Johannes Musäus

Johannes Musäus

Johannes Musaeus (* 7. Februar 1613 in Langewiesen bei Ilmenau; † 4. Mai 1681 in Jena) war ein deutscher evangelischer Theologe.

Nach dem Besuch der Lateinschule in Arnstadt studierte er ab 1633 an der artistischen Fakultät Erfurt und in Jena bei Damiel Stahl. Nachdem er 1635 Magister der Philosophie geworden war, studierte er Theologie und wurde 1643 Professor für Geschichte und Poesie. 1646 promovierte er in Theologie und wechselte zur theologischen Fakultät über.

Musaeus nahm Position gegen die katholischen Kontroverstheologen V. Erbermann, J. Kedde und J. Masenius und gegen die Sozinianer, zu denen u. a. Ernst Soner gehörte, ein. Die Anfang der 1670er-Jahre auftretende Gemeinschaft Gewissener von Matthias Knutzen in Jena schätzte er als radikale Spiritualisten ein; gegen Herbert von Cherbury vertrat er eine andere Auffassung dessen, „was zum Heil ausreiche“. Er war Begründer einer Jenenser Richtung des orthodoxen Luthertums.

Die Eklektik, die zum Beispiel von Johann Franz Budde (1667−1729) vertreten wurde, war Dank des Einflusses von Musaeus bis ins frühe 18. Jahrhundert ein Thema in Jena.

Er war der Bruder von Peter Musaeus.

Werke

  • Disquisitio philologica de stylo Novi Testamenti, 1641, Jena
  • De usu principiorum rationis et philosophiae in controversiis theologicis libri III, 1644, Jena
  • Disputatio de aeterno dei decreto an absolutum sit, 1646, Jena
  • Verteidigung des unbeweglichen Grundes, dessen der Augsburgischen Confession verwandte Lehrer zum Beweis ihrer Kirchen sich gebrauchen, 1654, Jena
  • Tractatus theologicus de conversione hominis peccatoris ad Deum, 1661, Jena
  • Biblia Lutheri auspiciis Ernesti Ducis … glossis ac interpretationibus illustrata, a Viti Erbermanni iterata maledicentia vindicata, 1663, Jena

Literatur

  • Carl Stange: Zur Theologie des Musäus, 1897
  • Otto Ritschl: Dogmengeschichte des Protestantismus IV, 1927
  • Hans Leube: Kalvinismus und Luthertum I, 1928, 347 ff.

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