Julius Reiber

Julius Reiber

Julius Georg Berthold Reiber (* 12. Juli 1883 in Gießen; † 21. September 1960 in Darmstadt) war ein hessischer Politiker (DDP, RDP, SPD) und ehemaliger Abgeordneter des Landtags des Volksstaates Hessen in der Weimarer Republik.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Julius Reiber war der Sohn des Postschaffners Georg Reiber und seiner Frau Anna geborene Kutt. Er heiratete am 26. Dezember 1911 Katharina geborene Jung. Julius Reiber war evangelisch.

Julius Reiber besuchte das Lehrerseminar in Alzey und wurde Lehrer in Mainz. 1920 wechselte er als Lehrer nach Darmstadt wo er 1922 Rektor wurde. 1925 wurde er zum ersten Vorsitzenden des hessischen Landeslehrervereins gewählt.

Politik

Julius Reiber war Mitglied der DDP und für diese 4 Wahlperioden lang von 1919 bis 1931 Mitglied des Landtags. Im Landtag war Julius Reiber langjähriger Fraktionsvorsitzender der DDP. Auf Antrag von Julius Reiber stiftete der Landtag am 8. August 1922 den Georg-Büchner-Preis.

Die Fusion der DDP zur Deutschen Staatspartei führte zu einer Zerreißprobe. Als Vertreter des linken Flügels seiner Partei schloss Julius Reiber sich gemeinsam mit Johann Eberle 1931 der Radikaldemokratischen Partei an. Bei den Landtagswahlen 1931 erreichte die Radikaldemokratische Partei nur 0,6 % der Stimmen und verfehlte den Einzug in den Landtag. Damit konnte auch Julius Reiber sein Mandat nicht verteidigen.[1]. In der Zeit des Nationalsozialismus konnte er seine politische Arbeit nicht fortsetzen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Julius Reiber der SPD Hessen bei. 1945 wurde er zum Bürgermeister der Stadt Darmstadt ernannt und 1948 zum Stadtrat gewählt. 1952 bis 1956 war er Stadtverordnetenvorsteher.

Ehrungen

Die Julius-Reiber-Straße in Darmstadt ist nach ihm benannt. Er liegt in einem Ehrengrab der Stadt Darmstadt auf dem alten Friedhof[2].

Quellen

  • Hans-Georg Ruppel und Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820-1933, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, Seite 215
  • Judith S. Ulmer: Die Geschichte des Georg-Büchner Preises, 2006, ISBN 3-11-019069-9

Einzelnachweise

  1. Martin Liepach: Radikale Demokraten in der Mitte - Die RDP in der hessischen Landtagswahl 1931; in: Historical Social Research, Vol. 22 — 1997 — No. 3/4, 150 ff.
  2. Kleine Anfrage: Ziffer 36

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