Johann S. König

Johann S. König

Johann Samuel König (* 31. Juli 1712 in Büdingen; † 21. August 1757 in Zuilenstein) war ein Mathematiker.

Durch eine Arbeit über das Prinzip der kleinsten Wirkung löste er 1751 einen erbitterten Prioritätsstreit aus. Dieses von Euler und Maupertuis beanspruchte Prinzip sei bereits 1707 von Leibniz brieflich erwähnt worden. Euler und Maupertuis warfen König vor, den angeführten, nur in einer Abschrift erhaltenen Brief gefälscht zu haben. Diese schon damals äußerst fragwürdige Anschuldigung wurde durch Gerhardt (1898) und Kabitz (1913) widerlegt. Es ist allerdings zweifelhaft, inwieweit das fragliche Leibniz-Zitat tatsächlich das Prinzip der kleinsten Wirkung vorwegnimmt. Die Auseinandersetzung zog weite Kreise in der damaligen Geisteswelt. Nach einem Jugement der von Maupertuis geleiteten Berliner Akademie gegen König ergriff Voltaire für diesen Partei und verspottete Maupertuis in der Diatribe du Docteur Akakia (1752).

Ebenfalls 1751 publizierte König den nach ihm benannten Lehrsatz der Klassischen Mechanik (Satz von König).

Johann Samuel König war der Sohn des fürstlich-ysenburgischen Inspektors Samuel Heinrich König un der Anna Maria Nöthiger.[1]

Quellen

  • J. J. O'Connor, E. F. Robertson: Johann Samuel König (1998) [1]
  • J. J. O'Connor, E. F. Robertson: The Berlin Academy and forgery (2003) [2]
  • CI. Gerhardt: Über die vier Briefe von Leibniz, die Samuel König in dem Appel au public, Leide MDCCLIII, veröffentlicht hat, Sitzungsberichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, I, 419-427. (1898)
  • W. Kabitz: Über eine in Gotha aufgefundene Abschrift des von S. König in seinem Streite mit Maupertuis und der Akademie veröffentlichten, seinerzeit für unecht erklärten Leibnizbriefes, Sitzungsberichte der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, II, 632-638. (1913)

Einzelnachweise

  1. Kirchenbuch Büdingen

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