- Johann Rint
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Johann Rint (* 2. Jänner 1814 in Kukus; † 10. Februar 1876 in Linz) war ein aus Böhmen stammender Bildhauer und Holzschnitzer.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Johann Rint erlernte während eines Klosteraufenthalts das Schnitzen von kleinen Krippenfiguren. Nachdem Baron Mecséry auf ihn aufmerksam geworden war und einen Becher mit Jagdmotiven bei ihm bestellte, folgten weitere Aufträge. Graf Buquoy beauftragte ihn mit Schnitzarbeiten für das Mobiliar und die Türen der Burg Rožmberk.
1848 übersiedelte Johann Rint nach Linz, wo er zahlreiche Bildnisse aus Holz schuf, u. a. die Darstellung „Einzug des Generals Radetzky nach Mailand“. Mit einem Stipendium wurde ihm ab 1850 ein Studium in München ermöglicht. Nach der Rückkehr nach Linz schuf er einen Altar für die Kirche in Budweis und die Innenausstattung für die Fürstengruft in Nezamyslice. Zusammen mit seinem Sohn Josef Rint restaurierte er ab 1852 den Kefermarkter Flügelaltar. Nachdem er 1862–1864 einen Kaiserbecher für Kaiserin Elisabeth schuf, wurde er 1865 zum Hofschnitzer ernannt.
Zur Erinnerung an das Wirken an Vater und Sohn Rint benannte die Stadt Linz 1954 die „Rintstraße“ im Ortsteil Kleinmünchen nach ihnen.
Werke
- Sammlung Schloss Ambras:
- Einzug Radetzkys in Mailand (1849)
- Pokal aus Buchsbaum
- Untermais, St.-Valentins-Kirche: Relief (1850)
- Stift Kremsmünster: Relief mit Szene aus dem Leben Tassilos
- Kefermarkt: Restaurierung des Kefermarkter Flügelaltars (1852–1855, zusammen mit seinem Sohn Josef Rint)
- Stift St. Florian:
- 14 Kreuzwegreliefs (1861)
- einige Kleinkunstwerke für die Antiquitätensammlung
- O.ö. Landesmuseum:
- Relief „Inneres der Münchner Bonifatiusbasilika“
- Birnholzfelief des Bürgermeisters Drouot
- Budweis: Altar für Kirche
- Nezamyslice Okres Klatovy: Innenausstattung der Fürstengruft
- Kaplitz: Hochaltar, Kanzel und Taufbecken
Literatur
- Johann Rint. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 8, E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 371
- Prokop Toman: Novy Slovník Československých Výtvarných Umělcu. Prag 1947, Bd. II, S. 364
- Ulrich Schulte-Wülwer: Die Nibelungenpokale des Johann Rint. Ein Beitrag zur Rezeption der Nibelungenfresken Julius Schnorr von Carolsfelds. In: Mitteilungen der Österreichischen Galerie 1974, S. 73-91.
Weblinks
- Sammlung Schloss Ambras:
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