- Johann Ludewig Hogrewe
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Johann Ludewig Hogrewe, manchmal auch Johann Ludwig Hogreve (oder Hogrefe, Hograewe)[1] (* 1. Dezember 1737 in Hannover; † 21. September 1814 in Hannover) war ein deutscher Offizier, Lehrer, Ingenieur und Kartograf im 18. und 19. Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Hogrewe trat 1759 ins hannoversche Ingenieurkorps ein und wurde 1763 Offizier. Nach anderer Darstellung wurde er erst 1774 Fähnrich und stieg dann bis 1799 zum Oberst auf.[1]
Zuvor begann das Ingenieurskorps 1764, unter Leitung ihres Chefs Georg Josua Du Plat[2], wegen einer geplanten Kanalverbindung zwischen der unteren Weser und Elbe das Gebiet zwischen Osterholz und Bremervörde zu kartieren. Nachdem Hogrewe für den in London residierenden hannoverschen Kurfürsten und König des Vereinigten Königreichs, Georg III., bereits eine Karte von dessen „sämtlichen Teutschen Ländern“ bearbeitet hatte, wurde er 1767 Topograph im Ingenieurteam von Du Plat.[1]
Hogrewe hatte bei der Vermessung Harburgs die Aufsicht inne gemeinsam mit Christoph Georg Friedrich Pape und schlug eine Ausweitung zur Kartierung des gesamten Landes vor, dem dann von 1767 bis 1784 zur kurhannoverschen Landesaufnahme vervollständigten Werk. Die dabei angewandten Verfahren beschrieb Hogrewe in seiner 1773 erschienenen "Praktischen Anweisung zur topographischen Vermessung eines ganzen Landes".[2]
Zeitgleich studierte er 1767 bis 1769 im Auftrag Georgs III. die Kanal- und Festungsbauten in England, den Niederlanden, Lothringen und den oberrheinischen Ländern. Später untersuchte er den Stecknitzkanal im damals hannoverschen Herzogtum Lauenburg; nach seinen Plänen wurde u.a. 1789 die heute noch erhaltene Dückerschleuse modernisiert.
1780 bis 1784 wurde Hogrewe Prinzenlehrer und erhielt hohe Ämter im Landkartenwesen.[1] So wurde er 1785 Chef der Pontonier- und Pionierkompagnie in Hannover und 1787 Mitdirektor der Osnabrücker Katastervermessung.
1785 wurde der Kartograph korrespondierendes Mitglied der Göttinger Societät der Wissenschaften.
Am 9. Januar 1799 erwarb Hogrewe das Bürgerrecht der Stadt Hannover und veröffentlichte 1800 einen Plan (Kupferstich) der Alt- und Neustadt nebst Umgebung.[1]
Die Grabstätte Hogrewes findet sich auf Hannovers Gartenfriedhof.[1]
Siehe auch
Werke (Auswahl)
Hogrewe verfasste zahlreiche Lehrbücher und Werke, darunter
- 1773: Praktische Anweisung zur topographischen Vermessung eines ganzen Landes
- 1780: Beschreibung der in England seit 1759 angelegten, und jetzt gröstentheils vollendeten schiffbaren Kanäle, zur inneren Gemeinschaft der vornehmsten Handelsstädte
- 1785: Theoretische und praktische Anweisung zur militairischen Aufnahme oder Vermessung im Felde
- 1800: Plan der Städte Hannover und Calenberger Neustadt sowie deren Umgebung
Literatur
- Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg): Deutsche Biographische Enzyklopädie, München, ISBN 3-598-23160-1, hier: Bd. 5, S. 136
- Neue Deutsche Biographie, hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 1ff., Berlin 1953ff; hier: Bd. 9, S. 475
- H. Hesse: Grabinschriften auf dem Gartenfriedhof, 1939, S. 258
- Franz Rudolf Zankl: Hannovers Stadtgrundriss und seine Darstellung, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 32 (1978), S. 95 - 154
- Dirk Böttcher: Hogrefe (Hogreve, Hograewe), Johann Ludwig, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 175
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Dirk Böttcher: Hogrefe (Hogreve, Hograewe), Johann Ludwig, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 175, [1]
- ↑ a b Beschreibung des Kartenblattes Harburg nebst Umgebung 1772
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