- John Muir
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John Muir (sprich: Mjuhr, [ˈmyu̇r]) (* 21. April 1838 in Dunbar, Schottland; † 24. Dezember 1914 in Los Angeles, Kalifornien), war ein schottisch-amerikanischer Universalgelehrter. Er betätigte sich als Naturwissenschaftler, Entdecker, Schriftsteller, Erfinder, Ingenieur und Geologe. John Muir entwickelte sich im Laufe seines Lebens vom Naturforscher mehr und mehr zum Naturschützer und nahm dabei viele der Ideen der heutigen Öko- und Tierrechtsbewegung vorweg. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „J.Muir“.
Muir war eine der berühmtesten Persönlichkeiten Nordamerikas und ein einflussreicher Wissenschaftler. In den USA wurde er „Vater unserer Nationalparks“, „Wildnisprophet“ und „Bürger des Universums“ genannt. Als Wildnisforscher war er bekannt für seine Expeditionen und wissenschaftlichen Beschreibungen der Sierra Nevada (Kalifornien) und der Gletscher Alaskas. Er lud Präsident Theodore Roosevelt ein, der Muirs Bücher gelesen hatte. Roosevelt besuchte Muir 1903 in Yosemite und ging mit ihm auf eine mehrtägige Camping-Tour, dabei erklärte Muir Roosevelt die Bedeutung des Natur- und Landschaftsschutzes und dass Yosemite als damaliger State Park Kaliforniens nur ungenügend geschützt sei. Auf betreiben Roosevelts wurde Yosemite 1906 wieder auf die Bundesregierung übertragen und als Nationalpark ausgewiesen.
1871 verwendete er den Begriff interpretation für die Übersetzung der Sprache der Natur. Das Konzept der Natur- und Kulturinterpretation, das der Informations- und Bildungsarbeit aller Nationalparks in den USA zugrunde liegt, erinnert heute noch daran.
1892 gründete John Muir mit anderen Mitstreitern den Sierra Club, eine der ersten Naturschutzorganisationen im modernen Sinne und heute eine der größten und einflussreichsten Umweltorganisationen Nordamerikas. Dort war er der erste Präsident und behielt das Amt auch bis zu seinem Tod 1914.
Muir setzte sich sehr für die Erhaltung der natürlichen Fähigkeiten von Tieren ein und war ein großer Gegner der Domestizierung. Er hielt domestizierte Tiere für seelenlos und nur halb lebendig.
Ehrungen
Nach John Muir sind benannt:
- Zwei Fernwanderwege, der John Muir Trail in der kalifornischen Sierra Nevada und ein gleichnamiger Weg im US-Bundesstaat Tennessee
- das Muir Woods National Monument nördlich von San Francisco
- die John Muir Wilderness, ein Wilderness Area (Wildnisschutzgebiet) in der Sierra Nevada
- der Muir-Gletscher in Alaska
- Camp Muir und das Muir Snowfield auf dem Vulkan Mt. Rainier
- sein Wohnhaus in Martinez, Kalifornien ist als John Muir National Historic Site ausgewiesen und ein Museum zu Leben und Werk
- Mehrere Schulen und Hochschulen, darunter das John Muir College innerhalb der University of California, San Diego
- ein Naturschutzgebiet mit dem Namen John Muir Country Park in seinem Geburtsort Dunbar, in Schottland
- ein Asteroid mit der Kennung 128523 Johnmuir
- die gemeinnützige Stiftung John Muir Trust zum Schutz wilder Landschaften in Schottland
Die U.S. Post würdigte mit einer Briefmarke im Jahr 1964 John Muir anlässlich seines 50. Todestages.
John Muir wurde darüber hinaus ausgewählt, Kalifornien auf dem 2005 herausgegebenen State Quarter zu repräsentieren.
Der Bundesstaat Kalifornien feiert zudem seit 1989 jährlich am 21. April den John Muir Day Gedenktag, an welchem besonders an kalifornischen Schulen dem Werk Muirs gedacht wird.[1][2]
Einzelnachweise
- ↑ The Californian trinity, The Economist, 8. Juli 2010
- ↑ Assembly Bill 476 (1989) Establishes John Muir Day, The Sierra Club, 25. September 1989
Weblinks
Commons: John Muir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für John Muir beim IPNI
- Biographie – Ausführliche (auch: deutschsprachige) Unterlagen zu John Muir
- sierraclub.org – offizielle Homepage des Sierra Clubs
- Bildergalerie zu John Muirs Leben in der Holt-Atherton Special Collection der Bibliothek der University of the Pacific
- Literatur von und über John Muir im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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