Johnny Preston

Johnny Preston
Mercury71474.2.jpg

Johnny Preston (* 18. August 1939[1] in Port Arthur, Texas; † 4. März 2011 in Beaumont (Texas); bürgerlich John Preston Courville) war ein US-amerikanischer Rock-’n’-Roll- und Rockabilly-Sänger, der vor allem mit seinem Nummer-eins-Hit Running Bear bekannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Sänger-Laufbahn

Prestons Vorfahren waren Deutsche und Angehörige der frankofonen Bevölkerungsgruppe Cajun aus Louisiana. Schon mit seinem High-School-Chor trat er bei Wettbewerben in ganz Texas auf. Auf dem Lamar State College in Beaumont gründete er die Rhythm-and-Blues-Band The Shades, die sich im Süden von Texas einen Namen machte. Bei einem Konzert in Beaumont lernte er den Discjockey J. P. Richardson kennen, der als The Big Bopper bekannt wurde, und Musikproduzent Bill Hall kennen. Beide sorgten dafür, dass Preston zu Probeaufnahmen bei ihrer Plattenfirma Mercury Records eingeladen wurde. Nach einigen durch Prestons Lampenfieber fehlgeschlagenen Versuchen schrieb Richardson für Preston den Song Running Bear, eine Geschichte über den Indianer Running Bear und das Indianermädchen Little White Dove, deren Liebe kein Happy End beschieden ist. Nach der Aufnahme des Songs im Herbst 1958 in den Gold Star Studios in Houston erhielt Preston einen Plattenvertrag bei Mercury Records, die Running Bear am 6. Juli 1959 veröffentlichten. Richardson erlebte die Veröffentlichung seines Songs nicht mehr, denn er war bereits am 3. Februar 1959 bei einem Flugzeugabsturz gestorben. Nach zwei Anläufen etablierte sich Running Bear ab November 1959 in den Billboard Hot 100 und war dort im Januar und Februar 1960 die Nummer eins. Auch in Großbritannien wurde der Titel erfolgreich und eroberte am 11. März 1960 für zwei Wochen ebenfalls die Spitze der Hitparaden. Weltweit wurde Running Bear mit Johnny Preston zu einem Millionenerfolg.

Inzwischen hatte sich Preston von seiner Band The Shades getrennt, und Mercury veröffentlichte im Januar 1960 unter dem Titel Running Bear Prestons erste Langspielplatte (Kat.-Nr. 20592). Am 29. Februar 1960 wurde seine zweite Single veröffentlicht, die wie alle folgenden Mercury-Aufnahmen in Nashville produziert wurde. Cradle of Love, geschrieben von Jack Fautheree und Wayne Gray, wurde ebenfalls ein Top-10-Hit in den USA und in Großbritannien. Der Erfolg seiner Platten brachte Preston noch 1960 die erste Tournee – gemeinsam mit Conway Twitty und Freddy Cannon – durch Großbritannien ein. Einige kleinere Hits folgten in diesem und dem nächsten Jahr, darunter Coverversionen von Shirley & Lees Feel So Good als Feel So Fine und Little Willie Johns Leave My Kitten Alone. Doch schon nach gut einem Jahr war Prestons Hitparadenpräsenz beendet.

Im Oktober 1962 brachte er mit Let The Big Boss Man / Day After Forever seine letzte Single bei Mercury heraus. Nachdem auch ihr kein Erfolg beschieden war, wechselte er 1963 zur Plattenfirma Imperial, wo es jedoch nur zu einer ebenfalls erfolglosen Plattenveröffentlichung kam. Auch der erneute Wechsel zum kleinen Plattenlabel Hall-Way brachte keine Rückkehr in die Hitlisten. Auch seine mehrfachen Versuche, den Gesangsstil zu wechseln, blieben erfolglos. Preston konnte dennoch weiter von seinen früheren Erfolgen zehren und veranstaltete zahlreiche Tourneen. Er gastierte in Dick Clarks American Bandstand Theater, und zwischen 1998 und 2005 trat er mehrfach in Großbritannien auf und ging noch 2006 auf eine Australien-Tournee.

Im Dezember 2010 unterzog Preston sich einer Herz-Bypassoperation, von der er sich nicht erholte. An den Folgen des Eingriffs starb er 71-jährig am 4. März 2011 im Beaumonter Baptist Hospital in Texas. Als einer der Pioniere des Rockabilly wurde Preston in die Rockabilly Hall of Fame aufgenommen.

US-Diskografie (45-rpm-Singles)

Titel Kat.Nr. veröffentlicht
Mercury
Running Bear / My Heart Knows 71474 6. Juli 1959
Cradle Of Love / City Of Tears 71598 29. Februar 1960
Feel So Fine / I'm Starting To Go Steady 71651 6. Juni 1960
Up In The Air / Charming Billy 71691 3. Oktober 1960
I Want A Rock And Roll Guitar / New Baby For Christmas 71728 21. November 1960
Leave My Kitten Alone / Token Of Love 71761 9. Januar 1961
Willy Walk / I Feel Good 71803 17. April 1961
She Once Belonged To Me / Let Them Talk 71865 28. August 1961
Kissin' Tree / Free Me 71908 4. Dezember 1961
Let's Leave It That Way / Broken Hearts Anonymous 71951 21. April 1962
Let The Big Boss Man / Day After Forever 72049 20. Oktober 1962
Imperial
This Little Bitty Tear / The Day The World Stood Still 5924 23. Februar 1963
Hall-Way
All Around The World / Just Plain Hurt 1201 2. Mai 1964
Willie And The Hand Jive / I've Got My Eyes On You 1204 9/1964
Running Bear '65 / Dedicated To The One I Love 1927 1965

Literatur

  • Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits, Billboard Publications New York 1988, S. 64, ISBN 0-8230-7545-1
  • Frank Laufenberg: Rock- und Poplexikon Bd. 2, Econ Taschenbuch Verlag, Düsseldorf 1998, S. 1192, ISBN 3-612-26206-8
  • Günter Ehnert: British Chart Singles 1950-1965, Taurus Press Hamburg 1995, S. 141, ISBN 3-922542-32-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. nach anderen Quellen, z. B. rcs-discography.com 1930
  2. US-Chartpositionen lt. Joel Whitburn: Top Pop Singles 1955-1993. Monomonee Falls, Wisconsin: Record Research Inc., 1994, S. 476; UK-Chartpositionen lt. David Roberts (Hrsg.): Guinness World Records – British Hit Singles and Albums, 19th ed., 2006, ISBN 1904994105; D-Chartpostion für Running Bear lt. Günter Ehnert: Hit Bilanz. Deutsche Chart Singles 1956–1980. Hamburg: Taurus Press, S. 163

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johnny Preston — (born John Preston Courville, August 18 1939, Port Arthur, Texas) is an American singer.Of Cajun ancestry, Preston sang in high school choral contests throughout the state of Texas. He formed a rock and roll band called The Shades , before… …   Wikipedia

  • Preston (Familienname) — Preston ist ein Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Johnny Echols — est né le 21 février 1947 à Memphis, Tennessee. C est un chanteur, compositeur et guitariste américain. Il est connu pour avoir joué dans des groupes aux côtés de grands de la musique tels que Little Richard, Billy Preston et Jimi… …   Wikipédia en Français

  • Johnny Fullam — Pas d image ? Cliquez ici. Biographie Nom complet John Rowan Fullam …   Wikipédia en Français

  • Preston Jackson — (* als James Preston McDonald am 3. Januar 1902 in New Orleans); † 12. November 1983 in Blytheville, Arkansas) war ein US amerikanischer Jazz Posaunist des New Orleans Jazz und Chicago Jazz. Leben und Wirken Preston Jackson kam 1917 nach Chicago …   Deutsch Wikipedia

  • Johnny Fullam — (b. 22 March 1940 in Dublin) is an Irish ex soccer player during the 1960s and 1970s.Johnny began his career at Home Farm before signing for Preston North End in 1958. He scored 6 goals in 49 appearances at Deepdale.In 1961 he was asked to guest… …   Wikipedia

  • Johnny Chan — Chan bei der WSOP 2006 Spitzname(n) Orient(al) Express Wohnort Las Vegas World Series of Poker Bracelets …   Deutsch Wikipedia

  • Preston Maxwell — is a professional wrestler who has wrestled throughout the midwest. Notable opponents include; WWE Star Gangrel, former ECW Tag Team Champion Johnny Grunge, NWA Central States Champion Micheal Strider, Austin Storm, and Mason Hunter.tates… …   Wikipedia

  • Preston Foster — Dans First Lady (1937) Données clés Naissance …   Wikipédia en Français

  • Preston Lacy — est un acteur américain né le 14 août 1973 à Carthage, Missouri (États Unis), connu pour être membre de Jackass. Sommaire 1 Biographie 2 Filmographie 3 Récompenses et nominations …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”