- Johanneswein
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Die Segnung von Johanneswein ist ein Brauch der katholischen Kirche.
„Am Fest des Apostels und Evangelisten Johannes (27. Dezember) pflegt man vor dem Gottesdienst den Wein zu weihen, den der Priester nach der Messe auf der Epistelseite den Gläubigen in einem Kelch zum Trinken reicht“, so wurde es bereits im Jahre 1678 berichtet.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Dieser uralte Brauch, der auch Johannessegen oder Johannesminne genannt wird, ist in ganz Deutschland verbreitet. In den Dörfern des Rheinlandes war er bis in die 1920er Jahre üblich. Eine Handpostille aus dem Jahre 1906 sagt dazu: „Warum wird an diesem Fest Wein gesegnet und den Gläubigen zum Trinken angeboten?
Dies geschieht
- damit alle, die von dem gesegneten Wein trinken, vor allen giftigen Krankheiten und Seuchen bewahrt bleiben und die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele erhalten mögen und
- damit wir durch die Fürbitte des hl. Johannes, der einen vergifteten Trunk aus Liebe zu Gott und den Nächsten, nämlich einen Götzendiener zu bekehren, genommen hat, mit der Liebe Gottes und des Nächsten mit heiliger Freude erfüllt werden mögen.
Deswegen kann der Priester bei Darreichung des Johannesweines die Worte sprechen: ‚Trinke die Liebe des hl. Johannes im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes, Amen.‘“
In Frauwüllesheim war es üblich, dass dort am 27. Dezember viele Leute eine oder zwei Flaschen Wein mit in die Pfarrkirche brachten und segnen ließen. Der gesegnete Wein wurde bei Schwächeanfällen und Krankheiten als Medizin eingenommen. Für die Kinder war der Johannessegen ein besonderes Ereignis. Sie durften an diesem Tag das einzige Mal im Jahr einen Schluck Rotwein zu sich nehmen.[1]
Brauch in Nörvenich
1668 hat der Nörvenicher Pastor Conradus Flocken eine silberne Trinkschale bei einem Kölner Goldschmied anfertigen lassen, „zur größeren Bequemlichkeit der daraus den geweihten Wein Trinkenden ….“ Diese kostbare Schale wird heute in Nörvenich bei der Austeilung der Kommunion benutzt.
Literatur
- Theodor Häußler: Weinbau in Altbayern: Der Baierwein einst und heute. 2008, S. 306–307.
Weblinks
Einzelnachweise
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