Josef Auinger

Josef Auinger

Josef Auinger (* 1. Dezember 1897 in Gallspach, Ortsteil Enzendorf, Oberösterreich; † 11. Mai 1961 in Grieskirchen, Österreich) war ein österreichischer Kriminalbeamter und Nationalsozialist. Er arbeitete als SS-Obersturmbannführer im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) und führte SS-Sonderkommandos im nationalsozialistischen Vernichtungskrieg.

Leben

Josef Auinger studierte nach der Matura Rechtswissenschaft. 1923 nahm er seinen Dienst bei der Wiener Sicherheitswache auf und wurde Polizeijurist im Polizeikommisariat am Ottakring. 1934 trat er der seit 1933 in Österreich verbotenen NSDAP bei. In seiner Funktion als Sicherheitsreferent des Kommissariats hintertrieb er die Verfolgung der illegalen Aktivitäten der Nationalsozialisten, indem er Ermittlungen behinderte und Nationalsozialisten, gegen die ermittelt wurde, Informationen und Warnungen zukommen ließ. Dagegen lenkte er die Kriminalbeamten auf die verstärkte Strafverfolgung von Sozialdemokraten und Kommunisten. In sozialistischen Kreisen war er zudem als „Prügel-Kommissar" berüchtigt.[1]

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 machte Auinger Karriere bei der Gestapo. Bereits in der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 hatte er die Befehlsgewalt des Kommissariatsleiters ursupiert und ohne dienstlichen Auftrag die Verhaftung von „Kommunisten“, „Sozialdemokraten“ und anderen politischen Gegnern veranlasst.[2] Als SS-Sturmbannführer arbeitete er im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS. Vom Juli 1942 bis zum Oktober 1942 leitete er das SS-Sonderkommandos 7b bei der Einsatzgruppe B der Sicherheitspolizei und des SD im Bereich der deutschen Heeresgruppe B bzw. Heeresgruppe Mitte in Weißrussland.

1944 kam er als Obersturmbannführer zum SS-Einsatzkommando 7 nach Pécs in Ungarn. 1947 wurde er von den Westalliierten an die UdSSR ausgeliefert.1956 kehrte er aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Österreich zurück und wurde auf Grund der Spätheimkehreramnestie für seine Verbrechen in Österreich nicht mehr zur Rechenschaft gezogen.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Franz Weisz: Die NS-Machtübernahme in den Wiener Berzirkspolizeikommissariaten. In: Studien zur Wiener Geschichte 49 (1993), S. 195-212. Wolfgang Neugebauer: Repressionsapparat und -maßnahmen 1933-1938. In: Emmerich Tálos u. Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Austrofaschismus. Politik - Ökonomie - Kultur 1933-1938. 5. Aufl., Münster 2005, S. 312. Widerstand und Verfolgung in Wien 1933-1945. Eine Dokumentation. Bd. 1, 1934- 1938. Wien 1984, S. 282.
  2. Weisz: NS-Machtübernahme, S. 202.
  3. Rolf Steininger u. Ingrid Böhler (Hrsg.): Der Umgang mit dem Holocaust. Europa - USA - Israel. Wien 1994, S. 194f.

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