- Joseph Liebherr
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Joseph Liebherr (* 30. Dezember 1767 in Immenstadt; † 8. Oktober 1840 in München) war Professor der Feinmechanik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Liebherr wurde als dritter Sohn von Xaver Liebherr in Immenstadt geboren. Wie seine beiden nachgeborenen Brüder erhielt er eine Ausbildung beim Vater, der Turmuhrmacher und Mechaniker war. Er ging 1801 nach München und traf dort auf Georg Friedrich von Reichenbach, mit dem er 1802 eine Mathematische Werkstätte gründete (ab 1804 Mathematisch-Physikalisches Institut Reichenbach, Utzschneider und Liebherr). 1812 schied Liebherr aus dem Unternehmen aus und gründete eine eigene Werkstatt, in der er 1815 auch eigene Pendeluhren anbot, sein Schwerpunkt war jedoch der Bau mathematischer Instrumente. 1816 war das Gründungsjahr der mechanischen Werkstätte Utzschneider, Liebherr et Werner, deren Mitarbeiter waren unter anderem Joseph von Fraunhofer, von Reichenbach und Franz Joseph Mahler (dieser heiratete später die Tochter Liebherrs, Josepha Liebherr). 1817 trat Liebherr dem Polytechnischen Verein bei. Nach dem Erlöschen der Firma zog Liebherr 1823 nach Kempten, kehrte jedoch 1827 wiederum nach München zurück, um dort Lehrer für Mechanik zu werden. An der Polytechnischen Schule, an der er als Professor arbeitete, verbesserte er Instrumente, stellte Modelle her und konstruierte astronomische Uhren.
Der Polytechnische Verein berief Liebherr in den Verwaltungsausschuss und 1834 in das Komitee für die Industrieausstellung.
Werke
Uhrmacher
Über den Verbleib der Werke Joseph Liebherrs ist wenig bekannt.
- Zwei Uhren mit der Aufschrift Utzschneider und Liebherr sind in Helsinki vorhanden, sie sind 1823 für die Sternwarte in Finnland verkauft worden.
- Eine Halbsekundenpendeluhr, hergestellt um 1822, hängt im Deutschen Museum in München. Diese Uhr ist ausgestattet mit Temperaturkompensation an der Pendelaufhängung.
- Eine Tischuhr von Liebherr befindet sich im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart.
Maschinenbauer
Von Liebherr gibt es die Konstruktion einer Münzjustiermaschine, einer Kniehebelpresse zur Gewinnung von Öl- und Zuckerrübensaft und einen Orgelautomaten (1820).
Auszeichnungen
- Ehrung mit einer goldenen Medaille des Polytechnischen Verein für eine Buchdruckerpresse.
- Professur an der Polytechnischen Centralschule
- Namensgebung der Liebherrstraße in Immenstadt und der Liebherrstraße in München.
Literatur
- Rudolf Vogel (Hg.): Immenstadt im Allgäu. Landschaft, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, kulturelles und religiöses Leben im Lauf der Jahrhunderte, Immenstadt im Allgäu 1996, ISBN 3-920269-00-4
- Siegbert Eckel: Uhrzeit–auf den Spuren der Allgäuer Uhrmacherfamilien Liebher & Mahler, Ausstellungskatalog des Museums Hofmühle, Immenstadt 2006
- Hyacinth Holland: Liebherr, Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 581 f.
Weblinks
- Münchner Uhrmacherverzeichnis (PDF-Datei; 912 kB)
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