- Kyllburg
-
Wappen Deutschlandkarte 50.0419444444446.5947222222222300Koordinaten: 50° 3′ N, 6° 36′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm Verbandsgemeinde: Kyllburg Höhe: 300 m ü. NN Fläche: 4,62 km² Einwohner: 926 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 200 Einwohner je km² Postleitzahl: 54655 Vorwahl: 06563 Kfz-Kennzeichen: BIT Gemeindeschlüssel: 07 2 32 070 Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 8
54655 KyllburgWebpräsenz: Stadtbürgermeister: Wolfgang Krämer (CDU) Lage der Stadt Kyllburg im Eifelkreis Bitburg-Prüm Kyllburg ist eine Stadt im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz und ist Sitz der Verbandsgemeinde Kyllburg. Sie liegt zwischen 275 m ü. NN (Bahnhof) und 375 m ü. NN (Sportplatz), hat 997 Einwohner und ist somit nach Kaub die zweitkleinste Stadt in Rheinland-Pfalz. Der Schutz durch Höhenzüge, die die Stadt überragen und der umschließende Wassergürtel der Kyll tragen zu den besonders günstigen klimatischen Verhältnissen bei.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Urkundlich wird Kyllburg bereits im 8. Jahrhundert erwähnt. Nach einer Schenkungsurkunde vom 16. Juli 800 schenkten die Eheleute Elmfried und Doda mehrere am Kyllberg gelegenen Ländereien an die Abtei Prüm.
Im Jahre 1239 ließ Erzbischof Theoderich von Trier, um sein Gebiet gegen die Nordgrenze des Trierer Erzbistums und gegen die Dynasten von Malberg zu schützen, als Eck- und Grenzfeste Kurtriers eine größere Burg, die eigentliche Kyllburg, erbauen. Die heute noch zum Teil erhaltene Burg wurde durch einen Schulhausbau im Jahre 1912 teilweise ersetzt.
Zur Aufbringung der Kosten dieses Burgbaues verkaufte Erzbischof Theoderich die durch den Tod der Agnes von Malberg heimgefallenen Lehen zu Roßporten unter Zustimmung seines Trierer Domkapitels für 200 Pfund ans Kloster St. Thomas.
Die unmittelbare Veranlassung zur Beschleunigung des Baues der neuen größeren Burg waren, wie dies die Gesta Treverorum bezeugen, die Gewalttätigkeiten des Ritters Rudolf von Malberg, der sich der Herrschaft von Malberg bemächtigt hatte. Er versuchte, dem, unweit von Kyllburg gelegenen, Zisterzienserinnenkloster St. Thomas, die Güter, die diesem von Agnes von Malberg geschenkt worden waren, nach ihrem Tode mit Gewalt zu entreißen. Rudolf befehdete das Kloster und alle Nonnen flüchteten nach Trier, wo sie täglich in Prozessionen zum Dom zogen und während des Gottesdienstes mit lauter kläglicher Stimme die zwei Antiphonen "Media vita in morte sumus" und "Salve regina mater misericordiae" sangen. In der Folge leistet ihnen der Erzbischof gegen ihren unruhigen Nachbarn Beistand. Nachdem der Erzbischof ihn mit Waffengewalt bezwungen hatte, fügte er sich. Die neue Burg auf dem Kyllberge hielt ihn auch weiterhin in Schranken. Die Kyllburg bewährte sich in der Folge als Bollwerk gegen Angriffe gegen den Kurstaat.
Theoderichs Nachfolger, Arnold II. (1242–1259), umgab im Jahre 1256 die Burg und die anliegenden Häuser mit einer festen Mauer. Mit dem Abt Jofrid von Prüm schloss er am 16. August 1256 einen Vertrag wegen ihrer beiderseitigen Befestigungsbauten.
Mit den Bauten Theoderichs 1239 und den Erweiterungsbauten Arnolds 1256 entstand also die mit starken Mauern und Toren befestigte Ortschaft Kyllburg, die kurtrierische Landstadt Kyllburg, die alles Charakteristische im Äußeren einer mittelalterlichen Stadt besaß, die von Burgmannen, Wächtern, Pförtnern und Bürgern bewohnt war. Die wesentlichen Merkmale einer Stadt, Mauern und Markt, waren gegeben. Mit dem Bau der Mauer übernahmen die Bürger die Verpflichtung, diese Mauer auch gegen Angriffe zu schützen, die Stadt auch die Verpflichtung, die Stadtpforten und Stadtmauern zu unterhalten. Der letzteren städtischen Aufgabe Nachdruck zu verleihen, erging später besonderer Befehl. Die Abhaltung von Märkten setzte die Verleihung der Stadt- oder Marktrechte voraus, durch die der Stadt und der Umgebung das Recht gegeben wurde, ihre Waren an bestimmten Tagen feilzubieten, zu kaufen oder zu verkaufen.
Im Frieden von Campo Formio vom 17. Oktober 1797 hatte der deutsche Kaiser in die Abtretung des linken Rheinufers eingewilligt, das nunmehr von den Franzosen als französische Provinz betrachtet, behandelt und ausgebeutet wurde, bevor es 1801 durch den Frieden von Luneville Frankreich staatsrechtlich einverleibt wurde, Im Jahre 1798 wurde die ganze bisherige Verfassung, Regierung und Verwaltung aufgelöst und eine völlig neue eingeführt. Was in Frankreich seit 1789 bis 1797 unter schweren Kämpfen und vielen Greueln geworden war, das wurde nun hier in wenigen Monaten und ohne wahrnehmbaren Kampf umgesetzt, nämlich Umsturz der bisherigen Gesellschaftsverfassung und Einführung republikanischer Institutionen. Das linke Rheinufer wurde in vier Departements unterteilt. Kyllburg gehörte zum Saardepartement mit dem Hauptort Trier und wurde zur Kantonstadt eines besonderen Kantons Kyllburg gemacht, wie u.a. auch Prüm, Daun und Gerolstein. Die Franzosen brachten der Stadt die egalisierende Munzipialverfassung, die grundsätzlich keinen Unterschied mehr zwischen Stadt- und Landgemeinden machte. Kyllburg verlor damit, wie auch alle anderen Städte, seinen Stadttitel, wenn es auch wiederum über die Orte der Nachbarschaft hinausragte, indem man es zur Kantonstadt eines eigenen „Kantons Kyllburg“ machte.
Am 15. September 1956 erhielt Kyllburg durch das Land Rheinland-Pfalz die Stadtrechte wieder.
Seit 2005 verzichtet Kyllburg auf die Bezeichnung Luftkurort und ist somit keine Kurstadt mehr.
Formen des Ortsnamens
762-804 Kiliberge 1222 Kileburgh 1239 Kilburch 13. Jahrhundert Kieleburch 1558 Kilburg 18. Jahrhundert Kylburg 19. Jahrhundert Kyllburg Bevölkerung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
- 1815 – 708
- 1835 – 981
- 1871 – 1140
- 1905 – 1139
- 1939 – 1.228
- 1950 – 1288
- 1961 – 1.242
- 1965 – 1.178
- 1970 – 1.122
- 1975 – 1.126
- 1980 – 1.093
- 1985 – 1.044
- 1987 – 1.045
- 1990 – 1.074
- 1995 – 1.153
- 2000 – 1.104
- 2005 – 1.005
Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Kyllburg besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[2]
SPD CDU WG Gesamt 2009 4 8 - 12 Sitze 2004 5 9 2 16 Sitze Wappen
Blasonierung: In Blau eine silberne Kirche mit rotem Dach und rot gedecktem Dachreiter; beiderseits desselben je ein schwebender silberner Schild mit durchgehendem rotem Kreuz.
Erläuterung: Das Wappen der Stadt Kyllburg geht zurück auf das frühgotische Schöffensiegel von 1347, das einer Lehensurkunde von Jakob von Kirchberg anhängt. In dem Bauwerk wird die Stiftskirche im damaligen Bauzustand vermutet. Die beiden Schilde zeigen das kurtrierische Kreuz.
Die Stadtfarben sind rot und weiß.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Kyllburg liegt an der Eifelbahn (KBS 474) Köln–Euskirchen–Gerolstein–Trier, auf der im Schienenpersonennahverkehr die Eifelbahn (RB 83) Gerolstein–Trier verkehrt.
Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT).
Berühmte Persönlichkeiten
- Johann Peter Wallenborn (1784–1839), deutscher Bierbrauer und Gründer der Bitburger Brauerei
- Herbert Fandel (* 1964), deutscher FIFA-Schiedsrichter
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat
Weblinks
Commons: Kyllburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienGemeinden in der Verbandsgemeinde Kyllburg im Eifelkreis Bitburg-PrümBadem | Balesfeld | Burbach | Etteldorf | Gindorf | Gransdorf | Kyllburg | Kyllburgweiler | Malberg | Malbergweich | Neidenbach | Neuheilenbach | Oberkail | Orsfeld | Pickließem | Sankt Thomas | Seinsfeld | Steinborn | Usch | Wilsecker | Zendscheid
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Kyllburg — Kyllburg … Wikipédia en Français
Kyllburg — [ kɪl ], Stadt im Landkreis Bitburg Prüm, Rheinland Pfalz, auf einem von der Kyll umflossenen Bergsporn, 1 200 Einwohner; Kneippkurort. Stadtbild: Vollständig erhaltenes ehemaliges Kollegiatsstift aus dem 14. Jahrhundert; im Chor der… … Universal-Lexikon
Kyllburg — (Kilburg), Flecken im preuß. Regbez. Trier, Kreis Bitburg, an der Kyll und der Staatsbahnlinie Jünkerath Stadtkyll, hat eine frühgotische kath. Kirche, Sandsteinbrüche, Hopfenbau und (1900) 1051 Einw. Vgl. Bock, K. und seine kirchlichen Bauwerke… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Kyllburg — Infobox Ort in Deutschland Art = Stadt Wappen = Wappen der Stadt Kyllburg in Deutschland.png lat deg = 50 |lat min = 02 | lat sec = 31 lon deg = 06 |lon min = 35 | lon sec = 41 Lageplan = Bundesland = Rheinland Pfalz Landkreis = Eifelkreis… … Wikipedia
Kyllburg — Original name in latin Kyllburg Name in other language Killburg, Kyllburg State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 50.03864 latitude 6.59478 altitude 352 Population 1054 Date 2012 09 06 … Cities with a population over 1000 database
Kyllburg (Verbandsgemeinde) — Kyllburg is a Verbandsgemeinde ( collective municipality ) in the district Bitburg Prüm, in Rhineland Palatinate, Germany. The seat of the Verbandsgemeinde is in Kyllburg.The Verbandsgemeinde Kyllburg consists of the following Ortsgemeinden (… … Wikipedia
Kyllburg (Burg) — p3 Kyllburg (Burg) Entstehungszeit: 1239 … Deutsch Wikipedia
Verbandsgemeinde Kyllburg — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Holiday home Hoffmann Kyllburg — (Kyllburg,Германия) Категория отеля: Адрес: 54655 Kyllburg, Германия … Каталог отелей
Commune fusionnée de Kyllburg — Commune fusionnée de Kyllburg … Wikipédia en Français