von Pommern (1498–1568) Kasimir IV. Jagiełło (1427–1492) Anna Jagiellonica (1476–1503) Elisabeth von Habsburg (1437–1505) Quellen
- Thomas Otto Achelis: Haderslev i gamle Dage 1292–1626. Hadersleben 1929.
- Troels Fink: Hertug Hans den Ældre. In: Sønderjyske Årbøger 1997, S. 37–58
- Lennart S. Madsen: Junker Christian og hertug Hans den Ældre. In: Inge Adriansen, Lennart S. Madsen und Carsten Porskrog Rasmussen: De slesvigske hertuger. Apenrade 2005, S. 87–118.
- Emilie Andersen (Hrsg.): De Hansborgske Registranter. 2 bd. Kopenhagen 1943/49.
- Emilie Andersen (Hrsg.): De Hansborgske Domme 1545–1578. 3. bd. Kopenhagen 1994.
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