- Johann Werner de Veyder
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Johann Werner de Veyder (* 2. Dezember 1657 in Neumagen/Mosel; † 30. Oktober 1723 in Köln) war Weihbischof und Generalvikar des Erzbischofs von Köln.
Nachdem de Veyder am 16. November 1682 in Pontà-Mousson das Lizentiat beider Rechte erworben hatte, empfing er am 8. September 1694 die Priesterweihe und wurde noch im selben Jahr Domherr in Köln. Schon am 17. Januar 1695 durch den Erzbischof von Köln, Joseph Clemens von Bayern, zum Generalvikar ernannt, erhielt er zudem 1695 die Propstei in Meschede/Westfalen. Da der Erzbischof keinerlei Weihen empfangen hatte, ernannte er de Veyder am 30. April 1698 zum Coadministrator in spiritualibus, womit ihm quasi die geistliche Leitung des Erzbistums übertragen wurde. Diese Machtfülle erweiterte sich noch, als er durch Papst Klemens XI. am 12. November 1703 zum Titularbischof von Eleutheropolis in Macedonia und Weihbischof in Köln ernannt wurde. Wenige Tage später, am 16. November 1703, erhielt er zudem das päpstliche Indult, sich von einem Bischof und Äbten die Bischofsweihe erteilen zu lassen. Hieraufhin weihte ihn der Nuntius Giulio Piazza, welcher seinen Sitz in Köln hatte, am 2. April 1704 in der Jesuitenkirche St. Maria Himmelfahrt zum Bischof. Möglicherweise fungierte de Veyder am 1. Mai 1709 bei der Bischofsweihe des Joseph Clemens von Bayern in Lille, also seines Erzbischofs, als Mitkonsekrator. Für die Mission in Holpe stiftete er zudem ein Kapital, welches jährlich 60 Reichstaler abwarf, und somit als Weihetitel dienen konnte.
Durch seine Stellung und den dadurch bedingten Einfluss konnte de Veyder den Familienbesitz beträchtlich vermehren. Als Folge dieses Wohlstandes ließ er die Burg in Malberg bei Kyllburg, dessen dazugehörige Herrschaft Malberg 1681 an die Familie Veyder gefallen war, von dem Düsseldorfer Hofarchitekten Matteo Alberti in den Jahren 1706/07 bis 1715 zu einer repräsentativen Schlossanlage umbauen.
Seit 1721 verschlechterte sich der Gesundheitszustand de Veyders, so dass er an den Quatembertagen des Herbstes 1721 aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage war, die Weihen der Kleriker zu spenden und sich hierbei durch den Nuntius Vincenzo Santini vertreten ließ. Im September 1723 sah sich de Veyder gesundheitlich nicht in der Lage, allen 120 Weihekandidaten die Weihen zu spenden, so dass er sich erneut durch den Nuntius, diesmal Gaëtano Cavalieri, vertreten lassen musste, welcher zudem den zweiten Weihetermin Ende September des Jahres übernahm. Er verstarb noch im selben Jahr und fand seine letzte Ruhestätte im Kölner Dom. Sein prächtiges Epitaph befindet sich an der Südwand der Marienkapelle.
Siehe auch
- Liste der Kölner Weihbischöfe
- Liste der Kölner Generalvikare
- Liste der Kölner Offiziale
- Liste der Kölner Domherren
Literatur
- Torsy, Jakob: Die Weihehandlungen der Kölner Weihbischöfe 1661–1840 nach den weihbischöflichen Protokollen. In: Studien zur Kölner Kirchengeschichte 10. Düsseldorf 1969.
- Gamer, Jörg: Schloß Malberg in der Eifel. In: Rheinische Kunststätten. H. 73. Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.). Köln, 3. Auflage 1978
Weblinks
- Johann Werner de Veyder. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Epitaph des Johann Werner von Veyder
Vorgänger Amt Nachfolger Gottfried Ulrich de la Margelle Weihbischof in Köln
1703–1723Franz Kaspar von Franken-Siersdorf Anton Wormbs Kölner Generalvikar
1695–1704Johann Arnold de Reux
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