- Cham (Oberpfalz)
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Wappen Deutschlandkarte 49.21807312.666118370Koordinaten: 49° 13′ N, 12° 40′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberpfalz Landkreis: Cham Höhe: 370 m ü. NN Fläche: 80,67 km² Einwohner: 16.975 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 210 Einwohner je km² Postleitzahl: 93413 Vorwahlen: 0 99 71 Kfz-Kennzeichen: CHA Gemeindeschlüssel: 09 3 72 116 NUTS: DE235 Stadtgliederung: 53 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 2
93413 ChamWebpräsenz: Bürgermeisterin: Karin Bucher (Freie Wähler) Lage der Stadt Cham im Landkreis Cham Cham [kaːm] ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Oberpfalz in Ostbayern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Cham liegt etwa 60 km nordöstlich von Regensburg am Fluss Regen in der Cham-Further Senke, einem langgestreckten Taleinschnitt, der die quer dazu verlaufenden Mittelgebirgszüge des Oberpfälzer Waldes im Nordosten vom Bayerischen Wald im Südosten teilt. Etwa 20 km (nord-)östlich von Cham befindet sich die tschechische Grenze, und etwa 90 km nordöstlich liegt Pilsen. Cham wird deshalb auch als „Tor zum Bayerischen Wald und zum Böhmerwald“ bezeichnet. Weil der Regen die Chamer Altstadt in einem weiten Bogen umschließt, gibt es für Cham außerdem die Bezeichnung „Stadt am Regenbogen“.
Nachbargemeinden
Die Stadt Cham grenzt im Norden an die Gemeinden Waffenbrunn und Willmering, im Nordosten an Weiding und im Osten an Runding sowie Chamerau. Im Südosten liegt die Gemeinde Zandt, im Süden Traitsching, im Südwesten Schorndorf, im Westen die Stadt Roding und im Nordwesten die zur Verwaltungsgemeinschaft Stamsried gehörende Gemeinde Pösing sowie die Gemeinde Pemfling.
Stadtgliederung
Cham umfasst neben der Kernstadt noch 52 weitere Stadtteile:
Stadtteile von Cham Altenmarkt Altenstadt Ammerlingshof Brückl Brunn Chameregg Chammünster Eichberg Ellersdorf Gredlmühle Gutmaning Haderstadl Haidhäuser Haidmühle Hanzing Hilm Hof Höfen Janahof Kammerdorf Katzbach Katzberg Kühberg Kothmaißling Laichstätt Lamberg Loch Loibling Michelsdorf Neumühle Nunsting Oberhaid Ponholzmühle Quadfeldmühle Ried am Pfahl Ried am Sand Rissing Schachendorf Scharlau Schlammering Schlondorf Schönferchen Selling Siechen Stadl Tasching Thierlstein Untertraubenbach Vilzing Wackerling Windischbergerdorf Wulfing Geschichte
Mittelalter
Im Jahr 748 gründeten Benediktinermönche aus dem Regensburger Kloster St. Emmeram im heutigen Stadtteil Chammünster eine Cella (klösterliche Niederlassung), die als sogenannte Urpfarrei mit dem späteren Marienmünster Ausgangspunkt der Besiedelung des Oberen Bayerischen Waldes bzw. des mittleren Böhmerwaldes wurde.
Im Jahr 976 wurde Cham als Civitas Camma erstmals als Stadt erwähnt, die zu dieser Zeit auf dem Höhenzug über dem Dorf Altenstadt lag. Auf dem Galgenberg stand einst eine Reichsburg, die den Handelsweg nach Böhmen sicherte. Um das Jahr 1000 erhielt Cham eine eigene Münzstätte. Es wurde der sogenannte Chamer Denar geprägt. Der Name Cham [kʰɑːm] ist keltischen Ursprungs (Kambos) und bedeutet so viel wie Kurve oder Krümmung. In der Nähe des Chamer Stadtteils Altenstadt mündet das windungsreiche Flüsschen Chamb in den Regen, das vermutlich der Namensgeber für diese erste Siedlung am Regenknie war. Gerne wird der Name Cham jedoch auch von Kamm abgeleitet, weshalb das Wappen der Stadt auch einen Kamm enthält.
Im 12./13. Jahrhundert verlegte man die Stadt an ihren heutigen Standort.[2] Die erste Nachricht über eine Kirche stammt aus dem Jahr 1210, als Herzog Ludwig der Kelheimer eine ecclesia in novo foro chambe, also eine Kirche auf dem neuen Markt Cham dem Deutschherren-Orden in Regensburg schenkte. Während der Hussitenkriege im 15. Jahrhundert durchlebten die Chamer Bürger harte Zeiten. 1429 belagerten die Hussiten vergeblich die Stadt. Bei Satzdorf, vor den Toren Chams, gelang deutschen Rittern ein erster Sieg über die Hussiten, zu dem Heinrich Notthafft „der Reiche“ von Wernberg auf Runding erheblich beitrug.
1489 gründeten Adelige eine Vereinigung gegen den bayerischen Herzog. Dieser so genannte Löwlerbund tagte im Gasthaus „Krone“ am Marktplatz in Cham.
siehe auch Turmhügel Kammerdorf, Turmhügel Lamberg, Burgstall SchwedenschanzeNeuzeit
Während des Dreißigjährigen Krieges erlebte Cham fünfmal einen Wechsel seiner Herrscher. Im Spanischen Erbfolgekrieg kam es 1703 in österreichische Hände. Der letzte Aufstand wurde am 16. Januar 1706 niedergeschlagen. 1742 eroberten die Panduren unter Franz Freiherr von der Trenck die Stadt, plünderten sie neun Tage und brannten sie am 9. September 1742 nieder.
1861 erhielt Cham im Zuge der Industrialisierung einen Eisenbahnanschluss. Es folgte eine Phase relativen Wohlstands, da Cham zu den wichtigsten süddeutschen Holzumschlagplätzen gehörte. Hier wurde das auf dem Regen aus dem Bayerischen Wald gedriftete Holz auf die Bahn verladen. Mit der Eröffnung der Bahnlinie von Deggendorf nach Bayerisch Eisenstein im Jahr 1877 ging die Bedeutung als Holzumschlageplatz zurück.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1945 63 Menschen getötet und 46 verletzt, als 90 Lancaster und 11 Mosquito der No. 5 Bomber Group der Royal Air Force die Bahnanlagen von Cham angriffen. Bereits am 1. März waren bei einem Tieffliegerangriff auf einen in Altenschwand haltenden Zug mit Flüchtlingen 28 Menschen getötet und über 70 verletzt worden. Durch zahlreiche Heimatvertriebene aus Schlesien und dem Sudetenland wuchs die Einwohnerzahl nach Kriegsende von zuvor 5.860 auf über 10.000 an.
Am 25. Mai 2009 erhielten die Stadt und der Landkreis Cham den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.
Eingemeindungen
1946 wurde ein Teil der damals aufgelösten Gemeinde Katzberg in die Stadt Cham eingegliedert. Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurden zum 1. Januar 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Altenmarkt, Loibling (mit dem übrigen Teil der ehemaligen Gemeinde Katzberg), Thierlstein sowie Teile der Gemeinden Penting und Rhanwalting in die Stadt Cham eingemeindet.[3] Zum 1. Mai 1978 kamen schließlich noch die Gemeinden Chammünster und Windischbergerdorf hinzu.
Religionsgemeinschaften
Christentum
Katholische Kirche
In Cham gibt es sieben katholische Pfarreien bzw. Seelsorgeeinheiten (Bistum Regensburg):
In der Kernstadt von Cham bestehen die beiden Pfarreien St. Jakob (Cham-Mitte und Cham-Ost) mit der Expositur St. Laurentius im Stadtteil Vilzing und St. Josef (Cham-West) mit der Filialgemeinde Katzberg sowie die katholische Krankenhausseelsorge. Daneben gibt es die Pfarreien Mariä Himmelfahrt in Chammünster, St. Martin in Untertraubenbach und St. Michael in Windischbergerdorf.
Evangelische Kirche und andere kirchliche Gemeinschaften
Außerdem bestehen in Cham eine Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde (Dekanatsbezirk Cham), eine Baptistengemeinde (Bund Evangelischer Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland) und eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche (Kirchenbezirk Nürnberg-Ost).
Andere Glaubensgemeinschaften
In Cham existiert auch eine islamische Kultusgemeinde. Zudem gibt es eine buddhistische Glaubensgemeinschaft und Anhänger des Falun Gong. Im Stadtteil Michelsdorf befindet sich der Königreichssaal der Zeugen Jehovas.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat der Stadt Cham besteht aus 24 Mitgliedern. Seine Zusammensetzung ist neben den politischen Parteien traditionell stark geprägt durch zahlreiche Wählergemeinschaften bzw. Stadtteillisten. Die Kommunalwahl am 2. März 2008 ergab folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung bei einer Wahlbeteiligung von 66,3 Prozent (Zahlen im Vergleich zur Kommunalwahl vom 3. März 2002):
Parteien und Wählergemeinschaften 2008 2002 % Sitze % Sitze Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU) 20,7 5 25,6 6 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 6,7 1 8,7 2 Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE) 3,8 1 3,2 1 Freie Wähler (FW) 16,2 4 12,7 3 Christliche Wählergemeinschaft Chammünster (CWC) 9,8 3 9,5 3 Christliche Wählergemeinschaft Windischbergerdorf (CWW) 8,3 2 8,2 2 Gemeindewohl Loibling-Katzbach/Cham-West (GLK) 7,0 2 6,8 2 Wählergemeinschaft Altenmarkt/Michelsdorf (WAM) 7,0 2 6,6 1 Wählergemeinschaft Vilzing/Schachendorf (WVS) 6,2 1 5,2 1 Wählergemeinschaft Thierlstein (WT) 4,9 1 5,1 1 Katzberger Liste (KL) 5,3 1 4,3 1 Janahofer Liste (JL) 4,0 1 4,1 1 gesamt 100,0 24 100,0 24 Wahlbeteiligung 66,3 % 66,9 % Erste Bürgermeister seit 1874
Name von bis Nikolaus Brantl 1. Oktober 1874 31. März 1904 Josef Drexel 1. April 1904 31. März 1910 Michael Heilingbrunner 1. April 1910 14. Juni 1919 Josef Vogl 15. Juni 1919 23. März 1925 Josef Ferstl (vertretungsweise) 24. März 1925 31. Mai 1925 Dr. Hans Brendel 1. Juni 1925 30. April 1935 Rudolf Brunner 1. Mai 1935 1. Mai 1945 Simon Tröger (kommissarisch) 19. Mai 1942 21. September 1943 Hans Rappert (kommissarisch) 21. September 1943 25. April 1945 Ernst Stockinger 25. April 1945 3. Juli 1945 Wolfgang Schmidbauer 3. Juli 1945 31. März 1951 Max Winter (vertretungsweise) 1. April 1951 15. Juli 1951 Ruprecht Gebhardt 16. Juli 1951 30. April 1956 Michael Zimmermann (SPD) 1. Mai 1956 30. April 1984 Leo Hackenspiel (FW) 1. Mai 1984 30. April 2008 Karin Bucher (FW) 1. Mai 2008 heute Seit dem 1. Mai 2008 ist Karin Bucher (Freie Wähler) Erste Bürgermeisterin der Stadt Cham. Sie wurde bei der Bürgermeisterwahl am 2. März 2008 mit einem Stimmenanteil von 62,3 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 66,4 Prozent erstmals direkt in dieses Amt gewählt. Zweite Bürgermeisterin ist Christa Strohmeier-Heller (CSU), Dritter Bürgermeister Franz Summerer (Chamlandfraktion).
Wappen
Blasonierung
Das Wappen zeigt „unter dem Schildhaupt mit den bayerischen Rauten, belegt mit zwei schräg gekreuzten silbernen Schwertern mit goldenen Griffen, in Rot zwischen zwei silbernen Zinnentürmen eine Zinnenmauer, die mit einem roten Schild belegt ist, darin ein silberner Kamm.“Wappengeschichte
Das Wappen verbindet das vom mittelalterlichen Siegel hergeleitete Wappenbild der zweitürmigen Burg mit aufgelegtem Schild, darin der (falsch) redende Kamm, mit dem 1809 durch König Maximilian I. Joseph für Kriegsverdienste verliehenen neuen Schildhaupt mit den bayerischen Rauten und den gekreuzten Schwertern. Zinnentürme und Zinnenmauer als Symbole für den Stadtstatus sind ebenso wie der Kamm schon in den Siegeln seit dem 13. und 14. Jahrhundert belegt. Seit 1398 sind viele farbige Abbildungen des Wappens mit silbernem oder goldenem Kamm in Rot, jedoch fast immer ohne Burg, überliefert. Im 19. Jahrhundert war die Feldfarbe überwiegend Schwarz statt Rot.Städtepartnerschaften
Cham unterhält offizielle Städtepartnerschaften mit der Schweizer Gemeinde Cham ZG (seit 1981), der tschechischen Kreisstadt Klattau (Klatovy) (seit 1993) und der belgischen Gemeinde Zele (Region Flandern) (seit 2009). Zur niederländischen Gemeinde Alphen-Chaam (Südholland) bestehen partnerschaftliche Kontakte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Glockenspiel
- Am Marktplatz erklingt täglich um 12:05 Uhr vom Rathausturm die Marseillaise, die Französische Nationalhymne, die dem Chamer Bürgersohn und späteren Marschall von Frankreich, Nikolaus Graf Luckner (1722–1794), gewidmet wurde. Außerdem ist täglich um 17:55 Uhr die Bayernhymne zu hören.
Museen
- Städtische Galerie mit wechselnden Kunstausstellungen und Städtische Heimatgeschichtliche Sammlung mit der Dauerausstellung Vorgeschichte der Stadt Cham und Umgebung im Cordonhaus, einem Renaissancebau des 16. Jahrhunderts
- Privatgalerie Einblicke mit wechselnden Kunstausstellungen regionaler Künstler
- Kunstatelier mit Verkaufs-Ausstellung von Arbeiten der Behindertenwerkstätten Oberpfalz
- Museum SPUR, Malerei, Kunst der Gegenwart, Plastiken und Arbeiten auf Papier der Künstlergruppe SPUR (1958–1965) im ehemaligen Armenhaus (ursprünglich 16. Jahrhundert)
- Sakrale Kunst in der St.-Anna-Kapelle im Stadtteil Chammünster
Bauwerke und Plätze
- Biertor, 14. Jahrhundert, mit Rundtürmen
- Historisches Rathaus, im 14./15. Jahrhundert errichtet, mehrfach verändert und erweitert. 1875 erhielt es einen neugotischen Erweiterungstrakt gegen Osten. Den Osttrakt mit Erkern und Glockenstuhl und den Westtrakt mit Treppengiebel und Erkern verbindet ein kleiner Baukörper mit Durchfahrt.
- Straubinger Turm, 14. Jahrhundert
Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung ist ein Wachturm der inneren Stadtmauer aus Bruchsteinen erhalten geblieben. Auf seinem Satteldach befindet sich ein Storchennest, das alljährlich von brütenden Weißstörchen besetzt ist.
- Pfarrkirche St. Jakob, im Ursprung 13. Jahrhundert, mehrmals verändert, mit Stuckatur und Fresken um 1750, Ausstattung vorwiegend neubarock
- Schlosskapelle auf dem Katzberg
- Marienmünster im Stadtteil Chammünster
- Wallfahrtskirche St. Walburga auf dem Lamberg bei Chammünster
- Burgruine Chameregg
- Klosterkirche Maria Hilf der Redemptoristen, 1908 als neoromanischer Backsteinbau errichtet
- Franziskanerkirche aus dem 17. Jahrhundert, 1866 verändert
- Spitalkirche Hl. Geist von 1514, mit Rokokoausstattung
- Bürgerspital
- Pfarrkirche St. Josef
- Erlöserkirche
- Wallfahrtskirche Mariä Schnee Schönferchen
- Wallfahrtskapelle Streicherröhren (Sträucherröhren) bei Wulfing
- Grasslturm
- Marktplatz
- Steinmarkt
- Spitalplatz
Friedhöfe
- Auf dem Jüdischen Friedhof zwischen Cham und Windischbergerdorf erinnern Grabstätten mit Gedenksteinen an vier Opfer des Faschismus
- Auf dem Städtischen Friedhof erinnert ein Denkmal an KZ-Opfer aus den Außenlagern des KZ Dachau und des KZ Flossenbürg, die vor ihrer Überführung in die dortigen Ehrenfriedhöfe hier begraben waren.[4]
Parks
Im Zuge der Kleinen Landesgartenschau „Natur in der Stadt Cham“ im Jahr 2001 wurden Grünanlagen der Stadt erneuert und auch teilweise neu angelegt. Der nur wenige Gehminuten vom Zentrum entfernte Stadtpark beim Redemptoristenkloster bildet die grüne Lunge der Stadt. Südöstlich vom Zentrum befindet sich mit der Quadfeldmühle eine große Grünfläche, die auch zum Sport einlädt. Außerdem findet man vor allem am Regenufer in die Natur eingearbeitete Promenaden.
Sport
Handball
Die 1. Mannschaft spielt zurzeit in der Landesliga Nord. Die Spiele finden in der neu renovierten Halle des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums in Cham statt.Fußball
Der ASV Cham spielt in der Bayerischen Landesliga Mitte, der sechsthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball. Die Heimspiele des ASV Cham werden im Städtischen Stadion an der Further Straße ausgetragen.Die DJK Vilzing spielt in der Bezirksoberliga Oberpfalz. Das Stadion der DJK Vilzing im Stadtteil Vilzing trägt seit dem 23. September 2005 den Namen „Manfred-Zollner-Stadion“.
Bekanntester Spieler der beiden Vereine ist der Bundesliga-Profi Christoph Janker von Hertha BSC, der in der Jugend für beide Mannschaften antrat.
Schießen
Die Luftpistolenmannschaft der Reichsburgschützen Siechen Altenstadt e. V. schießt im vierten Jahr in der Bayernliga Nord Ost.Eisstock
Die Damenmannschaft des 1. FC Katzbach schießt im zweiten Jahr in der Bundesliga.Regelmäßige Veranstaltungen
- Neujahrsempfang der Stadt Cham und des Fernmeldebataillons (FmBtl) 4 im Langhaussaal des Rathauses Cham Anfang Januar
- Frühlingsfest am Volksfestplatz (Messegelände) Cham im Mai
- Feuerstutzenschießen der Vereinigten Schützengesellschaft (VSG) Cham e. V. auf der Schießanlage Cham im Mai
- Altstadtfest am Marktplatz Cham am zweiten Wochenende im Juli
- Volksfest am Volksfestplatz (Messegelände) Cham Ende Juli bzw. Anfang August
- Chamlandschau, die größte Messe der Region, am Volksfestplatz (Messegelände) Cham im September
- Christkindlmarkt am Marktplatz Cham im Dezember
Wirtschaft und Infrastruktur
Überblick
Die Stadt Cham ist zentraler Wirtschaftsstandort der Region Oberer Bayerischer Wald mit der Funktion eines Mittelzentrums. Hier finden sich alle wichtigen Behörden und Verbände, Schulen und Bildungsinstitute. In der Nordgau-Kaserne ist das Fernmeldebataillon (FmBtl) 4 der Panzerbrigade 12 stationiert. Als überregional bedeutsame Einkaufsmetropole mit modernen Gewerbezentren am Stadtrand, die weit über die Grenzen des Landkreises hinaus frequentiert werden, zeichnet sich Cham durch eine besonders große Branchenvielfalt aus.
Ansässige Unternehmen
In Cham sind rund 600 kleine und mittlere Betriebe sowie einige internationale Großunternehmen ansässig. Über die Region hinaus bekannt sind beispielsweise die Zollner Elektronik AG, die Müller Präzision GmbH, die Firma Kappenberger + Braun und die Frey Handelsgruppe.
Verkehr
Fernstraßen
In Cham kreuzen sich die drei Bundesstraßen 85 (Amberg–Schwandorf–Passau), 22 (Bayreuth–Weiden–Oberviechtach–Cham) und 20 (Straubing–Furth im Wald). Die nächstgelegenen Autobahnen sind die A 3 bei Straubing (30 km Entfernung) und die A 93 bei Schwandorf (45 km Entfernung).
Eisenbahn
Cham liegt an der Bahnstrecke München–Regensburg–Schwandorf–Prag. Am Bahnhof Cham (Oberpf) zweigen zudem die Stichstrecke nach Waldmünchen und die Bahnstrecke Cham–Lam ab. Die Hauptstrecke wird von der Regentalbahn unter dem Markennamen Oberpfalzbahn im Auftrag der Deutschen Bahn AG im Stundentakt, die Stich- bzw. Zugleitstrecke jeweils im Zweistundentakt bedient. Zudem gibt es täglich drei Direktverbindungen nach Nürnberg und Prag sowie zwei Direktverbindungen nach München.
Nahverkehr
In Cham existieren zwei Stadtbuslinien. Während die Stadtbuslinie 1 ausschließlich innerhalb der Kernstadt und Janahof verkehrt, verbindet die Linie 2 die Kernstadt mit weiteren Stadtteilen.
Der gesamte öffentliche Personennahverkehr (Bahnverkehr, Stadt- und Regionalbuslinien) ist in das Tarifsystem der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cham integriert.
Flugverkehr
Etwa einen Kilometer südlich von Cham bei 49 12,40 N/12 39,30 E liegt der Segelflugplatz Cham.
Medien
- Bayerwald-Echo, Auflage: 16.228 (Montag bis Samstag, 2007), Regionalausgabe der in Regensburg erscheinenden Mittelbayerischen Zeitung
- Chamer Zeitung, Auflage: 10.685 (Montag bis Samstag, 2007), Regionalausgabe des Straubinger Tagblattes / Landshuter Zeitung
- Radio Charivari, privater Hörfunksender für die Region Ostbayern, Frequenzen für den Landkreis Cham: 92,7, 95,7, 102,6 und 105,5 MHz
- TVA, steht für TV Aktuell, privater regionaler Fernsehsender für die ostbayerischen Landkreise Regensburg, Straubing-Bogen, Kelheim und Cham
Bildung
- Grundschule Cham
- Johann-Brunner-Mittelschule Cham
- Maristen-Realschule Cham (früher Maristen-Schulbrüder, seit 2006 Schulstiftung der Diözese Regensburg)
- Gerhardinger-Realschule Cham (früher Arme Schulschwestern von Unserer Lieben Frau, seit 2009 Schulstiftung der Diözese Regensburg)
- Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasium Cham
- Robert-Schuman-Gymnasium Cham
- Technologie-Campus für Forschung, Entwicklung und Lehre auf dem Gebiet mechatronischer Systeme der Hochschule Deggendorf
- Werner-von-Siemens-Schule – Staatliche Berufsschule Cham
- Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS) Cham
- Fachakademie für Holzgestaltung des Bezirks Oberpfalz
- Schule am Regenbogen (Sonderpädagogisches Förderzentrum Cham – Förderschwerpunkt Lernen)
- Bildungsstätte St. Gunther Cham (Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
Garnison
Seit 1959 ist Cham Bundeswehrstandort. In der Nordgaukaserne waren lange Zeit Truppenteile der Jäger-bzw. Panzergrenadierbrigade 11 wie z.B. das Panzergrenadierbataillon 113 untergebracht. Gegenwärtig ist sie Heimat des Fernmeldebataillons 4 der Panzerbrigade 12.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Dr. Max Fischer, Staatssekretär a. D. (1967)
- Johann Posel, Bauingenieur (1972)
- Dr. Karl Bosl, Historiker (1984), † 1993; in der Chamer Altstadt ist ein Platz nach ihm benannt
- Friedrich Hutter, Studiendirektor (1985), † 1993
- Dr. Adalbert Frey, Kaufmann (1997), † 2006
- Anton Kuchenreuter, Kaufmann und Büchsenmachermeister (2000), † 2009
- Gerhard Schmidt, Künstler, NS-Zeitzeuge und Grünen-Politiker (2000), † 2007
- Pfarrer Gerhard Huf (2005)
- Pfarrer i. R. Franz Xaver Hebauer (2006), † 2008
- Leo Hackenspiel, Altbürgermeister (2009)
Söhne und Töchter der Stadt
- Nikolaus Graf Luckner (1722–1794), Marschall von Frankreich, dem die Marseillaise gewidmet wurde; bunte Luckner-Figuren dienen als Werbeträger für die Chamer Innenstadt
- Joseph Rudolf Schuegraf (1790–1861), Historiker und Mundartforscher; in Cham ist eine Straße nach ihm benannt
- Franz Xaver von Reber (1834–1919), Kunsthistoriker, Professor und Direktor der Bayerischen Staatsgalerie München
- Josef Witzlsperger (1838–1907), Politiker, Reichstags- und Landtagsabgeordneter (Deutsche Zentrumspartei)
- Hans Eder (1880–1966), Politiker, Reichstags- und Landtagsabgeordneter (Bayerischer Bauernbund, später CSU)
- Georg Achtelstetter (1883–1973), Maler und Schriftsteller
- Karl Stern (1906–1975), Professor für Neurologie und Psychiatrie, Autor (u. a. seine Autobiographie Die Feuerwolke, Salzburg 1954, original englisch The Pillar of Fire, New York 1951); in Cham ist eine Straße nach ihm benannt
- Fritz Zängl (1914–1942), geboren im heutigen Stadtteil Katzbach, Skisportler und Unteroffizier
- Adalbert Frey (1922–2006), Unternehmer und Gründer der nach ihm benannten Kaufhauskette
- Ernie Stautner (1925–2006), American-Football-Trainer und -Spieler
- Gerhard Frey (* 1933), rechtsextremer Verleger, Gründer und ehemaliger Bundesvorsitzender der rechtsextremen Deutschen Volksunion (DVU), Bruder von Adalbert Frey
- Max Zierl (* 1934), Oberstudiendirektor a. D. und ehemaliger Landesvorsitzender der Bayernpartei (BP)
- Sonja Pfeilschifter (* 1971), Sportschützin und siebenfache Weltmeisterin
- Daniel Stieglitz (* 1980), Filmregisseur, Drehbuchautor und Illustrator
- Christoph Janker (* 1985), Fußballspieler
- Sebastian Gruber (* 1993), Weltmeister im Inline-Alpin
Sonstiges
- Cham ist der eponyme Fundort der Jungneolithischen Chamer Kultur.
- 1959 drehte der Regisseur Bernhard Wicki seinen Antikriegsfilm Die Brücke in Cham. Drehorte waren vor allem die alte Florian-Geyer-Brücke über dem Regen (1991 abgerissen und 1995 durch eine neue Brücke ersetzt), aber auch die Innenstadt und das damalige Gelände des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums.
- 2003 wurde in Cham der Thriller Happy End – Jede Geschichte braucht ein Ende von den beiden Chamer Filmemachern Daniel Stieglitz (Regie) und Martin Tischner (Produktion) gedreht.
Literatur
- Johann Brunner, Präparanden Ob.Lehrer, Zeichnungen von G. Achtelstetter, Neukirchen: Geschichte der Stadt Cham, Verlag Pankraz, Baumeisters Witwe, Cham 1919
- Jos. Lukas, Kooperator in Cham: Geschichte der Stadt und Pfarrei Cham, Cham 1862
- Hans Muggenthaler / Franz Xaver Gsellhofer: Unser Cham – kurzgefaßte Darstellung der Chamer Stadtgeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Cham 1967
- Otto Wolf: Geschichte von Cham – Band 1. Festgabe zur 1100-Jahr-Feier der Gemeinde Cham, Cham 1958
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 482-486.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 439
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 121
Weblinks
Commons: Cham (Oberpfalz) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Cham in der Topographia Bavariae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Cham (Oberpfalz): Wappengeschichte vom HdBG
- Luftbilder der Stadt
- Cham: International tätige Betriebe
- Cham (Oberpfalz): Amtliche Statistik des LStDV
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