Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Cham

Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Cham
Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Cham
Schulform Gymnasium (naturwissenschaftlich-technologisch und sprachlich)
Gründung 1926
Ort Cham
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 13′ 29,6″ N, 12° 39′ 50,1″ O49.22488055555612.663911111111Koordinaten: 49° 13′ 29,6″ N, 12° 39′ 50,1″ O
Träger Landkreis Cham (Sachaufwand)
Schüler ca. 1280
Lehrer ca. 110
Leitung StD Hubert Balk
Website www.jvfg.de

Das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium (kurz: JvFG) ist eines von zwei Gymnasien in Cham. Namensgeber ist der Physiker Joseph von Fraunhofer. Die ca. 1.280 Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 12 werden von ca. 110 Lehrkräften unterrichtet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Joseph von Fraunhofer (1787–1826) – Der Namensgeber der Schule

Die Gründung der Schule erfolgte am 23. April 1923. Als Schulgebäude für die 187 Schüler, darunter 25 Schülerinnen, diente die ehemalige Präparandenschule. Im Juni 1926 erfolgte der Bau eines neuen Schulgebäudes etwas oberhalb der Stadt am nach Nikolaus von Luckner benannten Lucknerfeld, um die eklatante Raumnot zu beseitigen. Kurz vor dem Einzug im Schuljahr 1927/28 wurden 473 Schüler in neun verschiedenen Gebäuden unterrichtet. Die Erweiterung zu einem sechsklassigen Progymnasium, das heute einer humanistischen Realschule entspricht, wurde 1930 durchgeführt. 1937 erfolgte der Um- und Ausbau zu einem vollen Progymnasium und einer Oberrealschule für Jungen durch eine Verfügung des Unterrichtsministeriums. 1939 konnten schließlich die ersten Chamer Abiturienten verabschiedet werden.

1942 wurde die damalige Oberrealschule ein Deutsches Schulheim. Nach dem Krieg wurde das Gebäude als US-amerikanische Kaserne genutzt. Erst ab Oktober 1946 fand wieder Unterricht in der Schule statt, die ab nun „Oberrealschule mit Gymnasium Cham“ hieß und in der etwa 870 Schüler unterrichtet wurden. In den Jahren 1954 bis 1956 erfolgte für die mittlerweile über 1.100 Schüler eine erste Erweiterung des Gebäudes. Im Schuljahr 1967/68 war sie mit ungefähr 1.300 Schülern die zweitgrößte staatliche Schule Bayerns. Dies führte im Folgejahr zu einer Schulteilung. Es entstanden das neue Robert-Schuman-Gymnasium und das jetzige Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium. Ab 1970 wurde eine Dreifachturnhalle, eine Pausenhalle und ein Hausmeisterwohnhaus errichtet. Im Anschluss daran wurde der Altbau grundlegend saniert und deutlich erweitert. Dies fand im Jahr 1974 mit der Einweihung der neu errichteten Sternwarte seinen vorläufigen Abschluss. Um dem gestiegenen Schüleraufkommen gerecht zu werden, wird seit 1994 die Schule in mehreren Etappen erweitert und modernisiert. Nach dem Neubau eines Naturwissenschaftstrakts mit den Bereichen Physik, Chemie und Biologie und der folgenden Generalsanierung des Altbaus wurde am 30. November 2007 die neugebaute Pausenhalle und die darunterliegende Mensa eingeweiht. Nachdem die generalsanierte Dreifachturnhalle bereits im letzten Jahr eingeweiht worden ist, wird im April der Bau einer Kletterhalle erfolgreich abschließen.

Die bisherigen Schulleiter waren: Hans Betz (1923-1926), Eduard Bleifuß (1926-1936), Adolf Böck (1936-1937), Georg Raum (1937-1945), Dr. Hans Muggenthaler (1945-1952), Innozenz Riepl (1952-1961), Dr. Johann Bauer (1961-1969), Clement Utz (1969-1985), Klaus Drauschke (1985-2004),Rudolph Reinhardt(2004-2011). Derzeitiger Schulleiter ist Dr. Hubert Balk.

Schulprofil

Die Schule ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium mit grundständigem Englisch.

  • Englisch ist Pflichtfach ab der fünften Klasse und ist Abiturfach.
  • Französisch ist im naturwisssenschaftlich-technologischen Zweig ab der sechsten Klasse Wahlpflichtfach oder im neusprachlichen Zweig ab der achten Klasse die dritte Fremdsprache.
  • Latein ist in der sechsten Jahrgangsstufe neben Französisch das zweite Wahlpflichtfach.
  • Die zweite Fremdsprache kann in der zehnten Jahrgangsstufe von den Schülern durch Spanisch ersetzt werden.
  • Informatik wird in der sechsten und siebten Jahrgangsstufe im Rahmen des Faches "Natur und Technik", und im naturwissenschaftlich-technologischen Zweig in der neunten und zehnten Klasse als eigenständiges Fach unterrichtet.
  • Physik und Chemie bilden ab der achten Jahrgangsstufe den Schwerpunkt im naturwissenschaftlich-technologischem Zweig.
Wahlfächer und Arbeitsgemeinschaften

Teilweise ehrenamtlich wird eine Vielzahl von Kursen und Unterrichtsfächern angeboten. Unter anderem können von den Schülern folgende Fächer, Kurse oder Arbeitsgruppen belegt werden: CNC-Fräsen, Mikrocontroller, Chor, DELF Vorbereitung, Experimentieren/Erfinden (teilweise als Treffen des SIGNO-Erfinderclubs), Fotografie, Informatik, Instrumentalmusik, Konversation, Lego Mindstorms, Orchester, Pluskurs Mathematik, Stützpunkt Training, Textverarbeitung, Werken, Comenius-Projekt, Digitales Lernen, Bewegungskünste, Erste-Hilfe-Kurs, Facharbeitspraktikum, Musikstudium, Schülerzeitung, Darstellendes Spiel, Schauspiel - kreativer Ausdruck - authentisches Sein, Inline-Skating, Sportklettern.

Leistungen
  • Die Schülerzeitung Spektrum, deren Anfang bis ins Jahr 1958 zurückgeht, zählt zu den erfolgreichsten Schülerzeitungen in Bayern. Unter anderem erhielten die Redakteure seit 1980 im Wettbewerb für Schülerzeitungen, den das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus ausrichtet, 22-mal auf Bezirksebene (Oberpfalz) den 1. Preis, auf Landesebene(Bayern) 3-mal den 1. Preis und 4-mal den 2. Preis. Im März 2004 konnten sie in einem deutschlandweiten Wettbewerb, der vom Magazin Der Spiegel organisiert wurde und an dem 1300 Schülerzeitungen teilnahmen, in der Kategorie "Heftinhalt" einen fünften Platz verbuchen.
  • Das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium ist die bayernweit erfolgreichste Schule in der Rhythmischen Sportgymnastik. Die Schülerinnen errangen im Schuljahr 2007/2008 zum neunten Mal in Folge den Landessieg.
  • Im sportlichem Bereich erreichte die Volleyballmannschaft nahezu jährlich das Finale um die Landesmeisterschaft.
  • Zwei von 34 Schülern Bayerns aus dem Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium errangen in der ersten Runde beim Bundeswettbewerb Mathematik jeweils einen ersten Preis.
  • In Jugend Forscht sind im Rahmen des SIGNO-Erfinderclubs viele Preise erreicht worden.
  • Die Schule wurde 2009 zur Forscherschule 2009 in Bayern gewählt.

Partnerschaften und Schüleraustauschprojekte

Das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium bietet seinen Schülern mehrere Möglichkeiten zum Schüleraustausch:

Besonderheiten

Sternwarte

Um den durch den Namenspatron gegebenen Anspruch gerecht zu werden, weihte das Gymnasium im Jahr 1974 eine Sternwarte ein, die aktuell mit dem lichtstarken 150 mm f8 Carl Zeiss APQ Triplet Apochromat Refraktor mit einem 150-mm-Objektiv und einer Brennweite von 1200 mm ausgestattet ist. Er besitzt drei Linsen für eine ideale Farbreinheit. Durch eine angeschlossene Videokamera können Bilder direkt im angrenzenden Musikpavillion auf eine Leinwand übertragen werden. In nächster Zeit soll ein hochauflösender Gitterspektralapparat die Sammlung ergänzen. Die Sternwarte wird von Lehrern betreut und ist der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. Zudem steht die Warte bei astronomischen Ereignissen wie Mondfinsternis, Sonnenfinsternis oder Planetendurchgängen durch die Sonne der Öffentlichkeit zusätzlich offen.

Einsteinlabor

Am 29. Januar 2008 wurde das neue Einstein-Labor in den Räumen des Gymnasiums eingeweiht. Es steht allen Schülern des Landkreises Cham offen. Entwickelt wurde es von Hans Ruder, Professor der theoretischen Astrophysik an der Universität Tübingen, und zeigt anschaulich Experimente und Simulationen rund um die einsteinsche Relativitätstheorie. Ergänzt wird dieses Labor durch eine mobile Einheit, dem "Einsteinmobil", die zu den anderen Gymnasien im Landkreis aufbricht.

Stützpunktschule

Im Bereich Rhythmische Sportgymnastik und Volleyball ist das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Stützpunktschule. Diese Bereiche werden zum normalen Sportunterricht zusätzlich gefördert und ermöglichen es Schülern, in diesem Bereich intensiver zu trainieren. Damit wird die erfolgreiche Teilnahme an Sportwettkämpfen ermöglicht.

Schule als Filmdrehort

Für den 1959 in Cham gedrehten Oscar-nominierten Antikriegsfilm Die Brücke von Bernd Wicki wurden auf dem Gelände des Gymnasiums die Szenen, die in und vor der deutschen Kaserne spielen, während des regulären Unterrichts gedreht.

Sonstiges

Das Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium erfüllt die Kriterien, um DELF-Prüfungen abnehmen zu dürfen.

Weblinks


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