Letzte Fehde

Letzte Fehde

Die letzte Fehde war ein 1559 stattfindender Kriegszug, in dem die Bauernrepublik Dithmarschen ihre Unabhängigkeit an Herzog Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf, König Friedrich II. von Dänemark, und Herzog Johann II. von Schleswig-Holstein-Hadersleben verlor.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Herzog Adolf I. von Gottorf und seine Brüder ließen sich bereits 1548 vom deutschen Kaiser Karl V. mit Holstein (einschließlich Dithmarschens) belehnen. Da 1558 ein Schutzbündnis Dithmarschens mit Lübeck auslief, schien für die Fürsten der richtige Zeitpunkt gekommen. Herzog Adolf wollte Dithmarschen alleine erobern und wandte sich an den erfolgreichen Feldherrn Johann Rantzau auf Breitenburg, der ihm dabei helfen sollte. Doch der Plan wurde von Rantzaus Sohn Heinrich, der königlicher Statthalter in den Herzogtümer war, an König Christian III. verraten. Daher musste Herzog Adolf nunmehr den Feldzug mit seinen Brüdern, nach Christian III. Tod, mit seinem Neffen, König Friedrich II. von Dänemark durchführen. [1]

Der Feldzug

Das etwa 18.000 Mann starke Heer der drei Fürsten unter Johann Rantzau, Daniel Rantzau und Hans von Ahlefeldt besiegte etwa 12.000 bewaffnete Dithmarscher Bauern; es handelte sich um einen von mehreren Versuchen, wie beispielsweise der Schlacht bei Hemmingstedt, das damals fruchtbare und reiche Land zu erobern. Der Feldzug war – in den Worten des Flensburger Historikers Robert Bohn – „kurz und zeitüblich grausam“[2]. Die Eroberer marschierten über Albersdorf ein, eroberten Meldorf und schließlich auch den Hauptort Heide.

Die Zeit danach

Dithmarschen wurde unter den Siegern aufgeteilt in einen königlich dänischen Südteil, einen herzöglich haderslebischen Mittelteil und einen herzöglich gottorfschen Nordteil. Der Mittelteil wurde 1581 zwischen Nord und Süd aufgeteilt. Die Sozialstruktur blieb aber weitestgehend gleich, die Bauern und die Kirchspiele behielten auch die meisten ihrer Rechte. Einzig der Rat der Achtundvierziger, der zu republikanischen Zeiten die oberste Entscheidungsinstanz war, wurde durch Vögte abgelöst.

Als Folge der letzten Fehde wurde 1567 das Dithmarscher Landrecht eingeführt.

Anmerkungen

  1. Christian Degn Schleswig-Holstein-eine Landesgeschichte, Wachholtz-Verlag, 1994
  2. Robert Bohn: Geschichte Schleswig-Holsteins, C. H. Beck, München 2006, S. 57.

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