- Johann Nepomuk Schelble
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Johann Nepomuk Schelble (* 16. Mai 1789 in Hüfingen; † 6. August 1837 ebenda) war ein deutscher Dirigent, Sänger und Pädagoge.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schelble wurde bereits während seiner Gymnasialzeit in seiner Heimatstadt musikalisch gefördert. Weitere musikalische Ausbildung soll er Darmstadt erhalten haben.
Mit 19 Jahren bekam er eine Anstellung als Opernsänger in Stuttgart. Sechs Jahre sang er hier, bis 1814, als Tenor. Nebenbei unterrichtete er ab 1812 am dortigen königlichen Musikinstitut. Ab 1813 folgten Gastspiele und Tourneen durch Österreich und Preußen; längere Engagements hatte er in Wien, Pressburg und Berlin. Hier begann er bereits mit dem Komponieren und Arrangieren von kleineren Werken.
1816 berief man Schelble als Dirigent an die Musikakademie in Frankfurt am Main. 1819 legte er fast alle Ämter nieder und war dann nur noch für den Chor, den er ein Jahr zuvor gegründet hatte, tätig. Dieser wurde von Schelble 1821 in "Cäcilienverein" (heute: Cäcilien-Chor) umbenannt. Seit dieser Zeit schuf er fast nur noch Kompositionen, die auf seinen Chor ausgerichtet waren. Zur Uraufführung kamen sie dann auch durch Schelbles Chor.
Seit einigen Jahren befindet sich die Bibliothek des Cäcilienvereins als Dauerleihgabe in der Musik- und Theaterabteilung der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main. Sie wird dort betreut und Interessierte können diese auch benutzen.
Mit dem Zitat "... Er sah das Komponieren zur Bildung seines eigenen musikalischen Empfindens und Geschmackes an ..." charakterisiert Franz Xaver Gleichauf seinen Lehrer Schelble sehr treffend. Nach Carl Friedrich Zelter und Felix Mendelssohn Bartholdy gehörte Schelble ebenfalls maßgeblich zu den Wiederentdeckern und Förderern der Musik von Johann Sebastian Bach und war damit ein Wegbereiter bei der Gründung der Bach-Gesellschaft.
Im Alter von 48 Jahren starb Johann Nepomuk Schelble am 6. August 1837 in seiner Geburtsstadt Hüfingen bei Donaueschingen.
Werke
- "Ewige Ruhe" : Gebet für die Abgestorbenen. - Bonn : Simrock, 1823
- Graf Adalbert : Oper
- Deutsche Messe
Literatur
- Robert Eitner: Schelble, Johann Nepomuk. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 745–747.
- Oskar Bormann: "Johann Nepomuk Schelble - Sein Leben, sein Wirken und seine Werke", Dissertation (1926)
- Hans-Josef Fritschi: "Johann Nepomuk Schelble - Ein Hüfinger als Gründer des Frankfurter Cäcilienvereins und Wiederentdecker Bachs", in: Almanach 1987, Heimatjahrbuch Schwarzwald-Baar-Kreis.
Links
- Kurzbiografie mit Portätbild: [1]
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