- Josef Stadler
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Josef Stadler (* 24. Januar 1843 in Slavonski Brod; † 8. Dezember 1918 in Sarajevo) war Erzbischof des römisch-katholischen Erzbistums Vrhbosna.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seine Eltern stammten aus Slavonski Brod. Als Josef Stadler elf Jahre alt wurde, starben seine Eltern kurz nacheinander. Als Waisenkinder kamen seine Geschwister und er zu verschiedenen Familien in der Stadt Slavonski Brod. Er besuchte die Schule in seiner Heimatstadt und setzte seine Schulbildung im erzbischöflichen Waisenhaus in Požega (Kroatien) und Zagreb fort. Dort besuchte er das Gymnasium. Er entschloss sich, römisch-katholischer Priester zu werden. Als Priesteramtskandidat des Erzbistums Zagreb erlangte er an der päpstlichen Fakultät Gregoriana den Doktortitel in Philosophie und Theologie. Im Jahre 1868 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Er kehrte nach Zagreb zurück und unterrichtete als Gymnasiallehrer im dortigen Priesterseminar. Danach war er an der zagreber katholisch-theologischen Fakultät als Professor tätig. Papst Leo XIII. ernannte ihn im Jahre 1881 zum ersten Erzbischof des Erzbistums Vrhbosna (Sarajevo). Er fühlte sich seiner pastoralen Aufgabe sehr verpflichtet. Er ließ in Sarajevo den Dom, das Priesterseminar mit der Kirche der hl. Kyrill und Methodius, sowie die Gebäude für das Domkapitel und das Ordinariat bauen. In der bosnisch-herzegowinischen Stadt Travnik ließ er ein Gymnasium samt Knabenseminar errichten. Er ließ auch in anderen Orten seines Bistums mehrere Kirchen und Frauenklöster errichten. Die Frauenkongregation der „Dienerinnen vom Kinde Jesus“ wurde von ihm gegründet. Auch für Obdachlose und alte, verlassene Menschen ließ er in Sarajevo ein Heim errichten. Für Waisenkinder in der Stadt wurden die Waisenhäuser „Betlehem“ und „Egipat“ gebaut. Die römisch-katholische Bevölkerung in Bosnien und Herzegowina und auch andere Menschen unterschiedlicher religiöser Bindung verehrten ihn als den „Vater der Armen“. Josip Stadler starb am Fest der „Unbefleckten Empfängnis Mariä“, im 75. Lebensjahr und wurde im Dom zu Sarajevo beigesetzt. Am 12. April 1997 betete Papst Johannes Paul II. an seinem Grab. Der Prozess für seine Seligsprechung wurde am 20. Juni 2002 in Sarajevo eingeleitet.
Literatur
- M. Bendedik: Stadler Josip (Joseph). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957–2005, S. 74 f. (Direktlinks auf S. 74, S. 75).
Siehe auch
Weblinks
Kategorien:- Römisch-katholischer Theologe (19. Jahrhundert)
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- Römisch-katholischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Römisch-katholische Kirche in Bosnien und Herzegowina
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