Johann Nepomuk von Nußbaum

Johann Nepomuk von Nußbaum
Generalarzt Dr. v. Nußbaum

Johann Nepomuk Nussbaum, ab 1867 Ritter von Nussbaum (* 2. September 1829 München; † 31. Oktober 1890 ebenda) war ein deutscher Mediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nussbaum studierte nach dem Gymnasialabschluss 1849 am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München an der Universität München, wechselte dann nach Berlin und Paris, habilitierte sich 1857 in München für Chirurgie und Augenheilkunde, errichtete ein großes Privatspital mit orthopädischem Institut und erhielt 1860 die Professur der Chirurgie und Augenheilkunde daselbst.

1867 wurde er in den königlich bayerischen Adelstand erhoben.

Im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) ging er als Oberstabsarzt im Stab des königlich bayerischen Infanterie-Generals Ludwig Freiherr von der Tann nach Frankreich (1815-1881) und wurde gegen Ende des Kriegs zum Generalarzt des I. Kgl. Bay. Armee-Korps ernannt.

Nussbaums Name ist verknüpft mit den meisten hervorragenden Leistungen der damaligen Chirurgie; er hat dieselbe sowohl durch seine vollendete operative Geschicklichkeit als auch durch zahlreiche Erfindungen und neue Methoden gefördert.

Werke

Seine wichtigsten Werke sind:

  • Über Cornea artificialis (München 1853), über Chloroform, Gesichtsschmerz und Nervenresektionen, Steinschnitt mit Steinzertrümmerung, kavernöse Tumoren, Transfusion;
  • Pathologie und Therapie der Ankylosen (München 1862); die operative Behandlung der Blasen-, Scheiden- und Mastdarmkrebse, Ovariotomie, welche er bei Spencer Wells in London studierte, subkutane Injektionen;
  • Vier chirurgische Briefe an seine in den Krieg ziehenden ehemaligen Schüler (München 1866); Bauchwunden, Anästhetica, temporäre Tracheotomie, Dehnung der Nerven, Kniegelenkresektionen, Drainage der Bauchhöhle bei Ovariotomie, Knochentransplantation, Krebs, Hospitalbrand, die antiseptische Wundbehandlung in seiner Klinik (1875), Bildung eines künstlichen Harnleiters, Radikaloperation der Hernien-Cirkumcision bei chronischen Unterschenkelgeschwüren (1876).

Weitere Werke sind

  • Die Behandlung der Hornhauttrübung (München 1856);
  • Ovariotomien (München 1869);
  • Anästhetica und Die Verletzungen des Unterleibs in Pitha-Billroths Handbuch der Chirurgie und in Billroth-Lückes Deutscher Chirurgie;
  • Anleitung zur antiseptischen Wundbehandlung (2. Aufl., München 1885); den größern
  • Leitfaden zur antiseptischen Wundbehandlung (5. Aufl., Stuttgart 1887);
  • Eine kleine Hausapotheke (3. Aufl., Berlin 1882);
  • Die erste Hilfe bei Verletzungen (2. Aufl., Augsburg 1886);
  • Neuer Versuch zur Radikaloperation der Unterleibsbrüche (München 1886);
  • Über Chloroformwirkung (Breslau 1885);
  • Neue Heilmittel für Nerven (das. 1888) u. a.

Ehrungen

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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