- John Seymour
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John Seymour (* 12. Juni 1914 in London; † 14. September 2004 in County Wexford, Irland) war ein britischer Farmer und Autor. Durch seine Bücher und Kurse gilt er als Pionier einer modernen Selbstversorgung.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Werdegang
John Seymour wurde am 12. Juni 1914 in England geboren und verbrachte dort seine Kindheit. Er machte einige Schulwechsel durch und kam schließlich in der Schweiz auf ein Internat. Später begann er auf dem College Agrarwissenschaft zu studieren. Doch er erkannte bald, dass er direkt in der Natur arbeiten wollte, und so zog er nach der Arbeit auf verschiedenen Bauernhöfen mit 20 Jahren nach Afrika, um dort als Farmer zu arbeiten und zu reisen. Unter anderem arbeitete er auch in einer Kupfermine und als Tierarzt im Busch. Im Zweiten Weltkrieg diente er in Nordafrika und Asien.
Nach Kriegsende kehrte John Seymour zunächst nach England zurück. Nach einem Reportage-Auftrag für die BBC in Indien ging er wieder nach Afrika. Nach der Geburt seines zweiten Kindes zog er mit seiner Familie 1957 in eine alte abgelegene Farm und begann, ausschließlich von ihren eigenen Erzeugnissen zu leben. Nach einigen Jahren zogen die Seymours nach Wales auf die Farm Fachongle Isaf. Dort schrieb John Seymour seine Bücher, die vor allem in den 70er Jahren sehr erfolgreich waren. 1981 wurde der Hof dem Ehepaar zu groß, sie überließen ihn ihren Kindern und zogen nach Irland, wo er weitere Bücher schrieb. Bis heute werden dort auch die Selbstversorgerkurse angeboten. Seine Bücher wurden in mehreren Sprachen übersetzt und erfahren wiederholt Neuauflagen.
Der Selbstversorger
In den 1970er Jahren erlangte er durch seine Bücher Das große Buch vom Leben auf dem Lande und Selbstversorgung aus dem Garten große Bekanntheit. Das von ihm propagierte Ideal eines nachhaltigen Lebens sprach vor allem eine zivilisationsmüde Leserschaft in den Industriestaaten an.
In seinen Büchern beschrieb John Seymour in für Laien verständlicher Form, wie man sowohl ein kleines Grundstück oder einen großen Hof so betreibt, dass ein möglichst geschlossener und gesunder natürlicher Kreislauf entsteht. Er vertrat in seinen Büchern Standpunkte der Wiederverwertung und Nachhaltigkeit als Lebensweise mit Verzicht auf Monokulturen oder Überproduktionen einzelner Lebensmittel. Seymour befürwortete Tauschkultur und Kooperation innerhalb der Nachbarschaft für ein stabiles System im Einklang mit der Natur.
Dieses Thema beherrscht seinen fiktiven Roman Die Lerchen singen so schön. Das Vereinigte Königreich ist durch Generalstreik gelähmt. Im folgenden Winter bricht jede Infrastruktur zusammen. Reste von Militär und Agrarindustrie versuchen sich durchzusetzen und versagen, die örtliche Gesellschaft fördert gebildete Handwerker-Landwirte, deren bewaffnete Mehrheit keine Diktatur zulässt. Weil in einigen Kapiteln die Protagonisten Suffolk-Dialekt sprechen wurde der Roman als für britische Leser unverständlich nicht im Original veröffentlicht. Die Übersetzung durch Irene Holicki soll problematisch gewesen sein.
Werke
- Fern vom Garten Eden - Die Geschichte des Bodens. Kultivierung Zerstörung Rettung, zus. mit Herbert Girardet, 1985, ISBN 3-8105-1810-7
- Vergessene Haushaltstechniken. 2. Auflage. Stuttgart: Urania, 1999. ISBN 3-332-01058-1
- Vergessene Künste. Sonderausgabe. Bilder vom alten Handwerk. 5. Auflage. Stuttgart: Urania, 2001. ISBN 3-332-00707-6
- Das große Buch vom Leben auf dem Lande ISBN 3-332-01060-3
- Das neue Buch vom Leben auf dem Lande. Urania Verlag, Januar 2004, vollst. überarb. u. erw. A ISBN 3-332-01474-9
- Selbstversorgung aus dem Garten ISBN 3-332-01059-X
- Die Lerchen singen so schön ISBN 3-453-30813-1
- Friedliches Land - Grünes Leben (Ravenburger Freizeit-Taschenbücher, Band 76), Ravensburg: Otto Maier 1980, ISBN 3-473-43076-5
Weblinks
- Literatur von und über John Seymour im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachruf im Guardian, 21. September 2004 (engl.)
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