Johann Salomon Brunnquell

Johann Salomon Brunnquell

Johann Salomon Brunnquell (* 22. Mai 1693 in Quedlinburg; † 21. Mai 1735 in Göttingen) war ein deutscher Rechtshistoriker und Kirchenrechtler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Brunquell war Sohn des Direktors des Gymnasiums illustre in Quedlinburg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Jena und Leipzig von 1712 bis 1716 wurde er zunächst in Quedlinburg Advokat. Schon 1717 nahm er eine Stelle als Hofmeister an und begleitete als solcher Heinrich Kaspar von Uslar nach Jena, wo er 1720 zum Dr. beider Rechte promovierte und anschließend als Privatdozent tätig wurde. Seine anwaltliche Tätigkeit übte er ab 1723 an Anwalt am Hofgericht aus. 1728 wurde er zunächst zum außerordentlichen, 1730 zum ordentlichen Professor an der Juristischen Fakultät in Jena berufen. 1733 wurde er zum Hofrat ernannt. 1735 wurde der bei den Studenten sehr beliebte Brunquell auf Veranlassung von Gerlach Adolph von Münchhausen zum ersten Professor für Kirchenrecht an der neu gegründeten Universität Göttingen berufen. Die Studentenschaft ritt ihm bei seiner Anreise aus Jena am 1. März 1735 von Göttingen aus entgegen und gab ihm das militärisch organisierte Geleit in die Stadt. Abends erhielt er als weitere Ehrung einen feierlichen Aufzug der Landsmannschaften mit Musik bei Fackelschein vor seinem Haus. Bereits am 9. April wurde er zum Königlichen Commissarius bestellt, dies entsprach vor der Inauguration der Universität 1737 der Stellung des Prorektors der Universität. Kurz darauf verstarb er an seinem neuen Wirkungsort. Der Göttinger Philosoph Samuel Christian Hollmann berichtete über diese Ereignisse in seinem Wochenblatt, den Wöchentlichen Göttingischen Nachrichten. Die Bestattung Brunquells wurde auf Anordnung des englischen Königs groß aufgezogen, wie für einen Prorektor. Alle Bürger der Stadt wurden durch Leichenbitterinnen eingeladen, höher stehende Persönlichkeiten von Stadt, Geistlichkeit und Universität durch die schwarz gekleideten Pedelle der Universität. Die Zeremonie dauerte den ganzen Tag des 15. Juni 1735 von elf Uhr vormittags an. Der Trauergottesdienst fand nachmittags nach einem großen Leichenzug durch die ganze Stadt in der Johanniskirche statt, auf deren Kirchhof er auch begraben wurde.

Sein Nachfolger als Commissarius wurde am 23. September 1735 der Professor Gottlieb Samuel Treuer.

Werke

  • Historia iuris Romano-Germanici Jena 1727.
  • De diverso patroni ecclesiastici et laici iure. Jena, Horn, 1730

Literatur

  • Johannes Günther: Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1858. Jena 1856, S. 67 ff.. Digitalisat bei Google Books
  • Emil Franz Rössler: Die Gründung der Universität Göttingen. Göttingen 1855 Digitalisat bei Google Books
  • Hans-Georg Schmeling: Stadt und Universität im Spiegel der ersten Göttinger Wochenblätter. In: Göttingen im 18. Jahrhundert, S. 31 - 71, 62 ff.. Göttingen 1985.
  • Emil Julius Hugo Steffenhagen: Brunnquell, Johann Salomon. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 448.

Weblinks


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