Johannes Rings (Politiker)

Johannes Rings (Politiker)

Johannes Rings, geboren als Johann Baptist Rings, (* 2. Juni 1856 in Bad Honnef; † 13. Juni 1950 in Köln) war ein deutscher Lokalpolitiker im Raum Köln sowie Journalist beim Kölner Local-Anzeiger.

Inhaltsverzeichnis

Wirken als Journalist

Nach seiner Schulzeit arbeitete Rings beim Verlag J. P. Bachem in Köln zunächst ein Jahr als "Vorleser auf der Korrektur", sodann absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer. Später arbeitete er als Faktor in der Zeitungssetzerei und wurde Leiter sämtlicher Setzereien des Hauses Bachem. Im Verlag J. P. Bachem wurden die Kölnische Volkszeitung und der Kölner Local-Anzeiger (später Rheinische Volkswacht) gedruckt. Rings arbeitete sich hoch bis zum Chefredakteur des Localanzeigers. Diese Stellung erhielt er mit 71 Jahren und übte sie von 1927 bis 1933 aus.[1] [2]

Wirken als Politiker

Von 1900 bis zu Machtergreifung 1933 gehörte Rings dem Kölner Stadtrat als einflussreiches Mitglied der Zentrumspartei an und war lange Jahre bis 1933 deren Fraktions- und Parteivorsitzender. Von 1912 bis 1918 war er gleichzeitig Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages. Er verhinderte in Köln eine Klerikalisierung der Zentrumspartei, im Gegensatz zur reichsweiten Entwicklung in der Weimarer Republik. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 war er kurzfristig in Haft.[3]

Er war in seiner Eigenschaft als Personaldezernent der Zentrumspartei maßgeblich an der Kandidatur Konrad Adenauers zum Beigeordneten im Kölner Rat beteiligt.[4] In vielen Angelegenheiten war er später Berater Adenauers während dessen Zeit als Kölner Oberbürgermeister 1917–1933. Die Stadt Köln erhält sein Gedenken in einem Straßennamen des Stadtteils Köln-Longerich.

Literatur

  • Charles Williams: Adenauer: The Father of the New Germany. Little, Brown & Cie., London 2000, ISBN 0316852988, S. 180
  • Hans-Peter Schwarz: Konrad Adenauer: From the German Empire to the Federal Republic, 1876–1952. 1966, S. 108
  • Hugo Stehkämper (Hrsg.): Konrad Adenauer, Oberbürgermeister von Köln. Rheinland-Verlag, ISBN 3-7927-0248-7, S. 216

Quellen

  1. Rheinische Zeitung (Blick auf Köln): Johannes Rings gestorben. Ausgabe 16. Juni 1956, Nr. 135
  2. Kölner Lokalanzeiger: Johannes Rings †. Juni 1956, Nr. 136
  3. Ulrich Soenius, Wilhelm Jürgen: Kölner-Personen-Lexikon. Greven Verlag, Köln 2007, S.450, ISBN 978-3-7743-0400-0
  4. Tobias Müller: Der Einfluss der Milieus auf den politischen und sozialen Aufstieg Konrad Adenauers bis zum Oberbürgermeister der Stadt Köln. GRIN Verlag für akademische Texte, München 2008, ISBN 978-3-638-90911-2, S. 14

sowie

Familienarchiv Caspers/Rings

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