Johannes Anderegg

Johannes Anderegg

Johannes Anderegg (* 1938 in St. Gallen) ist ein Schweizer Germanist und Literaturwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Anderegg studierte von 1957 bis 1964 Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte an den Universitäten München, Cambridge (GB) und Zürich. 1964 wurde er an der Universität Zürich zum Dr. phil. promoviert.

Nach Tätigkeiten als Hauptlehrer am Gymnasium Winterthur (1966-1967) und Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen (1967-1971) hatte er von 1971 bis 1978 eine Professur für Germanistik/Literaturwissenschaft an der Universität-Gesamthochschule Kassel inne, deren Gründungsbeirat er von 1972 bis 1974 angehörte.

1978 trat Anderegg eine Professur für deutsche Sprache und Literatur an der Hochschule St. Gallen an, der er von 1986 bis 1990 als Rektor vorstand. Von 1991 bis 1993 war er Vorstand der kulturwissenschaftlichen Abteilung der Hochschule St. Gallen, von 2002 bis 2003 Vorstand der kulturwissenschaftlichen Abteilung der Universität St. Gallen.

Anderegg war Gastprofessor an der Yale University (1977 und 2001), der Universität Konstanz (1980/81), dem Dartmouth College, USA (1992) sowie dem German School Middlebury College (Summer School), USA (1994). 1978 lehnte er eine Berufung an die Yale University ab. 1996 verlieh ihm die Theologische Fakultät der Universität Zürich ein Ehrendoktorat.

Seit 2003 ist er Professor emeritus der Universität St. Gallen.

Anderegg ist Präsident des Schweizerischen Instituts für Aussenwirtschaft und Angewandte Wirtschaftsforschung der HSG (SIAW), Mitglied der Revisionskommission für das Alte Testament der Zürcher Bibel, Präsident der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK), Mitglied von Vorstand und Ausschuss der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW), Mitglied des Stiftungsrats der Holderbank-Stiftung sowie Mitglied des Herausgeberkreises «Arbeiten zur Geschichte und Wirkung der Bibel».

Schriften

  • Schreibe mir oft! Zum Medium Brief zwischen 1750 und 1830. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002
  • Sprache und Verwandlung. Zur literarischen Ästhetik. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985
  • Literaturwissenschaftliche Stiltheorie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977 (ISBN 3-52533-407-9)
  • Fiktion und Kommunikation. Ein Beitrag zur Theorie der Prosa. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977 (2. Aufl., ISBN 3-52501-103-2)
  • Leseübungen. Kritischer Umgang mit Texten des 18. - 20. Jahrhunderts. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1970
  • Goethe und die Bibel. Hg. zus. mit Edith Anna Kunz. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2006 (Arbeiten zur Geschichte und Wirkung der Bibel (AGWB) Bd. 6, ISBN 3-43806-256-9)
  • Kulturwissenschaften: Positionen und Perspektiven. Hg. zus. mit Edith Anna Kunz. Aisthesis, Bielefeld 1999 (ISBN 3-89528-224-3)
  • Wissenschaft und Wirklichkeit. Zur Lage und Aufgabe der Wissenschaften. Hg. v. J. Anderegg. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1977
  • Unterhaltungsliteratur - Zu ihrer Theorie und Verteidigung. Hg. v. Jörg Hienger. Mit Beitr. v. Johannes Anderegg, Jörg Hienger, Kaspar H. Spinner. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1976

Literatur

  • Wolfgang Iser: Eine Poetik aus Zürcher Tradition. Johannes Anderegg. Sprache und Verwandlung. Zur literarischen Ästhetik, in: Neue Zürcher Zeitung, 17. März 1986

Weblinks

Quellen


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Anderegg — ist der Familienname folgender Personen: Jakob Anderegg (1829–1878), Schweizer Bergführer Johannes Anderegg (* 1938), Schweizer Germanist und Literaturwissenschaftler Melchior Anderegg (1827–1914), Schweizer Bergsteiger D …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/And — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Zwinglibibel — Titelblatt der Zürcher Bibel von 1531. Diese von Froschauer gedruckte Version war für lange Zeit die textlich und gestalterisch bedeutendste Ausgabe der Zürcher Bibel. Die Zürcher Bibel ist eine von der Evangelisch reformierten Landeskirche des… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt St. Gallen — Diese Liste enthält in St. Gallen geborene Persönlichkeiten, chronologisch nach dem Geburtsjahr sortiert. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 In St. Gallen geborene Persönlichkeiten 1.1 bi …   Deutsch Wikipedia

  • Zürcher Bibel — Titelblatt der Zürcher Bibel von 1531. Diese von Froschauer gedruckte Version war für lange Zeit die textlich und gestalterisch bedeutendste Ausgabe der Zürcher Bibel. Die Zürcher Bibel ist eine von der Reformierten Kirche Kanton Zürich… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Weiss (Germanist) — Walter Weiss (* 9. Juli 1927 in Landsberg am Lech, Bayern; † 10. Oktober 2004 in Salzburg) war ein österreichischer Germanist und von 1965 bis zu seiner Emeritierung 1993 Universitätsprofessor für Neuere deutsche Sprache und Literatur am Institut …   Deutsch Wikipedia

  • Taylor-Regel — Die Taylor Regel ist nach ihrem Erfinder, dem US Ökonomen John B. Taylor, benannt. Ziel der Regel ist, die Geldpolitik bzw. den von der Zentralbank gesetzten Zinssatz zu bestimmen.[1] John B. Taylor …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Nationalräte des Kantons St. Gallen — Diese Liste zeigt alle Mitglieder des Nationalrates aus dem Kanton St. Gallen seit Gründung des Bundesstaates im Jahr 1848 bis heute. Parteiabkürzungen AP: Auto Partei CVP: Christlichdemokratische Volkspartei DAP: Demokratische Arbeiterpartei DP …   Deutsch Wikipedia

  • 1860 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 18. Jahrhundert | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | ► ◄ | 1830er | 1840er | 1850er | 1860er | 1870er | 1880er | 1890er | ► ◄◄ | ◄ | 1856 | 1857 | 1858 | 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Mittelbach — Hans Hermann Mittelbach (* 19. September 1903 in Berlin; † 1986) war ein deutscher Jurist und der erste Dezernent für die Schutzhaft in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Er leitete die Verhaftungsaktionen von politisch Verfolgten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”