- Joseph Abraham Friedländer
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Joseph Abraham Friedländer (* 1753 in Kolin; † 26. November 1852[1] in Brilon) war ein deutscher Landrabbiner für das Herzogtum Westfalen sowie das Fürstentum Wittgenstein und jüdischer Reformer.
Leben und Wirken
Friedländer studierte bei Oberrabbiner Ezechiel Landau in Prag und Pressburg. Anders als seine Lehrer war er ein Anhänger der jüdischen Aufklärung. Wichtige Impulse kamen dafür von seinem Onkel David Friedländer, der in Berlin zum Kreis um Moses Mendelssohn gehörte.
Friedlänger kam ins Herzogtum Westfalen, wo er als Lehrer und Landschreiber tätig war. Er arbeitete um 1815 etwa als Amtsschreiber bei Johann Suibert Seibertz. In diesem Jahr wurde sein Geleit (d.h. das Wohnrecht) von Padberg nach Brilon verlegt.
Der Obervorsteher der jüdischen Gemeinden im Sauerland Lazar Levi Hellwitz unterstützte die Reformideen Friedländers. Dieser setzte wie Alexander Haindorf in Münster auf eine weitgehende Assimilation. Im Jahr 1832 wurde Friedländer in Brilon bei Anwesenheit unter anderem des Bürgermeisters und des Landrates sowie zahlreicher auswärtiger Rabbiner als Landrabbiner eingeführt.
In der Folgezeit wurden in Friedländers Amtsbereich die Gottesdienstformen stark verändert. Das Hebräische trat zu Gunsten des Deutschen zurück. Deutschsprachiger Chorgesang, Orgelspiel und eine auf deutsch gehaltene Sabbat-Predigt wurden eingeführt. Auch eine der Konfirmation nachgebildete Feier für Jugendliche wurde eingeführt. Als er auch verschiedene jüdische Feiertage für fakultativ erklärte, kam es zum Protest der Gemeinden bei der Arnsberger Bezirksregierung. Obwohl ein orthodoxer Rabbiner ein konservatives Gutachten abgab, blieb Friedländer bei seinem Reformkurs.
Literatur
- Erika Richter: Die Friedländers. Eine bedeutende Judenfamilie im Sauerland. In: Jahrbuch Hochsauerlandkreis 2008, ISSN 0931-1149, S.101–106.
Einzelnachweise
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