- Johannes Overbeck
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Johannes Adolph Overbeck (* 27. März 1826 in Antwerpen; † 8. November 1895 in Leipzig) war ein deutscher Klassischer Archäologe.
Inhaltsverzeichnis
Familiärer Hintergrund
Overbecks Großvater war der Lübecker Bürgermeister und Dichter Christian Adolph Overbeck (1755-1821). Overbeck war verheiratet mit Caroline Louise Augusta Goldfuss, Tochter des Professors der Zoologie Georg August Goldfuß (1782-1848). Seine Tochter Cäcilie Lotte Eleonore Overbeck heiratete den Anthropologen und Ethnologen Emil Ludwig Schmidt (1837-1906). Overbecks Onkel war der Maler Friedrich Overbeck (1789-1869).
Werdegang
1845 begann Overbeck sein Studium an der Universität Bonn, das er 1848 mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. 1850 erfolgte seine Habilitation in Bonn. Seit 1853 war Overbeck als ausserordentliche Professor (seit 1859 als ordentliche Professor) der Archäologie und Vorstand der archäologischen Sammlung an der Universität Leipzig tätig. Sein Ziel war die „Herstellung einer möglichst vollständigen Reihenfolge kunstgeschichtlich charakteristischer, namentlich aber datierbarer Monumente“ in Abgüssen. Er baute binnen weniger Jahrzehnte ein repräsentatives, am Ende des Jahrhunderts auf rund achthundertfünfzig Inventarnummern angewachsenes Abgussmuseum auf, das über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung genoss. Overbeck ist der Hauptvertreter der kunstmythologischen Schule der Archäologie. Sein Nachfolger wurde in Leipzig 1896 Franz Studniczka.
Eines seiner Hauptwerke zu Pompeji vermochte Overbeck zu verfassen, ohne dass er vor oder während der Ausarbeitung dort gewesen war. Overbeck wertete jedoch in dem Maße die archäologische Literatur aus, dass sein Werk zu Pompeji noch immer einer der wesentlichen Führer ist. Er selbst war später nach dem Erscheinen einer späteren Auflage allem Anschein nach dort gewesen – wohl eher im Interesse der Überprüfung der durch ihn gemachten Angaben. Das betrifft besonders Fragen der Topographie.
Als Vertreter der Leipziger Universität war er 1877/78 Abgeordneter der I. Kammer des Sächsischen Landtags.[1] Overbeck war Mitglied der Königlich Sächsischen Gesellschaft für Wissenschaften in Leipzig. Außerdem war er Wegbereiter des Leipziger Hochschulsports.
Hauptwerke
- Pompeji, Leipzig 1855
- Geschichte der Griechischen Plastik, 2 Bände, Leipzig 1857-58
- Die archäologische Sammlung der Universität Leipzig, Leipzig 1859 [1]
- Die antiken Schriftquellen zur Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen, Leipzig 1868 [2]
- Griechische Kunstmythologie, 3 Bände, Leipzig 1871-89
- Atlas, Leipzig 1872-87
Literatur
- Hermann Thiersch: Johannes Overbeck. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 55, Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 852–854.
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Johannes Overbeck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Übersicht der Lehrveranstaltungen von Johannes Overbeck an der Universität Leipzig (Wintersemester 1853 bis Wintersemester 1895)
- Johannes Overbeck im Professorenkatalog der Universität Leipzig
- Institut für Klassische Archäologie der Universität Leipzig
- Die Abguss-Sammlung der Universität Leipzig
- DFG-Projekt "Der Neue Overbeck"
- archive.org
Einzelnachweise
- ↑ Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Sächsischer Landtag 2001, S. 47
Kategorien:- Klassischer Archäologe
- Pompejiforscher
- Rektor (Universität Leipzig)
- Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts
- Mitglied der ersten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Sachsen
- Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1826
- Gestorben 1895
- Mann
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