- Universität St. Gallen
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Universität St. Gallen Gründung 25. Mai 1898[1] Trägerschaft staatlich Ort St. Gallen, Schweiz Rektor Prof. Dr. Thomas Bieger[2] Studenten 6'726 (HS 2010)[3] Netzwerke APSIA, CEMS, IBH, PIM Website www.unisg.ch Die Universität St. Gallen (mit vollem Namen: Universität St.Gallen – Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG); kurz: HSG) liegt auf dem Rosenberg in der Schweizer Stadt St. Gallen. Im Herbstsemester 2010 studierten an der Universität 6 726 Studierende, davon etwa ein Drittel aus dem Ausland. Innerhalb der Schweiz zählt die Universität St. Gallen zu den kleineren Universitäten, beherbergt aber gleichzeitig die grösste wirtschaftswissenschaftliche Fakultät des deutschsprachigen Raums (Deutschland, Österreich und die Schweiz). Träger der Universität ist der Kanton St. Gallen. Die Universität ist unter anderem bei AACSB sowie EQUIS akkreditiert und gehört den Verbunden CEMS, PIM, APSIA und Internationale Bodensee-Hochschule an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 28. Mai 1898 beschloss der Grosse Rat des Kantons St. Gallen in St. Gallen eine Verkehrsschule und eine höhere Schule (Akademie) für Handel, Verkehr und Verwaltung zu errichten. Als eigentlicher Gründer gilt der damalige Landammann und Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes Theodor Curti. 1899 nimmt die Handelsakademie ihren Vorlesungsbetrieb auf. Sie ist damit eine der ältesten Hochschulen dieser Art weltweit. Ab 1911 trägt sie die Bezeichnung Handels-Hochschule.
1963 bezieht die Universität einen eigens errichteten Neubau und ändert auch ihre Bezeichnung in Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Der Neubau war für 900 Studierende ausgelegt, bereits im Wintersemester 1963/64 gibt es aber 1150 Immatrikulierte.
Mit Eintritt des Hochschulgesetzes von 1989 heisst die HSG Hochschule St. Gallen für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften. Damit wurde der Name den tatsächlichen Lehrgebieten angepasst: Seit 1978 verfügt die HSG nämlich über einen eigenständigen juristischen Lehrgang. Ebenfalls 1989 wird das Bibliotheksgebäude bezogen, die Zahl der Studierenden beträgt jetzt über 3900.
Im Februar 1994 verabschiedet das St. Galler Parlament eine Vorlage zur Revision des Hochschulgesetzes, die unter anderem zur Umbenennung der Hochschule in Universität St. Gallen (mit Beibehaltung der Abkürzung HSG) führt.
Im Wintersemester 2001/02 startete die Universität mit der Neukonzeption der Lehre. Die Ausbildung wurde nicht nur tiefgreifend reformiert, sondern auch konsequent auf das zweistufige System mit Bachelor- und Master-Abschluss umgestellt, womit die HSG in der Schweiz die Pionierrolle übernimmt.
Mitte 2005 stimmen die St. Galler Bürger mit 66.4 Prozent dem Bauprojekt Sanierung, Umgestaltung, Erweiterung der HSG zu. Mit dem rund 80 Millionen Schweizer Franken umfassenden Projekt sollen die Gebäude aus den 60er Jahren umfassend saniert und die Infrastruktur bis ins Jahr 2011 an die geänderte Ausbildung angepasst werden. Am 1. Oktober gleichen Jahres nimmt die neu gegründete, sich selbst tragende Executive School für Management, Technologie und Recht (ES-HSG) ihre Tätigkeit auf. Sie fasst die Aktivitäten in der Weiterbildung zusammen. Diese ist mittlerweile zu einem wichtigen Standbein der HSG geworden und umfasst neben zahlreichen Nachdiplomausbildungen auch eine breite Palette von Kursen und Seminaren.
Struktur
Die Schwerpunkte der Universität St. Gallen liegen bei der Aus- und Weiterbildung von Fach- und Führungskräften in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Rechtspflege. Die Universität ist in Abteilungen und Institute aufgeteilt. Die Abteilungen sind für die Lehre verantwortlich und bieten eine grosse Anzahl von Bachelor- und Masterstudiengängen an. Die Institute betonen den praktischen Charakter der Universität und sind stark im Bereich der praxisorientierten Forschung tätig.
- Betriebswirtschaftliche Abteilung
- Volkswirtschaftliche Abteilung
- Rechtswissenschaftliche Abteilung
- Kulturwissenschaftliche Abteilung
Internationale Beziehungen wird an der Universität St. Gallen auch gelehrt, die Dozenten gehören zur Volkswirtschaftlichen Abteilung.
Daneben ist die Universität St. Gallen assoziiertes Mitglied im European Research Center for Information Systems (ERCIS).
Studium
Das Studium an der HSG beginnt mit einem Assessmentjahr, das Studenten aller Fachrichtungen zusammenfasst und den besonderen Schwerpunkt auf eine breite Grundausbildung legt. Im Anschluss daran erfolgt eine Spezialisierung in die Bachelorprogramme Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Jura, Recht mit Wirtschaftswissenschaften sowie International Affairs. Eine Reihe spezialisierter Masterstudiengänge baut auf den jeweiligen Programmen auf.
Im Wintersemester 2008/2009 bietet die Universität St. Gallen folgende zehn Masterprogramme an:
Betriebswirtschaftslehre (BWL, Business Administration)
- Banking and Finance (MBF) (komplett in englischer Sprache)
- Strategy and International Management (SIM) (komplett in englischer Sprache)
- Informations-, Medien- und Technologiemanagement (IMT)
- Marketing, Dienstleistungs- und Kommunikationsmanagement (MSC)
- Rechnungswesen und Finanzen (MAccFin)
Volkswirtschaftslehre (VWL, Economics)
- Volkswirtschaftslehre (MEcon)
- Quantitative Economics and Finance (MiQE/F) (komplett in englischer Sprache)
Staatswissenschaften
- International Affairs and Governance (MIA) (komplett in Englisch oder in Englisch/Deutsch)
Rechtswissenschaft
- Rechtswissenschaft (MLS)
- Rechtswissenschaft mit Wirtschaftswissenschaften (MLE)
Dieses Angebot wird durch diverse Weiterbildungs- und MBA-Programme ergänzt, die von der Executive School der HSG angeboten werden:
- Full-Time MBA (MBA-HSG)
- Part-Time MBA
- Executive MBA HSG (EMBA-HSG)
- Omnium Global Executive MBA HSG (GEMBA-HSG)
- Weitere spezialisierte Masterprogramme
Darüber hinaus hat die HSG Promotionsrecht und bietet verschiedene Doktorats- und Ph.D.-Programme an.
Seit 1996 bietet das Institut für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht ein berufsbegleitendes, 18-monatiges Masterstudium mit dem Schwerpunkt Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht. Die neun Studienmodule des Executive Master of European and International Business Law finden in Europa, den USA und China statt.
Ausländische Studienbewerber werden in einem Selektionsverfahren von der Universität ausgewählt. Die Zahl der ausländischen Studierenden ist auf 25 Prozent beschränkt. Die zur Verfügung stehenden Plätze werden jedes Jahr vollständig aufgebraucht, wobei weit mehr Studierende aus dem Ausland in St. Gallen studieren wollen, als Plätze vorhanden sind. Die Aufnahmequote bewegt sich in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent.
Forschung
Die Universität St. Gallen ist besonders für ihre Beiträge zur systemorientierten Managementlehre bekannt. Zentrales Ergebnis dieser Forschungsarbeit ist das St. Galler Management-Modell, das von Hans Ulrich ersonnen und 2002 von Johannes Rüegg-Stürm an die neuesten Erkenntnisse angepasst wurde.
Absolventen (Auswahl)
- Ann-Kristin Achleitner, Lehrstuhl für Entrepreneurial Finance, Technische Universität München
- Paul Achleitner, Mitglied des Vorstandes, Allianz SE; ehemals Chairman, Goldman Sachs Deutschland
- Josef Ackermann, CEO, Deutsche Bank AG
- Martin Blessing, Vorstandsvorsitzender Commerzbank
- Roger de Weck, Generaldirektor der SRG SSR
- Lars Feld, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland
- Karl-Erivan Haub, Geschäftsführer, Unternehmensgruppe Tengelmann
- Christoph Heusgen, Außen- und Sicherheitspolitischer Berater der deutschen Bundeskanzlerin
- Otto Ineichen, Schweizer Politiker und Unternehmer Otto’s
- René C. Jäggi, ehemals CEO, Adidas und Vorstandsvorsitzender, 1. FC Kaiserslautern
- Walter Kielholz, Präsident des Verwaltungsrats der Swiss Re, ehemaliger VR-Präsident der Credit Suisse
- Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein
- Hans-Rudolf Merz, Altbundesrat
- Patrik Müller, Journalist und Chefredaktor Der Sonntag
- Lorenz Erzherzog von Österreich-Este, Prinz von Belgien
- Hugo Quaderer, Politiker und Regierungsrat des Fürstentums Liechtenstein
- Peer Schatz, CEO, Qiagen
- Roger Schawinski, Medienpionier und ehemaliger Geschäftsführer Sat.1
- Ulf Schneider, CEO, Fresenius SE & Co. KGaA
- Peter Spuhler, CEO, Stadler Rail AG
- Klaus Tschütscher, Politiker und Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein
- Peter Wuffli, ehemals CEO, UBS AG
Professoren (Auswahl, alphabetisch)
- Manuel Ammann (Banking & Finance)
- Carl Baudenbacher (Wirtschaftsrecht)
- Thomas Bieger (Rektor, Tourismus & Verkehr)
- Hans Christoph Binswanger (emeritiert)
- James W. Davis (Politikwissenschaften)
- Rolf Dubs (em., ehem. Rektor, Wirtschaftspädagogik)
- Thomas Dyllick-Brenzinger
- Bernhard Ehrenzeller (Rechtswissenschaft)
- Simon Evenett (Volkswirtschaftslehre)
- Urs Fueglistaller
- Bruno Gehrig (Betriebswirtschaftslehre)
- Peter Glotz (verstorben 2005)
- Peter Gomez (ehem. Rektor)
- Peter Gross (em., Soziologie)
- Alfred Gutersohn (verstorben 2003)
- Dieter Herbst (Kommunikationsmanagement)
- Franz Jaeger (Volkswirtschaftslehre, emeritiert)
- Reinhard Jung (Wirtschaftsinformatik)
- Gebhard Kirchgässner (Volkswirtschaftslehre)
- Roland Kley (Politikwissenschaften)
- Juliane Kokott (Titularprofessorin und ehem. Lehrstuhlinhaberin für Europarecht; Generalanwältin am EuGH)
- Miriam Meckel (Kommunikationsmanagement)
- Peter Nobel (Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht)
- Hubert Österle (Wirtschaftsinformatik)
- Hans Jobst Pleitner (emeritiert)
- Kuno Schedler (Public Management)
- Ota Šik (verstorben 2004)
- Hans Ulrich (verstorben 1997)
- Peter Ulrich (Wirtschaftsethik)
- Frederic Vester (verstorben 2003)
Bibliothek
Auf dem Campus der Universität befindet sich auch die Bibliothek. Sie existiert seit der Gründung der "Handelsakademie" im Jahr 1898. 1911 zog die neu Handels-Hochschule genannte Institution und mit ihr die Bücher vom Westflügel der Kantonsschule in die eigenen Räume an der Notkerstrasse. 1963 erhielt die Bibliothek neue Räumlichkeiten in den beiden oberen Stockwerken des neuen Gebäudes (aktuell: Gebäude 01) auf dem Rosenberg. Im Mai 1989 wurde das Bibliotheksgebäude (aktuell: Gebäude 09) nebenan bezogen, in dem die Hauptbibliothek bis heute untergebracht ist.
Studentenschaft und Vereine
Die Studentenschaft der HSG (SHSG) ist die Interessenvertretung sowohl für die Studenten als auch für die Vereine. Sie bietet diesen zahlreiche Dienstleistungen an und stellt auf ihrer Website zahlreiche Informationen für diese bereit. Ausserdem tritt die SHSG durch Aktionen wie Unterstützung von Austauschstudenten in Erscheinung.
Es gibt über 80 Vereine an der Universität St. Gallen. Bekannt ist vor allem das International Students’ Committee, ein von der Universität unabhängiger Verein, der aus circa 25 Studenten der HSG besteht und alljährlich das St. Gallen Symposium organisiert. Das St. Gallen Symposium führt seit 1970 internationale Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit Studierenden aus aller Welt in St. Gallen zusammen. Ebenfalls bekannt ist AIESEC St. Gallen: Er wurde 1951 gegründet, bietet ein internationales Praktikumsprogramm an und organisiert zahlreiche Konferenzen. Einer der grössten Vereine ist mit über 600 Mitgliedern DocNet, der Doktorandenverein an der Universität St. Gallen, welcher auch das jährliche DocNet Management Symposium organisiert. Die restlichen Vereine sind vor allem Sportvereine, Kulturvereine, Vereinigungen von Studierenden anderer Länder oder Kantone, Fachspezifische Vereine im Bereich der an der HSG gelehrten Fächer und auch Studentenverbindungen.
Rankings
- Master in Management:
- Platz 1 (2011) weltweit mit dem Master in Strategy and International Management (SIM-HSG)
- Platz 2 (2011) weltweit mit CEMS MIM-Programm
- Executive Education: Platz 15 der besten Business Schools in Europa
- EMBA-Ranking: Platz 20 der besten Business Schools in Europa
- Top European Business School: Platz 16 der besten Business Schools in Europa
Handelsblatt, BWL- Ranking 2009[6]
- Betriebswirtschaftslehre Top Fakultäten: Platz 2 gemessen an der Forschungsleistung
Handelsblatt, VWL-Ranking 2011[7]
- Die Top-Fakultäten für VWL: Platz 9 der forschungsstärksten Fakultäten im deutschsprachigen Raum
Publikationen
Offizielle Publikationen der Universität
- Jahresbericht
- Vorlesungsverzeichnis
- HSG Blatt
- HSG Student Guides
Wissenschaftliche Publikationen
- Aussenwirtschaft
- Marketing Review St. Gallen
Publikationen von Initiativen und Studentenschaft
- Prisma, Studentenzeitung
- Esprit St. Gallen Business Review
- Marketing Review St. Gallen
Publikationen des Ehemaligenvereins HSG Alumni
- Alma, Das Magazin der Ehemaligen der Universität St. Gallen
- HSG Alumni Who’s Who
Literatur
- Gabriele Boller: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 651/652: Die Universität St. Gallen HSG, Bern 1998, ISBN 3-85782-651-7
Weblinks
Commons: Universität St. Gallen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Universität St. Gallen
- Karl Heinz Burmeister: Universität St. Gallen im Historischen Lexikon der Schweiz
- HSG im Portrait - Zahlen und Fakten (PDF-Datei; 375 kB)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.unisg.ch/de/UeberUns/PortraetUndStruktur/Geschichte/ChronologieBis1975.aspx
- ↑ http://www.unisg.ch/de/UeberUns/PortraetUndStruktur/GrusswortDesRektors.aspx
- ↑ http://www.unisg.ch/de/NewsConfig/HsgNews/2010/Dezember/Studierendenzahlen-23Dezember2010.aspx
- ↑ http://www.unisg.ch/en/UeberUns/PortraetUndStruktur/RankingsUndAkkreditierungen/Rankingresultate.aspx
- ↑ http://rankings.ft.com/businessschoolrankings/universitat-st-gallen/masters-in-management#masters-in-management
- ↑ http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/bwl-ranking/
- ↑ handelsblatt.com
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